Warum ist Kinder- und Jugendbeteiligung für Kommunen unverzichtbar?
Kinder und Jugendliche sind nicht nur die Zukunft, sondern ein aktiver Teil unserer Gesellschaft. Ihre Ideen, Bedürfnisse und Perspektiven spielen eine zentrale Rolle für eine nachhaltige und zukunftsfähige kommunale Entwicklung. Beteiligung ist dabei nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung – festgeschrieben in Art. 12 der UN-Kinderrechtskonvention und § 19 der Brandenburgischen Kommunalverfassung –, sondern auch ein strategisches Instrument, um kommunale Planungen effektiver, innovativer und demokratischer zu gestalten.
Gerade in der Strukturwandelregion Lausitz ist die Beteiligung junger Menschen essenziell: Sie sind direkt von den tiefgreifenden Veränderungen betroffen und müssen die Möglichkeit haben, ihre Heimat aktiv mitzugestalten. Kommunen, die frühzeitig Kinder- und Jugendbeteiligung etablieren, profitieren von nachhaltigeren Entscheidungen, einer höheren Akzeptanz von Maßnahmen und einer stärkeren lokalen Verbundenheit der jungen Generation.
Warum sollten Verwaltungsmitarbeitende teilnehmen?
Die kommunale Verwaltung ist der Schlüsselakteur für die erfolgreiche Umsetzung von Kinder- und Jugendbeteiligung. Sie hat die Aufgabe, gesetzliche Vorgaben in praktikable und wirksame Prozesse zu überführen, Kinder- und Jugendgremien zu unterstützen und eine lebendige Beteiligungskultur in der Kommune zu verankern. Dabei stehen Verwaltungsmitarbeitende oft vor Herausforderungen:
- Rechtliche Unsicherheiten: Wie lassen sich gesetzliche Beteiligungspflichten konkret umsetzen?
- Fehlende Ressourcen: Welche Maßnahmen sind mit vertretbarem Aufwand realisierbar?
- Praktische Umsetzung: Welche Formate sind besonders wirkungsvoll und alltagstauglich?
- Akzeptanz in der Verwaltung: Wie kann Beteiligung als Mehrwert und nicht als Zusatzbelastung etabliert werden?
Diese Qualifizierungsreihe bietet praxisorientierte Lösungen und stärkt Verwaltungsmitarbeitende dabei, Beteiligung strategisch, effizient und nachhaltig in kommunale Prozesse zu integrieren.
Teilnehmende erhalten:
✅ Fachliche Grundlagen und rechtliche Sicherheit zur Kinder- und Jugendbeteiligung
✅ Praktische Methoden und Instrumente zur Umsetzung in kommunalen Abläufen
✅ Lösungsansätze für verwaltungsinterne Herausforderungen
✅ Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen und individuelle Fallberatung
✅ Reflexion der eigenen Rolle in Beteiligungsprozessen
✅ Strategien zur nachhaltigen Implementierung und Evaluation
Themen der Qualifizierung:
- Rechtliche Grundlagen und Handlungsspielräume der Verwaltung
- Kinder- und Jugendbeteiligung als kommunale Strategie: Vorteile für die Verwaltung
- Integration von Beteiligungsprozessen in Verwaltungsstrukturen
- Praxisbeispiele erfolgreicher Beteiligungsprojekte
- Fallberatung und kollegialer Austausch: Lösungen für verwaltungsspezifische Herausforderungen
- Stärkung von Jugendgremien, Beauftragten und kommunalen Beteiligungsstrukturen
- Nachhaltige Implementierung und Evaluation von Beteiligungsformaten
Mitarbeiter*innen aus kommunalen Verwaltungen, die im Bereich der kommunalen Kinder- und Jugendbeteiligung in der Region Lausitz tätig sind
Interessierte Kolleg*innen mit Bezug zur kommunalen Kinder- und Jugendbeteiligung
Die Ausbildung umfasst 4 zweitägige Module.
27./28. Mai 2025 (Modul 1)
11./12. Juni 2025 (Modul 2)
16./17. September 2025 (Module 3, 4)
07./08. Oktober 2025 (Module 5, 6)
Quartierstreff Großräschen, Chransdorfer Str. 2a, 01983 Großräschen
Modul 1: Grundlagen der Kinder- und Jugendbeteiligung (2 Tage)
- Tag 1: Einführung & rechtliche Rahmenbedingungen
- UN-Kinderrechtskonvention (Art. 3, 12)
- § 19 BbgKVerf i.V.m. § 4 Abs. 3 BbgKJG
- Praxisbeispiele erfolgreicher Beteiligung
- Reflexion: Eigene Erfahrungen und Herausforderungen
- Tag 2: Verwaltung als Akteur der Jugendbeteiligung
- Rolle und Verantwortung der Verwaltung
- Partizipative Verwaltungsstrukturen entwickeln
- Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote
- Praxisworkshop: Entwicklung eigener Maßnahmen
Modul 2: Kollegialer Austausch und Fallberatung (2 Tage)
- Tag 3: Methoden und Instrumente der Jugendbeteiligung
- Beteiligungsformate für unterschiedliche Altersgruppen
- Best Practices aus anderen Kommunen
- Praktische Übungen zur Moderation von Beteiligungsprozessen
- Tag 4: Fallarbeit und Beratung
- Reflexion aktueller Herausforderungen der Teilnehmenden
- Kollegiale Beratung und Feedback
- Entwicklung von Handlungsschritten für eigene Praxis
Modul 3: Beteiligung in der Stadt- und Gemeindeplanung (1 Tag)
- Tag 5: Kinder- und Jugendbeteiligung in der Stadtentwicklung
- Planungsprozesse kind- und jugendgerecht gestalten
- Zusammenarbeit mit Fachämtern, Planer*innen und Jugendlichen
- Beteiligungsprojekte in der Stadtentwicklung (Best-Practice-Beispiele)
Modul 4: Stärkung kommunaler Interessenvertretungen (1 Tag)
- Tag 6: Kinder- und Jugendgremien stärken
- Strukturen und Arbeitsweisen von Jugendgremien
- Unterstützung durch Verwaltung und Politik
- Vernetzung mit anderen Akteuren
- Nachhaltige Implementierung von Beteiligungsstrukturen
Modul 5: Die Rolle der Teilnehmenden in der Beteiligungspraxis (1 Tag)
- Tag 7: Persönliche Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten
- Eigene Rolle in Beteiligungsprozessen reflektieren
- Umgang mit Widerständen in der Verwaltung
- Entwicklung individueller Strategien zur Umsetzung in der eigenen Kommune
Modul 6: Nachhaltigkeit und Evaluation von Beteiligungsprozessen (1 Tag)
- Tag 8: Erfolgreiche und nachhaltige Beteiligungsstrukturen
- Erfolgsfaktoren für langfristige Jugendbeteiligung
- Monitoring und Evaluation von Beteiligungsprojekten
- Transfer in die eigene kommunale Praxis
- Abschlussdiskussion und Zertifikatsvergabe
Die Teilnehmendenkosten betragen 80,00 Euro. Darin enthalten sind Getränke, Snacks und Tagungsmaterialien für die Ausbildung. Darüberhinausgehende Kosten, wie Reisekosten, sind von den Teilnehmenden selbst zu tragen.
Die Teilnehmergebühr ist nach Aufforderung zu überweisen. Nach erfolgter Auswahl erhalten Sie als bestätigte Teilnehmende eine Bestätigung mit den Kontodetails der Stiftung Wohlfahrtspflege Brandenburg als Trägerin des Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung. Die Erstattung von Gebühren für Module, die nicht belegt werden konnten, ist nicht möglich.
Nach erfolgreicher Teilnahme an allen Modulen der Ausbildung wird ein Zertifikat ausgestellt.
Steffen Adam (freiberuflicher Berater und Fortbildner), Liza Ruschin (Gemeindeplanerin Blankenfelde-Mahlow), Team KiJuBB
Interessierte bewerben sich bitte bis zum 07.05.2025 über die Plattform Eveeno.
Anschließend erfolgt eine Auswahl und die ausgewählten Teilnehmenden erhalten bis 10.05.2025 eine Bestätigung mit weiteren Details.
Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
Paul Fichtner
paul.fichtner@kijubb.de