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Workshops
WORKSHOP 1:
Stimme und Nervensystem: In Balance zum authentischen Ausdruck
Mit Franziska Bankwitz & Gudrun Luise Gierszal
In diesem Workshop tauchen wir in die faszinierende Welt des Nervensystems ein und entdecken, wie es uns und damit unsere Stimme beeinflusst. Gemeinsam erkunden wir die Grundlagen und richten unseren Fokus besonders auf den Nervus Vagus und dessen Reaktionsweise auf unsere inneren und äußeren Zustände.
Durch gezielte und leicht umsetzbare Übungen lernen wir, Erregungszustände bewusst zu regulieren, die Verbindung zu unserem Körper zu stärken und darüber in die Präsenz zu kommen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie diese Techniken in der Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen angewendet werden können, um ihnen eine tiefere, freudvolle Verbindung zum gemeinsamen Musizieren zu ermöglichen.
Der Workshop bietet damit wertvolle Impulse und praxisnahe Übungen, um die Balance zwischen Innen und Außen herzustellen und darüber einen authentischen Ausdruck der Stimme zu fördern – für sich selbst und im musikpädagogischen Kontext.
WORKSHOP 2:
Bewegung als Resonanzpraxis – Kinästhetisches Musizieren erleben
Mit Prof. Jan Burkhardt
Musik ist nicht immer akustisch – sie kann sich auch in Bewegung, Haltungen und räumlichen Konstellationen zwischen Menschen und Objekten ausdrücken. In diesem Workshop erkunden wir die Welt der Resonanz durch Bewegung und entdecken, wie kinästhetisches Musizieren unsere Wahrnehmung erweitert.
Mit simplen Übungen aus dem zeitgenössischen Tanz werden wir unsere Sinne mit unserem Bewegungsfluss in Einklang bringen. Dabei erforschen wir intuitive Fragen: Was ist dein perfektes Timing im Moment? Wie fühlt sich Resonanz zwischen deiner inneren Wahrnehmung und deinen Bewegungen an? Können wir den Raum zwischen uns und anderen als ein schwingendes Resonanzfeld wahrnehmen?
Schritt für Schritt erweitern wir unsere Wahrnehmung auf die Resonanzfelder zwischen uns und den Menschen um uns herum. Wie verändert sich das Gefühl, wenn sich Nähe und Distanz verschieben, wenn Spannung und Gewicht ihren Platz finden? Wann entsteht Harmonie und wann erleben wir Reibung oder Dissonanz?
Während der Session bewegen wir uns bewusst zwischen Mikro- und Makroperspektiven – mal im Austausch mit einer anderen Person, mal in der Dynamik der ganzen Gruppe. Wir erleben das Zusammenspiel von Empfindung, Aktion und Resonanz in einem vibrierenden Gewebe gemeinsamer Bewegung und Reflexion.
WORKSHOP 3
Stimmbildung mit Hand und Fuß
Mit Michael Heptner
In diesem Workshop werden Körperübungen demonstriert, die durch wirkungsvolle Impulse den Kehlkopf positiv beeinflussen. Manche Bewegungsübungen unterstützen Stimmparameter wie Kraft und Klarheit, andere wiederum die zarte, ausdrucksreiche und bewegliche Stimme. Die offene Höhe aber auch die Klarheit der Vokalfarben und Flexibilität der Konsonantenartikulation können durch gezielte Übungen unterstützt werden.
Im Workshop werden die Übungen nicht nur demonstriert, sondern auch gemeinsam erprobt.
WORKSHOP 4
Die Kraft kinästhetischer Gesten im Dirigieren: Vokalklang gestalten und Ausdruck stärken
Mit Amy Bebbington
In diesem Workshop erkunden wir, wie Chorleiter:innen ihren Körper beim Dirigieren gezielt einsetzen können, um den Chorklang aktiv mitzugestalten. Im Mittelpunkt steht dabei auch die Förderung einer unmittelbaren Verbindung zu den Sänger:innen.
Wir untersuchen, wie verschiedene Qualitäten körperlicher Gesten unserem gewünschten Klang ähneln können und wie diese Gesten den Körper beeinflussen und transformieren.
Durch bedachtes Einsetzen dieser Gesten fördern wir einen einheitlichen Chorklang, vertiefen die emotionale Verbindung und beeinflussen Klangfarbe und Ausdruck des Chores nachhaltig.
Dieser Workshop wird in englischer Sprache gehalten. Es gibt eine Übersetzung vor Ort.
Die Chöre
STAATS- UND DOMCHOR BERLIN
Der Staats- und Domchor Berlin ist der Knabenstimmenchor der Universität der Künste Berlin. Er gilt als die älteste musikalische Einrichtung Berlins. Erste Zeugnisse verweisen auf das Jahr 1465, als der Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg fünf “Singeknaben” für seine “Dhumkerke” einstellte.
Heute singen etwa 350 Knaben- und Männerstimmen im Alter von fünf bis fünfundzwanzig Jahren in den verschiedenen Chören - von den Dominis über die Kurrende bis hin zum Konzertchor. So unterschiedlich wie die Altersgruppen, so weit gefächert ist auch das Repertoire.
Während die Jüngsten beim spielerischen Singen einfacher Kinderlieder mit der Stimmbil- dung beginnen, treten die ausgebildeten Konzertchorsänger gemeinsam mit berühmten Ensembles wie den Berliner Philharmonikern in den großen Konzertsälen der Stadt, beim Sommerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue oder auch bei Gottesdiensten im Berliner Dom auf.
Der Staats- und Domchor Berlin kooperiert mit dem Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin, der eine gleichwertige musikalische Ausbildung, Chorstruktur und Auftrittsmöglichkeiten bietet.
Die Gruppen des Staats- und Domchores
Dominis (5-6 Jahre):
Anhand von altersgemäßen Liedern lernen die Kinder spielerisch ihre Singstimme kennen, entwickeln ihr musikalisches Gehör und beginnen ihre Atem- und Stimmführung wahrzunehmen. Metrum und Rhythmus werden durch das Bewegen zur Musik erfahrbar. Die DoMinis nehmen bereits an kleineren Auftritten teil.
Chorschule (6-7 Jahre):
Die Kinder erhalten nun parallel zu den Chorproben regelmäßige Einzelstimmbil- dung. Grundlagen der Musiklehre werden spielerisch vermittelt und das musikali- sche Gehör wird mit Hilfe der relativen Solmisation geschult. Auftrittserfahrung sam- meln die jungen Stimmen bei der Aufführung eigener szenischer und konzertanter Programme.
Kurrende I und II (7-10 Jahre):
In den Kurrenden wird das bewusste Singen und Hören in der Gruppe geschult. Die Kinder erproben sich im mehrstimmigen Singen und Grundlagen des Blattsingens werden vermittelt. Regelmäßige Auftritte fördern Bühnenpräsenz und stärken das sängerische Selbstbewusstsein.
Kapellchor (ab 9 Jahren):
In dieser Ausbildungsgruppe singen die Knabenstimmen erstmals mit Männerstimmen gemeinsam und lernen so das gemischtstimmige Repertoire kennen. Der Kapellchor bestreitet eigene Konzertprogramme, gestaltet Gottesdienste im Berliner Dom mit und unternimmt eigene Chorfahrten und Konzertreisen.
Konzertchor (ab 11 Jahren):
Im Konzertchor singen ca. 60 Knaben- und 30 Männerstimmen. Der Konzertchor bestreitet rund 50 Auftritte im Jahr und ist auf den Bühnen und in den Kirchen der Stadt ein lebendiger Akteur des Berliner Kulturlebens. Der Konzertchor unternimmt regelmäßig Reisen und Chorfahrten ins In- und Ausland.
Voces in spe & Cambiata (13-16 Jahre):
Während des Stimmwechsels erwerben die Jugendlichen vermehrt theoretische Kenntnisse. Die Stimmen werden auf dem Weg zur neuen Stimmlage im Männerregister gesangspädagogisch begleitet.
Männerchor
Der Männerchor des Staats- und Domchores profilierte sich in den letzten Jahren zu einem eigenen Klangkörper und wirkte in zahlreichen Domvespern, Konzerten, unter anderem auch Uraufführungen wie dem Oratorium „Die Fragen des Bartholomäus“ von Katia Tchemberdji (Berlin 2009) mit. Beim Deutschen Chorwettbewerb 2010 und 2018, wurde der Männerchor mit einen zweiten Preis sowie 2010 mit einem Sonderpreis für die "hervorragende Interpretation eines deutschen Volksliedes" ausgezeichnet.
Die rund 500 Jungen Sängerinnen und Sänger des Staats- und Domchors und der Sing-Akademie kommen aus ganz Berlin und sind in ihrer kulturellen und sozialen Vielfalt Spiegelbild unserer Hauptstadt. Sie singen in vielen Sprachen alte und neue Musik und sind mit ihren Stimmen Kulturbotschafter über Grenzen hinweg. Für ihre zahlreichen Auftritte erarbeiten die Ensembles geistliche und weltliche Chorwerke von der Renaissance bis zur unmittelbaren Gegenwart, die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten sind den Ensembles hierbei ein besonderes Anliegen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Freude am Singen.
SING-AKADEMIE ZU BERLIN
Die Sing-Akademie zu Berlin gilt als der älteste gemischte Chor der Welt. Sie wurde 1791 als Gesellschaft freier Bürger und „Kunstverein für die heilige Musik" gegründet. Erstmals in der Geschichte der Musik trafen sich Männer und Frauen jeglicher Konfession, um gemeinsam alte und neue Kompositionen für mehrere Stimmen zu singen. Damals wie heute ist die Sing-Akademie ein fester Bestandteil des musi- kalischen Lebens in Berlin. In ihren Konzerten, offenen Singen und Auditorien und Vorträgen präsentiert sie ein vielfältiges Angebot für Kinder und Erwachsene, Studierende, Liebhaber*innen und professionelle Sänger*innen. Derzeit umfasst die Sing- Akademie drei Ensembles: Den Hauptchor und den Kammerchor für Erwachsene sowie den Mädchenchor.
MÄDCHENCHOR DER SING-AKADEMIE ZU BERLIN
2006 wurde der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin gegründet und gibt seitdem Kindern und jungen Frauen zwischen 5 und 22 Jahren die Möglichkeit, an- spruchsvolle Literatur für gleiche Stimmen zu erarbeiten und eine musikalische Ausbildung zu erhalten. Derzeit singen rund 180 Mädchen in den fünf Ausbildungsstufen des Chores. Die Vermittlung von Musik aller Stile und Epochen und die Entwicklung neuer Konzertformate liegen dem Chor besonders am Herzen. 2017 errang der Chor eine Silbermedaille im Grand Prix of Nations in der Berliner Philharmonie. 2018 nahm er mit hervorragendem Erfolg am Deutschen Chorwettbewerb teil und errang einen 2. Preis. Im Mai 2023 nahm der Chor am renommierten Internationalen Kammerchorwettbewerb in Marktoberdorf und wurde mit dem Prädikat „Inter- national sehr gut“ ausgezeichnet. Beim Deutschen Chorwettbewerb 2023 wurden der Konzertchor sowie der Mädchenchor III (Vorchor) zweiter bzw. dritter Preisträger ihrer Kategorie ausgezeichnet.
Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Dänemark, Island, Spanien in die Schweiz, China, Norwegen und zuletzt nach Frankreich. Der Mädchenchor der Sing- Akademie ist gefragter Partner Berliner Kulturinstitutionen und übernahm Kinder- und Frauenchorpartien in großen Werken wie dem Nussknacker oder der 3. Sin- fonie Gustav Mahlers unter anderem in der Deutschen Oper, in der UdK Berlin und in der Philharmonie Berlin.
Die Gruppen des Mädchenchores
in den Grundstufen (5-7 Jahre) machen die Mädchen in spielerischer Form erste musikalische Erfahrungen. Anhand von altersgemäßen Liedern lernen sie ihre Sing- stimme kennen und entwickeln ihr musikalisches Gehör. Die Verbindung von Bewegung und Musik gilt als ein Grundbaustein zur Entwicklung metrisch-rhythmischer Fähigkeiten.
im Mädchenchor I (7-9 Jahre) steht die Ausbildung der Stimme im Vordergrund. Das musikalische Gehör wird mit Hilfe der relativen Solmisation geschult, die in den nachfolgenden Gruppen eine wichtige Grundlage für das Erlernen des Singens nach Noten bildet. Pädagogische Grundlage ist unter anderem die Music Learning Theory von Edwin E. Gordon. Mit Kanons und einfachen zweistimmigen Liedern machen die Mädchen erste Erfahrungen mit dem mehrstimmigen Singen. Die Mädchen ge- stalten im Mädchenchor I bereits kleinere Auftritte.
Im Mädchenchor II (9-11 Jahre) lernen die Mädchen ihre eigene Stimmlage kennen. Nach der Stimmeinteilung in Sopran und Alt wird das mehrstimmige Singen geübt. Die bisher erlernten Grundlagen der Musiklehre werden vertieft und das Singen nach Noten geübt.
Im Mädchenchor III (11-13 Jahre) singen die Mädchen anspruchsvolles, zumeist klassisches Repertoire. In Stimmproben werden neue Stücke mit den Sopran- bzw. Altstimmen einstudiert, bevor sie dann in den Tuttiproben musikalisch detailliert aus- gestaltet werden. Die Mädchen erhalten regelmäßig das Angebot, an der Einzel- stimmbildung teilzunehmen. Der Mädchenchor III hat regelmäßige Auftritte und konzertiert sowohl allein als auch gemeinsam mit anderen Chorgruppen.
Der Konzertchor (ab 13 Jahre) bildet die Leistungsspitze des Mädchenchores. In den zwei Proben pro Woche wird feindifferenziert musikalisch an anspruchsvollem, klas- sischem Repertoire gearbeitet. Fähigkeiten im Vom-Blatt-Singen werden vorausgesetzt. Die Mädchen erhalten regelmäßig das Angebot, an der Einzelstimmbildung teilzunehmen. Der Konzertchor hat umfangreiche Konzertverpflichtungen. Er konzertiert als eigenständiges Ensemble sowie gemeinsam mit dem Staats- und Domchor, mit dem Hauptchor der Sing-Akademie zu Berlin und mit internationalen Partnerchören. Der Chor unternimmt regelmäßig Probenfahrten und Konzertreisen ins In- und Ausland.
Veranstaltungsort
Universität der KünsteBundesallee 1-12
10719 Berlin
Deutschland
Koordinaten (Lat, Long):
52.49865, 13.329903
Karte anzeigenRoutenplanung
Hinweise
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U9 Spichernstraße