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Im 19. Jahrhundert war Philologie zweifellos ein Leitparadigma der sich an den Universitäten etablierenden Geisteswissenschaften. In der jungen Disziplin der Germanistik, die zunächst noch ganz auf die Erforschung des deutschen Altertums ausgerichtet war, entwickelten sich verschiedene Konzepte und Methoden von Philologie, die miteinander konkurrierten. Fragen der Methodendivergenz, Kampf um das richtige Verständnis eines Textes, die Deutungshoheit und die richtige Art der Edition wurden hier nirgends mit mehr Vehemenz ausgetragen als im Blick auf das Nibelungenlied, dem der Rang und die Bedeutung eines Nationalepos zugeschrieben wurde. 
Wir laden Sie herzlich ein zum Vortrag der germanistischen Mediävistin Beate Kellner, die den jahrzehntelangen Streit um die Hypothesen zur Genese, die Methoden der Edition und das Verständnis dieses Epos neu erschließt und dabei auch seine institutionellen Dimensionen beleuchtet. Anschließend kommt sie mit der in Würzburg lehrenden Philologin Regina Toepfer ins Gespräch – sehr gerne auch mit Ihnen!

Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal des Schelling-Forums, Klinikstraße 3, 97070 Würzburg

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