Anmeldung beendet

Besser geht’s doch. Zur Transformation forensisch-psychiatrischer Versorgung.

21.04./22.04.2023

 

Die Sächsische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie veranstaltet in Kooperation mit dem Fachausschuss Forensik der D GSP eine Fachtagung anlässlich des D GSP-Positionspapiers „Plädoyer für eine Transformation der Maßregeln“. Die D GSP fordert darin sehr weitgehende Änderungen, die de facto das Ende des forensisch-psychiatrischen Systems in seiner jetzigen Form bedeuten würden. Da in der Vergangenheit vielfältige Bemühungen, das System zu reformieren, gescheitert sind, schlägt der Verband vor die Maßregeln nach §§ 63, 64 StGB und damit die bisherige Zweispurigkeit des strafrechtlichen Sanktionssystems abzuschaffen. Dieser radikale Entwurf, der auch die Einschränkungen der Schuldfähigkeit gemäß §§ 20, 21 StGB umfasst, hat bereits eine breite und kontroverse Debatte angestoßen.

Die Versorgung psychisch kranker und geistig behinderter Rechtsbrecher in einem separaten System ist Ausdruck der Überdifferenzierung und Zersplitterung der psychiatrischen Versorgung. Die Bereiche forensische und allgemeine Psychiatrie haben sich weit voneinander entfernt. Das forensisch-psychiatrische Parallelsystem ist, trotz verschiedener Reformversuche, in den letzten Jahren an seine Kapazitätsgrenzen gekommen und gewuchert. Die allgemeine Psychiatrie hadert – auch in Anbetracht der Stärkung von Individualrechten Betroffener – mit der Übernahme ihres hoheitlichen Sicherungsauftrages. In diesem Spannungsfeld scheint eine besondere Gruppe Betroffener, sogenannte Systemsprenger, unter die Räder zu kommen.

Der Wegfall der forensisch-psychiatrischen Kliniken hätte erhebliche Auswirkungen sowohl auf die psychiatrische Versorgung in der Gemeindepsychiatrie als auch auf die Haftanstalten. Wir wollen daher alternative Versorgungsmodelle anderer Zeiten und anderer Länder betrachten. S o interessieren uns Phasen, in denen Deutschland ohne Maßregeln der Besserung und Sicherung auskam, also vor 1933 und in der DDR , aber auch Erfahrungen aus L ändern, die sie kürzlich wieder abgeschafft haben, namentlich Italien. Neben der Bestandsaufnahme anhand der hiesigen Kliniken nach §§ 63, 64 StGB sollen Menschen zu Wort kommen, die in solchen Kliniken behandelt wurden. Zudem soll auf Ansätze einer besseren Verzahnung forensischer mit gemeindepsychiatrischer Behandlung und Versorgung geschaut werden, z.B. in Gemeindepsychiatrischen Verbünden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme mit anregenden, abwechslungsreichen und gerne auch kontroversen Beiträgen.

Die SGSP ist ein Landesverband der DGSP. Alle Akteure arbeiten ehrenamtlich. Wir haben uns für diese Tagung entschieden, das Anmeldeprozedere online durchzuführen.


Den Ablauf finden sie hier:

https://sozialpsychiatrie-in-sachsen.de/



 

Teilnehmer

Ticket auswählen

Sonstiges

Sie müssen unserer Datenschutzerklärung zustimmen, wenn Sie sich für diese Veranstaltung registrieren möchten.


Die Anmeldung für diese Veranstaltung ist leider beendet.