Antisemitismus verstehen, erkennen und handeln an der Hochschule
Workshop der Antidiskriminierungsstelle​​​​​​​ der TU Darmstadt und der Bildungsstätte Anne Frank
Antisemitismus äußert sich heute oft indirekt – über Umwege und codierte Sprache. Er tritt auf in geschichtsverzerrenden Aussagen, verschwörungsideologischen Bildern, in verkürzter Kapitalismuskritik oder im Hass auf Israel. Besonders im akademischen Kontext ist es nicht immer leicht, den antisemitischen Kern solcher Aussagen zu erkennen – gerade dann, wenn sie als scheinbar legitime Kritik auftreten.
Der Workshop richtet sich an Lehrende, die sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen möchten:
Wie erkenne ich antisemitische Inhalte – auch in subtiler oder verklausulierter Form?
Wie kann ich solche Aussagen im Lehrkontext sachlich und sensibel einordnen?
Welche Reaktionsmöglichkeiten habe ich als Lehrperson – insbesondere in Diskussionen oder Konfliktsituationen?
Wie gestalte ich meine Lehre so, dass sich Jüdinnen und Juden willkommen, sicher und gesehen fühlen?
Neben einem Überblick über historische Kontinuitäten und gegenwärtige Erscheinungsformen von Antisemitismus, liegt der Fokus auf der Arbeit mit konkreten Beispielen aus dem Lehralltag. Anhand von Fallanalysen und antisemitischen Codes und Narrativen entwickeln die Teilnehmenden gemeinsam Handlungsstrategien für den Umgang mit antisemitischen Vorfällen im Hochschulkontext.
Ziel ist es, Handlungssicherheit zu gewinnen, die eigene Wahrnehmung zu schärfen – und eine Lehrpraxis zu fördern, die diskriminierungssensibel, solidarisch und bewusst gestaltet ist.