Welches Bild vom Judentum haben wir: Kippa, Tora, Davidstern als Symbole einer Religionsgemeinschaft? Oder sehen wir vor allem die Gemeinschaft der Überlebenden des Holocaust? Stereotype Bilder bestimmen heute zumeist den nichtjüdischen Blick auf die jüdische Minderheit. Dabei hat diese sich seit 1990 stark gewandelt.
Durch Zuwanderung aus Osteuropa, aber auch aus Israel hat sich die Zahl der in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden etwa verzehnfacht. Darüber hinaus ist Judentum heute deutlich pluraler. Es gibt eine Vielzahl religiöser Selbstverständnisse, neue kulturelle Initiativen und Vereine, neue Forschungsinstitute des Jüdischen, mehrere Rabbinerseminare und schließlich sind in Deutschland mittlerweile internationale jüdische Organisationen aktiv.
Im Vortrag werden die Entwicklungen der letzten 30 Jahre kurz resümiert und ein Überblick über wesentliche Strömungen, Einstellungen und Akteur*innen geboten.
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit dem Referenten ins Gespräch zu kommen.
Unser Referent Steffen Heidrich ist Historiker und arbeitet seit 2022 für den Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden im Bereich der Antisemitismusprävention. Sein Forschungsschwerpunkt liegt darüber hinaus auf Räumen, Akteur*innen und Praktiken des Jüdischen nach der Shoa in den Regionen Ostsachsen und Unterfranken.