In den letzten Jahren hat die Radikalisierung junger Männer, sei es in Form von religiösem Extremismus oder politischem Rechs-Radikalismus stark zugenommen. Dabei sind die Ursachen für eine Radikalisierung im Jugendalter vielfältig. Sie reichen von gesellschaftlichen Entwicklungen bis zu familialen und individuellen Faktoren. Auch spielen die sozialen Medien eine wichtige Rolle. Sie sind voll mit überzeichneten Männlichkeitsbildern und viele Plattformen bieten extremistische Online-Inhalte oder Herunterladen von Propagandamaterial an.
Wir wollen in der Veranstaltung der Frage nachgehen warum es zu diesen Haltungen und Handlungen bei Jungen und jungen Männern kommt und wie eine präventive Arbeit mit Jungen und jungen Männern gelingen kann.
Ablauf:
8.45-9.00 Einlass
9.00-9.15 Begrüßung
9.15-10.30 Isabel Binzer
Wie erreicht islamistische Propaganda junge Menschen im Netz?
Extremist:innen machen jungen Menschen auf Social Media ein attraktives Angebot, auch indem sie einfache Antworten auf komplizierte Fragen liefern und Schuld klar zuweisen. In der islamistischen Szene fungiert das Thema "Gaza" derzeit als Katalysator. Rufe nach dem Kalifat – ein Staat nach islamischer Ordnung – und demokratiefeindliche Botschaften vermischen sich in den TikTok-Algorithmen mit der Glorifizierung dschihadistischer Kämpfer als vermeintlich coole ”Helden”. Von westlichen Werten sollen sich junge Menschen dagegen abwenden.
10.30-10.45 Pause
10.45-12.30 Alexej Boris
Wie erkennen wir die schleichenden Mechanismen von Radikalisierung?
Diese Veranstaltung richtet sich an Fachleute und vermittelt durch ein innovatives Live-Game hautnah, wie extremistische Gruppen gezielt junge Männer beeinflussen. Durch aktive Teilnahme und Reflexion werden Methoden dekonstruiert und Widerstandskompetenzen entwickelt, um Radikalisierung im eigenen Umfeld zu begegnen. Nutzen Sie die Gelegenheit, praxisnahe Strategien zu erarbeiten, um junge Menschen vor extremistischer Beeinflussung zu schützen.
12.30-13.30 Mittagspause
13.30-15.30 Mark Melcher
Welche Möglichkeiten ergeben sich in einer geschlechterreflektierten Haltung und Praxis für die Präventionsarbeit mit männlichen Jugendlichen?
Wie können die Erkenntnisse aus den vorherigen Fachbeiträgen in der Praxis verinnerlicht werden? Welche Haltung benötigen Fachkräfte im Kontext einer gelingenden Präventionsarbeit? Themen des Beitrages: Männlichkeitskonstruktion, Haltungsfragen, Positionierungen und Praxisbeispiele
15.30 Ende der Veranstaltung