Anmeldung beendet
Info
Für den Aufbau eines bundesweiten Netzwerks, um Diskriminierungsschutz strukturell in Schulen zu verankern, suchen wir in jedem Bundesland 2-3 regionale Veränderungsagent_innen
Problembeschreibung
Die Entwicklung von Antidiskriminierungsstrukturen in Schulen kommt nur schleppend voran. Bei genauer Analyse sind hierfür folgende Ebenen zu berücksichtigen:
Gesetzliche Präzisierungen wie z.B. AGG-Reform hängen auf Bundesebene fest. Die Schließung von Schutzlücken für Schüler_innen ist mittels eines Landesantidiskriminierungsgesetze bislang nur in Berlin gelungen. Schulleitungen mangelt es an einem konkreten Auftrag, Diskriminierung in ihrer Einrichtung zeitnah zu bearbeiten.
Bundesweit gibt es nur wenige Schulen, die Präventions- und Handlungskonzepte strukturell verankert haben bzw. in denen diskriminierungskritische Schulentwicklungsprozesse laufen.
Der flächendeckende Aufbau bzw. die langfristige Verankerung von qualifizierten Anlauf- und Beratungsstellen und -strukturen ist unterfinanziert und wird zu großen Teilen von ehrenamtlichen Strukturen getragen. Es mangelt an abgestimmten Qualitätsstandards.
In Hochschulen und Vorbereitungsdiensten mangelt es an strukturell verankerten Lehrplänen, um angehende Lehrkräfte für die Bearbeitung von Diskriminierung zu sensibilisieren und deren Handlungskompetenzen zu stärken. Die Inhalte sind bislang nur selten eine Pflichtvoraussetzung für den Studienabschluss.
Belastbare Daten zu diskriminierenden Vorfällen liegen nur fragmentarisch vor (Vgl. Monitoringberichte der Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS) und der Anlaufstelle bei Diskriminierung und rechtem Hass an Münchner Schulen).
Zivilgesellschaftliche Akteur_innen halten Bildungs-, Beratungs- und Monitoringangebote vor (Vgl. Bundesprogramme). Doch ist die Lage mit Blick auf die föderale Struktur unübersichtlich, zumal an den wichtigen Schnittstellen auf Verwaltungsebene kaum eindeutige Zuständigkeiten bestehen. Verantwortlichkeiten und Kommunikation sind oftmals unklar und es mangelt an Informationen/Daten und systematischer Kommunikation der Akteur_innen.
Um die beschriebenen Probleme gemeinsam mit anderen wirksam zu bearbeiten, wird für eine systematische und zielgerichtete Kommunikation relevanter Akteur_innen in Netzwerken gesorgt.
Hierfür suchen wir in jedem Bundesland 2-3 regionale Veränderungsagent_innen für die Vor- und Nachbereitung und Umsetzung von jährlich zwei (online) Kommunikationsräumen.
Die inhaltliche Grundlage der Zusammenarbeit bilden die Forderungen des NDC e.V. für eine zeitnahe Bearbeitung von Diskriminierung an Schulen, die durch die Handlungsempfehlungen zum Abbau von Rassismus in deutschen Schulen von LIFE e.V. ergänzt werden.
Aufgaben der regionalen Veränderungsagent_innen
Aufbau und Pflege der regionalen Netzwerkstruktur
Konzeption der Kommunikationsräume
Erstellung, Versand der Einladung und TN-Management
Moderation der Kommunikationsräume
Erstellung und Versand Dokumentation
Wir suchen nach Menschen idealerweise mit folgenden Kompetenzen:
Vertreten des Anliegens der Verbesserung der Antidiskriminierungsstrukturen an Schulen
Expertise in der Konzeption und Moderation von Kommunikationsräumen und Gruppen
Wissen und Expertise zum System Schule, um dessen Herausforderungen und relevante Akteur_innen im Bundesland
Grundkenntnisse im Projektmanagement und praktischer Arbeit auf Grundlage von Beteiligungsorientierung, Selbstreflexion, Demokratiebildung und sozialer Gerechtigkeit
von Vorteil: gute Zugänge zu Bildungsministerien/Schulverwaltung und/oder durch diese legitimiert
Für die Gestaltung eines (online) Kommunikationsraumes kalkulieren wir mit ca. 3 Tagen á 8 Arbeitsstunden. Pro Person steht eine Aufwandsentschädigung i.H.v. von 300 € zur Verfügung.
Wenn Sie Zeit und Interesse an der Gestaltung der beschriebenen Kommunikationsräumen haben und die Vision, Ziele und Veränderungsvorhaben teilen, nehmen Sie bitte bis 15.04.2025 an dieser Abfrage teil: Zur Anmeldung »
Für Fragen/Anliegen melden Sie sich gern unter 0176 438 66 841 bei Carsten Völtzke oder schreiben Sie bitte eine Mail an fachveranstaltung@netzwerk-courage.de.
Der weitere Prozess
NDC sichtet bis 15.05.2025 alle Rückmeldungen, meldet sich bei Nachfragen ggf. bei Ihnen, stellt die regionalen Teams zusammen und informiert dann alle Bewerber_innen.
Die Netzwerkarbeit soll nach den Sommerferien 2025 starten. Die regionalen Veränderungsagent_innen werden in Ihrer Arbeit durch das Team des NDC e.V. unterstützt. Es werden Arbeitsinstrumente für eine ressourcenschonende Umsetzung der Kommunikationsräume bereitgestellt. Um einen guten Start zu gewährleisten, ist für Mittwoch 11. und/oder 18.06.2025 eine online Einführungs- und Übergabeveranstaltung geplant.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Weiterführende Informationen zum Netzwerk
Die Kommunikationsräume richten sich an Vertreter*innen von…
Bildungsministerien, -verwaltungen und Schulämtern
Hochschulen, Vorbereitungsdienste und Qualitätsinstitute
Antidiskriminierungsstellen der Länder und des Bundes
Beratungsstellen Community-basierte Beratung
zivilgesellschaftliche Organisationen mit konkreten Unterstützungsangeboten
Inhalte der Kommunikationsräume
Abgleich der Vision und Ziele und Klärung Begrifflichkeiten
Weiterentwicklung der regionalen Bestandsaufnahme
Stakeholder-Analyse
(Weiter)Entwicklung rechtliche Regelungen/Verordnungen
Sensibilisierung/Wissen/Expertise
Austausch von best practice
Kollegiale Beratung
Matching von Unterstützungsbedarfen und Entwicklung konkreter Kooperationen
weitere Rollen und Aufgaben im Netzwerk
bundesweite Netzwerkkoordinierung
Aufbau und Pflege der überregionalen Netzwerkstruktur
Begleitung der regionalen Veränderungsagent*innen
Monitoring des Arbeitsfeldes und Zusammenführung von Daten
Auftragsklärung externe und interne Bedarfe und Vermittlung Wissen und Expertise
Sicherung Ergebnisse, Kontrolle Verabredungen und Reflexion der Arbeit
Anregung von Projekten und Beratung bei der Umsetzung
c) Organisationsvertreter*innen im regionalen Netzwerk
Abgleich der Vision und Ziele und Klärung Begrifflichkeiten, Weiterentwicklung der regionalen Bestandsaufnahme, Stakeholder-Analyse, (Weiter)Entwicklung rechtliche Regelungen/Verordnungen, Sensibilisierung/Wissen/Expertise, Austausch von best practice, Kollegiale Beratung
ggf. Mitwirkung an Matching von Unterstützungsbedarfen und konkreten Kooperationen
Informationen zur Arbeit des NDC finden Sie unter www.netzwerk-courage.de