Autorin des Alzheimer-Bestsellers „Lückenleben“ kommt nach Bremen
Katrin Seyfert war 45 Jahre alt, als bei ihrem erst 53 Jahre alten Mann Alzheimer diagnostiziert wurde. Ein extrem seltener Fall. Zwei Drittel der Erkrankten haben bereits das 80. Lebensjahr vollendet. Nur rund 0,1 Prozent der Betroffenen sind zwischen 45 und 64 Jahre alt. Über die Krankheit, das Sterben und den Tod ihres Mannes hat sie das Buch „Lückenleben. Mein Mann, der Alzheimer, die Konventionen und ich” geschrieben. Darin berichtet Seyfert über Liebe in Zeiten des Alzheimers, warum Mitleid ihr nicht geholfen hat, wieso es für pflegende Angehörige wichtig ist, über Geld zu sprechen, weshalb es rund ums Thema Alzheimer immer noch viele Tabus gibt, warum sie ihren Mann schließlich in ein Heim gab, weshalb die in Vollzeit arbeitende Mutter sich manchmal gewünscht hätte, dass ihr Mann früher stirbt und wie es gelingen kann, trotz eines an Alzheimer erkrankten geliebten Menschen nicht die Lebensfreude zu verlieren. Viele von Ihnen kennen diese Themen aus eigener Erfahrung.
„Lückenleben“ ist nicht das erste Alzheimer-Buch. Dennoch ist es anders. Der schonungslose Bericht legt den Fokus nicht auf die Erkrankten, sondern auf die pflegenden Angehörigen und verschweigt weder die Wut noch die Überforderung, mit denen sie zu kämpfen haben. Das konsequent ehrlich und zugleich liebevoll geschriebene Buch landete so auf der Spiegel-Bestseller-Liste.