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Im Zuge der „Zeitenwende“ ist die Zahl neuer und geänderter Gesetze und Verordnungen zugunsten der Klimawende und des Biodiversitätschutzes in Europa Deutschland spürbar gestiegen.

Für das im EU-Parlament beschlossene „Nature Restoration Law“ musste im März 2024 die Abstimmung im Umweltrat überraschend ausgesetzt und verschoben werden, weil es dort keine Mehrheit mehr gab. Übergeordnetes Ziel ist, dass bis 2030 auf mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresflächen sowie bis 2050 in allen wiederherstellungsbedürftigen Ökosystemen Wiederherstellungsmaßnahmen ergriffen werden. Entscheidend ist, dass sich dabei die Wiederherstellung nicht nur auf geschützte, sondern auch auf genutzte Flächen unserer Kulturlandschaft erstreckt. Wir werden im November zu den weiteren Entwicklungen berichten.

Erst im November 2023 trat die EU-Änderungsrichtlinie RED III in Kraft, welche die Versorgung Europas mit Erneuerbaren Energien sicher stellen soll. Herausragendes Element sind die Beschleunigungsgebiete für Windenergie und Solaranlagen. Hierfür müssen ausreichende Gebiete nachgewiesen und Genehmigungsverfahren erheblich erleichtert werden. Soweit Auswirkungen auf den Artenschutz unvermeidlich sind, werden Ersatzzahlungen in Artenschutzprogramme fällig.

Im Zuge des Klimaanpassungsgesetzes wurde zudem das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) gestartet. 

Die Umsetzung aller dieser Strategien bedarf jedoch einer geordneten und fachlich zielführenden Umsetzung in der Fläche. Die dringend erforderliche Beschleunigung der Klimawende darf nicht gleichzeitig zu einer gesteigerten Biodiversitätskrise führen. 

In Erkenntnis des Flächenbedarfs für den Naturschutz wurde 2023 ein „Natur-Flächen-(Bedarfs-) Gesetz vonseiten der Bundesregierung angekündigt, gleichermaßen in Spiegelung des „Windenergieflächenbedarfsgesetzes“ (WindBG) von Juli 2022. Ob und in welcher Weise dieses Naturflächengesetz umgesetzt werden kann, ist noch ungewiss. Der Flächenbeitragswert für RLP bis 31.12.2032 beträgt laut WindBG ambitionierte 2,2 % der Landesfläche.

Fraglos steht der Naturschutz in Deutschland und Rheinland-Pfalz damit vor enormen Herausforderungen. Flächenakquise und Flächensicherung müssen zeitnah gelingen. Über aktuelle Entwicklungen und Strategien soll hier referiert und intensiv diskutiert werden.

Programm

08.30 Uhr
Ankommen bei Kaffee und Tee
9:00 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Elke HietelTechnische Hochschule Bingen,  University of Applied Sciences

Einführung

09.10 UhrBBN-Positionen zu aktuellen Entwicklungen im Naturschutz und Einführung Tagungsprogramm
Dr. Alfred Herberg, Bundesamt für Naturschutz (BfN)
09.30 Uhr

MKUEM Statement
Umweltministerin Katrin Eder (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM), Rheinland-Pfalz)


Neue Umsetzungsstrategien im Naturschutz

09.45  Uhr

Nature Restoration Law – Aktueller Stand und Hintergründe zur Entwicklung
Julian Stamm, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM), Rheinland-Pfalz 

10.15 UhrNature Restoration – künftige fachliche Aufgaben
 Stefanie Heinze, Bundesamt für Naturschutz
10.45 Uhr Kaffeepause
11.10 Uhr

Nature Restoration – Umsetzung in RLP
Theresa Dahlem, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM), Rheinland-Pfalz

11.40 Uhr

Naturschutzstationen in RLP
Dr. Bettina Orthmann, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM), Rheinland-Pfalz


Flächensteuerung Erneuerbare Energien

12.10 Uhr

Umgang mit RED III – Situation in RLP
N.N. MDI, Abt. 7 Landesplanung (angefragt)

12.40 Uhr

Steuerung der Windenergie und Freiflächenphotovoltaik durch die Regionalplanung
Andreas Eul, Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald

13.10 – 14.10 Uhr  Mittagspause

Ausreichende Flächenbereitstellung für Naturschutzmaßnahmen – Praxisbeispiele 

14.10 Uhr  

Praxisbeispiele Flächenverfügbarkeit und Kosten des Flächenerwerbs
David Schott, Energie- und   Servicebetrieb Wörrstadt

14.40 Uhr

Liegenschaftsmanagement – landeseigene Flurstücke des Naturschutzes
Stefan Hetger, SGD Nord

15.10 Uhr

Etablierung von Ökokonten durch eine Stiftung
Tanja Stromberg, Jörg Hilgers, Stiftung Natur und Umwelt des Kreises Mayen-Koblenz

15.40 Uhr
Diskussion der Tagungsergebnisse und Ende der Tagung

ca. 16:00 Uhr
Im Anschluss Mitgliederversammlung BBN-Regionalgruppe Rheinland-Pfalz


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