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Inklusionsfachtag:
"Alle Kinder im Blick?! - Reform vertagt, Verantwortung nicht! Inklusive Perspektiven stationärer Angebote für Kinder und Jugendliche im Bereich SGB VIII und IX"
26. November 2025 – 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr (Einlass ab 8:30 Uhr)
im Kultur- und Kongresszentrum, Bad Langensalza
Stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe stehen vor einer großen Aufgabe: Sie sollen inklusiv arbeiten – also alle jungen Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen im Blick haben und unterstützen.
Das erfordert nicht nur eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, sondern auch eine Veränderung der institutionellen Strukturen und der Zusammenarbeit der Fachkräfte. Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und sie beginnt im Alltag der pädagogischen Praxis.
Unter dem Leitsatz „Wer Inklusion will, sucht Wege – wer sie nicht will, sucht Begründungen“ laden wir Sie herzlich zu unserem Fachtag ein. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten werden wir uns auf den Weg machen, Antworten und Ideen zu finden, wie wir stationäre Angebote für junge Menschen auch schon jetzt inklusiv gestalten können.
Lassen Sie uns gemeinsam Wege suchen, um die Verantwortung für die Jüngsten unserer Gesellschaft in den Fokus zu rücken und inklusives Handeln zu stärken.
DAS PROGRAMM
08:30 Ankommen und Anmeldung
09:15 Eröffnung und Begrüßung
09:45 Impulsreferat 1
10:45 Pause
11:00 Workshops Runde I
12:30 Mittagspause
13:30 Workshops Runde II
15:00 Pause
15:15 Impulsreferat 2
16:00 Ende
DIE VORTRÄGE / WORKSHOPS
Impulsreferat 1 „Inklusion im SGB VIII: Status quo, vertagte Reform und aktuelle Handlungsspielräume“
Prof. Dr. Karin Böllert
Der Vortrag thematisiert die inklusive Ausrichtung des Kinder- und Jugendhilferechts und das hierfür geplante Gesetzgebungsverfahren (IKJHG). Im Fokus steht zunächst, welche gesetzlichen Möglichkeiten bereits heute bestehen und weiterhin gelten, um Einrichtungen und Träger inklusiv weiterzuentwickeln – insbesondere auch im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Daran anknüpfend wird die Bedeutung einer frühzeitigen Befassung mit dem Transformationsprozess hervorgehoben, da diese für eine nachhaltige Ausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe von zentraler Bedeutung ist. Abschließend werden die im IKJHG angelegten Reformperspektiven erläutert und mögliche Entwicklungen zukünftiger Gesetzgebung skizziert, die für Praxis und Träger richtungsweisend sein können.
Prof. Dr. Karin Böllert ist Professorin an der Universität Münster, langjährige Vorsitzende der AGJ (Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe) udn Vorsitzende der Sachverständigenkommission des 17. Kinder- und Jugendberichtes.
Workshops Runde I - 11:00 bis 12:30 Uhr
Workshop I.1 "Kinderschutz inklusiv – gemeinsam hinschauen, einschätzen, handeln - Themenraum"
Martina Müller
Der Workshop lädt Fachkräfte zum Austausch und gemeinsamen Lernen ein. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie wir Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt wirksam schützen können. Gemeinsam schauen wir auf unsere Rollen und Aufgaben im inklusiven Kinderschutz und auf die Haltung, die uns dabei trägt. Wir beschäftigen uns mit Indikatoren, die für eine Risikoeinschätzung wichtig sind und beleuchten Besonderheiten in Entwicklungsverläufen. Der Workshop bietet Raum, eigene Erfahrungen einzubringen, Fragen zu stellen und praxisnahe Impulse für den Alltag mitzunehmen.
Martina Müller
Erziehungswissenschaftlerin und Pädagogin, Inklusionaktivistin. Seit 38 Jahren in (psycho-) sozialen Berufsfeldern tätig. Frau mit Beeinträchtigungen.
Workshop I.2 "Multiprofessionalität - ein Qualitätsmerkmal in inklusiven Settings"
Reinhold Gravelmann
Eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe ist mit Veränderungen in den Angeboten verbunden. So kann sich in stationären Settings die Frage der Personalzusammensetzung in den Teams stellen. Wie können multiprofessionelle Settings gestaltet werden? Wie können wir den Prozess positiv begleiten?
In dem Workshop sollen die Chancen und Vorteile thematisiert werden. Zugleich gilt es, sich bestehender Hindernisse bewusst zu werden und Probleme anzusprechen, die sich ergeben könnten.
Reinhold Gravelmann, Dipl. Pädagoge / Dipl. Sozialpädagoge
Referent beim AFET-Bundesverband für Erziehungshilfe e.V.
Redakteur der Fachzeitschrift "Dialog Erziehungshilfe"
diverse freiberufliche Aktivitäten als Referent und Buch- und Zeitschriftenautor.
Workshop I.3 "Projekt Noteingang: Das einzige bundesweite Netzwerk für die Inobhutnahme und Bereitschaftspflege von Kindern mit Behinderung"
Alim Khaliq
Was passiert, wenn Kinder mit Behinderung in Obhut genommen werden müssen?
Dieser und weiteren Fragen sind wir in den letzten vier Jahren im Projekt Noteingang nachgegangen. Herausgekommen ist das erste bundesweite Netzwerk für Bereitschaftspflege von Kindern mit Behinderung. In diesem Workshop beleuchten wir die Potenziale dieses Netzwerks und sprechen offen über die Herausforderungen und auch Widerstände, die uns begegnen.
Durch die inhaltliche Nähe zur Inobhutnahme werden ausgewählte Aspekte des inklusiven Kinderschutzes ebenfalls vorgestellt. Der Workshop ist interaktiv und praxisnah gestaltet.
Alim Khaliq ist Referent beim Bundesverband behinderter Pflegekinder. Nach mehreren Stationen in der Kinder- und Jugendhilfe übernahm er im Jahr 2021 die Projektleitung für das Projekt Noteingang.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind:
Der Aufbau eines bundesweiten Netzwerks für Bereitschaftspflege,
Die Weiterentwicklung des inklusiven Kinderschutzes,
Der Aufbau eines Kinder- und Jugendrates für Pflegekinder mit Behinderung,
Beratung von Pflegefamilien und Ämtern in Fragen der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe.
Workshop I.4 "Das BeST-Wohnen der Diakonissen Speyer"
Claudia Völcker
In diesem Workshop werden fachliche wie strukturelle Fragestellungen aufgezeigt und auf Herausforderungen eingegangen, die bei der Entwicklung inklusiver stationärer Angebote zu meistern sind. Die Referentin lässt dabei eigene Erfahrungen und Erkenntnisse anhand des „BeST-Wohnens “einfließen. Diese inklusive Wohnform ist seit August 2023 in Betrieb. Der Workshop möchte den Teilnehmenden Orientierung geben, Raum zum Austausch anbieten und v.a. Mut machen, einfach anzufangen – weil es sich lohnt.
Claudia Völcker
Qualifikation:
Dipl. Sozialpäd. und Master of Arts Personal- und Organisationsentwicklung
Beruflicher Werdegang:
seit 04/2020 Leitung Kinder- und Jugendhilfe der Diakonissen Speyer
Sonstige Tätigkeiten:
Mitglied im Gesamtvorstand u. im gf. Vorstand des AFET – Bundesverband für Erziehungshilfe e. V.
beratendes Mitglied im LJHA RLP und Leiterin des Fachausschusses 3 (Hilfen zur Erziehung) des LJHA RLP
Mitglied des „Runden Tisches zur Umsetzung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe“ RLP
Mitglied im gf. Vorstand der AG Diakonische Kinder- und Jugendhilfe RLP.
Workshop I.5 "Inklusive Perspektive auf die Verfahren der Inobhutnahme"
Dr. Severine Thomas
Seit 2021 müssen sich auch Inobhutnahme-Verfahren (ION) weiterentwickeln, um geeignete inklusive Angebote bereitzustellen (AGJ 2022). Anfragen zur Unterbringung von jungen Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen aus dem familiären Kontext oder aus Einrichtungen i. S. des § 42 SGB VIII gewinnen auch an Bedeutung. Kommunale Infrastrukturen sind auf die Bedarfslagen dieser jungen Menschen jedoch noch nicht ausreichend ausgerichtet (Rücker 2023). In dem Beitrag werden erweiterte Perspektiven diskutiert, wie Kinderschutz in ION für alle junge Menschen inklusiv durch die Kinder- und Jugendhilfe gestalten werden kann. Es werden fachliche Anforderungen und auch räumliche Bedingungen für eine Unterbringung von jungen Menschen mit einer Behinderung erörtert.
Dr. Severine Thomas arbeitet am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kinder- und Jugendhilfe, insb. Hilfen zur Erziehung & Leaving Care, Kommunale Organisation sozialer Dienste für junge Erwachsene, Jugendforschung und Gesundheit/Wohlbefinden (JuCo-Studien I-V), Beteiligung und Kinderrechte, Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe.
Weitere Infos siehe https://t1p.de/Severine-Thomas.
Workshop I.6 "Inklusive Gewaltschutzkonzepte in stationären Einrichtungen für junge Menschen"
Frank Rotner
Wie kann ein Gewaltschutzkonzept alle jungen Menschen wirklich erreichen?
In diesem Impulsvortrag wird aufgezeigt, warum Gewaltschutz in stationären Einrichtungen mehr sein muss als ein formales Konzept – und wie Inklusion dabei zur zentralen Grundlage wird. Es geht um Schutzräume, Beteiligung und Machtbalance – für alle jungen Menschen, unabhängig von Herkunft, Behinderung, Geschlecht, Sprache, Religion oder sexueller Identität.
Frank Rotner, als erfahrener MasterCoach und Gewaltpräventionspädagoge habe ich mich auf die besonderen Herausforderungen spezialisiert, denen Menschen im sozialen Bereich täglich begegnen. Durch meine über 20 Jahre Erfahrung in der Begleitung von Mitarbeitenden aus Pflege, Sozialarbeit und anderen sozialen Bereichen verstehe ich die spezifischen Belastungen und Anforderungen Ihres Arbeitsfeldes. Mein Ansatz ist praxisnah, empathisch und zielorientiert. Gemeinsam entwickeln wir individuelle Lösungen, die sich nahtlos in Ihren Arbeitsalltag integrieren lassen.
Workshops Runde II - 13:30 bis 15:00 Uhr
Workshop II.7 "Flexible Leistungsgestaltung und -erbringung als Schlüssel zu inklusiveren Hilfen zur Erziehung"
Gabi Köhler-Terz und Melanie Weigel
In Zeiten von Fachkräftemangel und wachsender Komplexität stehen auch Hilfen zur Erziehung vor Transformation. Das eröffnet Chancen, Handlungsspielräume zu erweitern und neue Ansätze zu erproben. Im Workshop stellen wir flexible, bedarfsgerechte Verselbstständigungswohngruppen und sozialräumliche ambulante Hilfen von Miteinander e.V. vor und diskutieren mit Ihnen Entwicklungsmöglichkeiten für inklusivere Ansätze in Ihrer Region.
Gabi Köhler-Terz, leitet die stationären Verselbstständigungswohngruppen und ambulanten Hilfen zur Erziehung von Miteinander e.V., die durch ihre bedarfsgerechte und sozialräumliche Ausrichtung geprägt sind.
Melanie Weigel ist Vorstand des Vereins und für die Konzeptentwicklung verantwortlich. Gemeinsam bringen sie langjährige Praxiserfahrung und fachliche Expertise in die Weiterentwicklung inklusiver Ansätze ein.
Workshop II.8 "Brücken bauen statt Hürden schaffen: Wege zur inklusiven Erziehungshilfe"
Katharine Sobko und Susane Standar
Der Workshop gibt Einblicke in Erfahrungen aus der Praxis inklusiver Entwicklungsprozesse und der Begleitung junger Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen - auch ohne Gesetzesreform. Die Veranstaltung beleuchtet Herausforderungen und praktische Herangehensweisen zur Umsetzung des Inklusionsprozesses.
Katharine Sobko - Angebotsleitung Kinder und Jugendbereich CJD Sachsen/ Thüringen.
Susane Standar - pädagogische Koordinatorin Haus Lebensfreude (stationäres Wohnen für Kinder und Jugedliche mit Beeinträchtigung), Traumapädagogin.
Workshop II.9 "Inklusiv ist nichts Neues?! Eltern mit Behinderung im Fokus – an der Schnittstelle von SGB VIII und SGB IX"
Jana Kössel und Desiree Demuth
In diesem Workshop beleuchten wir die Lebenswirklichkeit von Eltern mit Behinderung und deren Kindern in stationären Wohnformen der Eingliederungshilfe. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie inklusives Leben und Aufwachsen im Spannungsfeld zwischen Jugendhilfe (SGB VIII) und Eingliederungshilfe (SGB IX) gelingen kann – und was es dafür strukturell wie praktisch braucht. Anhand von Praxisbeispielen zeigen wir, wie Leistungen passgenau gestaltet und Schnittstellen wirksam gestaltet werden können. Wir diskutieren, welche Haltungen, rechtlichen Grundlagen und fachlichen Konzepte notwendig sind, um inklusive Familienarbeit nicht nur zu fordern, sondern auch zu ermöglichen – denn: Für viele Familien ist Inklusion kein neues Ziel, sondern längst gelebter Alltag.
Jana Kössel, Dipl. Sozialwirtin (FH), ist beim Bodelschwingh-Hof Mechterstädt e.V. für die Konzeption und Steuerung der Leistungsangebote im Bereich Assistenz und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung verantwortlich. Das Portfolio umfasst sowohl das Wohnen in besonderen Wohnformen als auch personenzentrierte Komplexleistungen im eigenen Wohnumfeld. Ergänzt wird das Angebot durch ambulante Assistenzleistungen im Bereich Freizeit. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die bedarfsgerechte Umsetzung von Teilhabeleistungen im Sinne des SGB IX unter Berücksichtigung individueller Lebenslagen und Ressourcen.
Desiree Demuth, Sonder- und Integrationspädagogin (M.A.), ist seit 2008 im Bodelschwingh-Hof Mechterstädt e.V. tätig und hat die Entwicklung der Außenwohngruppe Eltern-Kind-Wohnen von Anfang an maßgeblich mitgestaltet – zunächst als Ergotherapeutin und Fachkraft, heute als Teamleitung. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem fachlichen Know-how begleitet sie nicht nur Familien im Alltag, sondern ist auch verantwortlich für die konzeptionelle und fachliche Weiterentwicklung des spezialisierten Leistungsangebots. Ihr besonderes Anliegen: Lebensräume schaffen, in denen Eltern mit Behinderung und ihre Kinder gemeinsam wachsen können – sicher, individuell und inklusiv.
Workshop II.10 "2 Gesetze - 1 Einrichtung - so kann`s gehen!"
Stefanie Schmelzer & Kerstin Vorpahl
Die Stiftung Finneck hat sich in Sömmerda mit dem „Pflegenest“ auf den Weg gemacht, eine Einrichtung im inklusiven Sinne zu schaffen – für Kinder von 0-6 Jahren sowohl aus dem SGB VIII-, als auch aus dem SGB IX-Leistungsspektrum.
Im Workshop wollen wir Ihnen das Konzept des Hauses vorstellen, um anschließend zu berichten, was es gebraucht hat, um eine Betriebserlaubnis für diese Form der Einrichtung zu erlangen. Letztlich werden wir nach 3 Jahren Erfahrung einen Blick darauf werfen, wie sich die Umsetzung mit zwei Leistungsträgern tatsächlich gestaltet. Dabei versuchen wir zu reflektieren, wie sich die Strukturen der Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe miteinander kombinieren lassen, welche Fachkräfte eingesetzt werden können und wie sich die Finanzierung gestaltet. Von welchen Chancen und Risiken sprechen wir, wie sieht der pädagogische Alltag in der Gruppe aus und welchen Herausforderungen stellen wir uns?
Wir möchten Sie ermutigen, ähnliche Wege für Ihre Einrichtungen zu gehen!
Stefanie Schmelzer
seit 2002 Dipl. Soz.päd,
seit 2000 in der Stiftung Finneck,
seit 2022 Fachbereichsleiterin Kinder und Jugend,
seit April 2022 entstand das erste inklusive Angebot in der Kinder-und Jugendhilfe der Stiftung Finneck.
Kerstin Vorpahl ist Altenpflegerin und Sozialpädagogin. Nach 21 Jahren Erfahrungen im Jugendamt seit 2021 Fachberaterin für die Pflegekinderdienste der Thüringer Jugendämter und Heimaufsicht, damit auch Betriebserlaubniserteilung im Referat Erzieherische Hilfen im TMSGAF
Workshop II.11 "Inklusive Perspektive auf die Verfahren der Inobhutnahme"
Dr. Severine Thomas
Seit 2021 müssen sich auch Inobhutnahme-Verfahren (ION) weiterentwickeln, um geeignete inklusive Angebote bereitzustellen (AGJ 2022). Anfragen zur Unterbringung von jungen Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen aus dem familiären Kontext oder aus Einrichtungen i. S. des § 42 SGB VIII gewinnen auch an Bedeutung. Kommunale Infrastrukturen sind auf die Bedarfslagen dieser jungen Menschen jedoch noch nicht ausreichend ausgerichtet (Rücker 2023). In dem Beitrag werden erweiterte Perspektiven diskutiert, wie Kinderschutz in ION für alle junge Menschen inklusiv durch die Kinder- und Jugendhilfe gestalten werden kann. Es werden fachliche Anforderungen und auch räumliche Bedingungen für eine Unterbringung von jungen Menschen mit einer Behinderung erörtert.
Dr. Severine Thomas arbeitet am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kinder- und Jugendhilfe, insb. Hilfen zur Erziehung & Leaving Care, Kommunale Organisation sozialer Dienste für junge Erwachsene, Jugendforschung und Gesundheit/Wohlbefinden (JuCo-Studien I-V), Beteiligung und Kinderrechte, Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe.
Weitere Infos siehe https://t1p.de/Severine-Thomas.
Workshop II.12 "Selbstvertretung von Jungen Menschen mit Behinderung: Einblicke in den ersten Kinder- und Jugendrat für Pflegekinder mit Behinderung."
Alim Khaliq
Wie kann man Pflegekindern mit Behinderung Ihr Recht auf Selbstvertretung ermöglichen?
Als der BbP im Jahr 2023 den ersten Kinder- und Jugendrat für Pflegekinder mit Behinderung ins Leben rief, hatten wir selbst keine Antwort auf die Frage. Mittlerweile sind wir schlauer. Der Kinder- und Jugendrat des BbP hat nunmehr 2. Jahre bestand und erfreute sich in diesem Jahr eines Aufschwungs, durch eine Förderung. Wir möchten Ihnen in diesem Workshop zunächst die Notwendigkeit für Selbstvertretung von Pflegekindern mit Behinderung näher bringen, um dann ganz praktisch zu zeigen, was wir aus unseren bisherigen Erfahrungen gelernt haben. Der Workshop ist interaktiv und praxisnah gestaltet.
Alim Khaliq ist Referent beim Bundesverband behinderter Pflegekinder. Nach mehreren Stationen in der Kinder- und Jugendhilfe übernahm er im Jahr 2021 die Projektleitung für das Projekt Noteingang.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind:
Der Aufbau eines bundesweiten Netzwerks für Bereitschaftspflege,
Die Weiterentwicklung des inklusiven Kinderschutzes,
Der Aufbau eines Kinder- und Jugendrates für Pflegekinder mit Behinderung,
Beratung von Pflegefamilien und Ämtern in Fragen der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe.
Impulsreferat 2 "Wege zur inklusiven Einrichtung: Impulse aus der Organisationsentwicklung"
Stefanie Ulrich
Der Vortrag diskutiert Organisationsentwicklung in Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung im Kontext inklusiver Transformation. Im Fokus stehen interne Beweggründe für die Initiierung von Veränderungsprozessen, die Entwicklung einer professionellen Haltung zu ‚Inklusion‘ sowie die Bereitschaft, organisationalen Wandel aktiv anzuregen und mitzugestalten. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Selbstreflexion der Organisation hinsichtlich ihrer Ressourcen und Ausgangsbedingungen. Auf dieser Grundlage werden abschließend mögliche erste Schritte und Überlegungen organisationaler Entwicklung aufgezeigt, die schon heute im Feld der Kinder- und Jugendhilfe anschlussfähig und praxisrelevant sind.
Stefanie Ulrich, als Volljuristin mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in der Verwaltung kennt sie die Vor- und Nachteile bestehender Organisationsstrukturen – ebenso wie deren Ressourcen. Mit ihrer Methode des Constitutional Coachings vereint sie klassisch-juristisches Denken mit Techniken der Mediation und des ganzheitlich systemischen Arbeitens. Ihr persönlicher Weg führte sie von der Lebzeitverbeamtung als Verwaltungsoberrätin ins Unternehmertum. Sie freut sich auf die Herausforderungen und die Menschen, die ihr begegnen werden.
