Info

Am 22. November 2024 veranstaltet das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung die diesjährige Demokratiekonferenz im Rahmen des Landesprogramms für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit. In Sachsen-Anhalt setzen sich zahlreiche Initiativen, Vereine und engagierte Bürgerinnen und Bürger tagtäglich für ein demokratisches, vielfältiges und weltoffenes Miteinander ein. Dieses Engagement für eine lebendige Demokratie braucht Unterstützung und Vernetzung!

Bei der Europa- und Kommunalwahl haben rechtsextreme Parteien große Zugewinne erfahren und ihre parlamentarische Verankerung weiter ausbauen können. Auch unter Jungwählerinnen und Jungwählern ist ein Rechtsruck festzustellen. Gleichzeitig erleben wir eine Polarisierung des gesellschaftlichen Diskurses, was sich auch in Angriffen während des Wahlkampfes und einem Anstieg politisch motivierter Gewalttaten widerspiegelt. In Zeiten des Anstiegs rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Hetze und Gewalt braucht es eine starke Zivilgesellschaft und eine wehrhafte Demokratie. Und es braucht engagierte Demokratinnen und Demokraten, die den Mut haben, antidemokratischen Positionen zu widersprechen und die demokratische Kultur vor Ort stärken. Dieses Engagement unter dem Dach des „Landesprogramms für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit“ zu unterstützen, zu vernetzen und zu stärken ist eine wichtige Aufgabe der Arbeit der Landesregierung.

Erleben Sie spannende Vorträge, Diskussionen und Workshops zur Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft in Sachsen-Anhalt.


Programm


ab 09:30 Uhr - Ankommen & Anmeldung


10:00 Uhr - Begrüßung durch die Moderation 


10:15 Uhr - Eröffnung und Grußwort

Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung


10:30 Uhr - Impulsreferat (30 Min. Vortrag + 15 Min. Diskussion)

"Herausforderungen und Chancen für die demokratische Kultur in Sachsen-Anhalt" (Arbeitstitel)

Prof. Dr. Ray Kollmorgen, Hochschule Zittau/ Görlitz

35 Jahre nach dem Mauerfall könnte mit der AfD erstmals eine Partei in einem ostdeutschen Landesparlament stärkste Kraft werden, die die Grundpfeiler der Demokratie in Frage stellt und deren Landesverbände in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft werden. Was sagen diese Ergebnisse aus über das Verhältnis der Menschen in Ostdeutschland zum demokratischen System? Steht die Verfassung der Bundesrepublik auf wackligen Füßen? Welche Möglichkeiten bietet die „wehrhafte Demokratie“, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen und welche Rolle spielt dabei zivilgesellschaftliches Engagement?


11:15 Uhr - Podiumsdiskussion "Zivilgesellschaft im Fokus: Strategien zur Stärkung der Demokratie in Sachsen-Anhalt"

Ausgehend von den Wahlergebnissen in den ostdeutschen Bundesländern soll gemeinsam ein Blick auf die Auswirkungen auf das Tätigkeitsfeld der Teilnehmenden geworfen werden. Im Mittelpunkt steht die Positionierung der Zivilgesellschaft und der Austausch über Strategien zur Vernetzung und Stärkung der Demokratie.

  • Professor Dr. Ray Kollmorgen Hochschule Zittau/ Görlitz
  • Susi Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung und Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
  • David Begrich, Miteinander e.V. (angefragt)
  • Mika Kaiyama, LAMSA e.V.
  • Alexander Wittwer, Ortsbürgermeister Bittkau/ Projektkoordinator KinderStärken e.V.
  • 1 Platz für TN aus dem Publikum (Fishbowl-Format)


12:15 Uhr - Mittagspause 


13:00 Uhr Workshops und Impulse

  1. ​​​​​​​Workshop: Gemeinsam mehr erreichen – Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements in Sachsen-Anhalt
    Impuls: Olaf Ebert Stiftung Bürger für Bürger & Jan Greiner Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA) Sachsen-Anhalt e.V. & Christine Sattler Freiwilligen-Agentur Halle e.V.

    WS - Beschreibung:

    Viele Menschen im Osten engagieren sich für ein demokratisches Zusammenleben, für ein lebenswertes Umfeld für alle Menschen und ein zugewandtes, respektvolles Miteinander. Sie erhalten Kulturgut, schaffen Orte der Gemeinschaft im ländlichen Raum, unterstützen Geflüchtete beim Ankommen, organisieren sich in Umwelt-, Heimat- oder Sportvereinen, helfen älteren Menschen vor Ort oder gründen Bildungsinitiativen für Kinder.  Die Gemeinschaftsinitiative "Zukunftswege Ost" setzt sich für die Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft in Ostdeutschland ein, indem sie privates Kapital von Stiftungen und Unternehmen mobilisiert und neue Kooperationsnetzwerke anregt. Die landesweite Netzwerkstelle „Engagierte Nachbarschaft“ stärkt und vernetzt Aktive in Sachsen-Anhalt, die in vielfältigen Formen das Leben vor Ort mitgestalten. Zudem können mit dem Engagementfonds des Landes Vereine und Initiativen finanziell gefördert werden. In diesem Workshop werden die zentralen Ziele und Aktivitäten der Initiative „Zukunftswege Ost“ und der Netzwerkstelle „Engagierte Nachbarschaft“ vorgestellt, zukünftige Herausforderungen diskutiert und konkrete Möglichkeiten zur Beteiligung aufgezeigt.


  2. Workshop: Bedrohungslagen zivilgesellschaftlicher Demokratiearbeit
    Impuls: Steffen Andersch, Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Sachsen-Anhalt

    WS - BeschreibungZivilgesellschaftliche Organisationen spielen eine entscheidende Rolle zur Stärkung und Verteidigung der Demokratie auf kommunaler Ebene. Ihre in der Regel ehrenamtliche Arbeit zeigt, welche konkreten Veränderungen vor Ort angestoßen werden können, wenn sich Engagierte zusammenschließen. Zunehmend werden Engagierte durch antidemokratische Akteure unter Druck gesetzt, mit dem Ziel, das Engagement für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit einzuschränken und Angsträume zu etablieren. Dabei gehen Einschüchterungen gegenüber Engagierten vor Ort einher mit der Nutzung parlamentarischer Anfragen, die häufig weniger der Aufklärung als der Diskreditierung und Delegitimierung dienen. Dieser Workshop zielt darauf ab, Handlungsstrategien im Umgang mit diesen Bedrohungslagen zu entwickeln und praxisnahe Lösungen anhand konkreter Fallbeispiele vorzustellen.

  3. Workshop: Hass, Hetze und politische Einflussnahme in den sozialen Medien und deren Auswirkungen auf demokratische Diskurse
    Impuls: Janusz Zimmermann & Max Neuhäuser, fjp>media „Fairsprechen“

    WS-Beschreibung: In einer Zeit, in der soziale Medien einen Großteil des öffentlichen Diskurses prägen, haben Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube enormen Einfluss auf die politische Meinungsbildung, insbesondere unter jungen Menschen. Dieser Workshop widmet sich den „dunklen Seiten“ dieser digitalen Räume, in denen Hass, Hetze und manipulative Inhalte zunehmend Verbreitung finden. Extremistische Akteure nutzen gezielt die Reichweite und Anonymität der sozialen Medien, um ihre menschenverachtenden Narrative zu verbreiten und das Vertrauen in demokratische Prozesse zu untergraben.
    Wir werden uns mit der Frage auseinandersetzen, wie solche Inhalte entstehen, welche Mechanismen ihre Verbreitung begünstigen und wie sie das Verhalten und die Einstellungen junger Nutzer beeinflussen können. Der Workshop bietet eine kritische Analyse der Strategien politischer Einflussnahme und der subtilen Formen von Propaganda, die auf diesen Plattformen anzutreffen sind. Darüber hinaus werden wir erörtern, welche Verantwortung Plattformbetreiber, Nutzer und die Gesellschaft tragen, um gegen Hass und Hetze vorzugehen


  4. Workshop: Jung – rechts, links, grün? – Analyse zum Wahlverhalten von Jungwählerinnen und Jungwählern in Sachsen-Anhalt
    Impuls: Johannes Walter & Robin Radom, Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.V.


    WS-Beschreibung: Das Wahlverhalten junger Menschen ist häufig Gegenstand verallgemeinernder Darstellungen und Debatten. „Die Jugend wählt links, wählt grün, wählt extrem, wählt Kleinparteien!“ In den letzten Wahlen hat sich ein besorgniserregender Trend bei den Wähler*innen, nicht nur in Sachsen-Anhalt gezeigt: Der Anteil an Jungwähler*innen, die rechtsextremistische Parteien unterstützen, ist signifikant gestiegen. Der Workshop fokussiert auf zentrale Befunde zum Wahlverhalten junger Menschen, analysiert, was tatsächlich gewählt wird und was am Ende Teil der öffentlichen Debatte ist. Final wird der Blick auf die Ursachen für die Wahlentscheidung junger Menschen gerichtet.
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  5. Workshop: Demokratiegefahr Antifeminismus
    Impuls: Nicole Franke & Michelle Angeli, Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e.V.

    WS-Beschreibung: Gleichberechtigung ist eine unverhandelbare Grundlage unserer demokratischen Gesellschaft. Antidemokratische Strömungen kämpfen hingegen für eine Gesellschaftsordnung, die Männer privilegiert, Frauen* unterordnet und geschlechtliche Vielfalt ablehnt. Rechtsextremistische Strömungen verkörpern dabei bewusst ein antimodernes Gesellschaftsbild, das den Hass auf Emanzipation und moderne Frauenrechte als Ideologiebaustein kultiviert. Antifeminismus muss deshalb als Einfallstor für Rechtsextremismus und andere antidemokratische Bewegungen begriffen werden.
    In diesem Workshop begeben wir uns auf die Suche nach Antworten auf folgende Fragen: Was ist gemeint, wenn wir von Antifeminismus sprechen? Welche Strategien und Narrative sind relevant? Was können wir antifeministischen Äußerungen entgegensetzen? â€‹â€‹â€‹â€‹â€‹â€‹â€‹


14:30 Uhr - Pause


15:00 Uhr - Blitzlichter aus der Veranstaltung – Handlungsempfehlungen zur Umsetzung „Demokratieoffensive für ein modernes und weltoffenes Sachsen-Anhalt“


15:30 Uhr - Ende der Veranstaltung

Moderation: Romy Höhne


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Hinweise zur Anreise:

Die Viehbörse erreichen Sie fußläufig vom Hauptbahnhof Magdeburg innerhalb von ca. 30 Minuten. Wir empfehlen die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der MVB. Die Bushaltestelle "Schlachthof" befindet sich direkt an der Veranstaltungslocation. Diese erreichen Sie mit der Buslinie 52. Für die Anreise mit dem PKW: Die Veranstaltungslocation verfügt über keine eigenen Parkplätze. Parkplätze stehen in der nahen Umgebung begrenzt zur Verfügung. 

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