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Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Zahl der Arzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche
durchführen, innerhalb von 20 Jahren bundesweit fast halbiert. Diese Entwicklung hängt zusammen mit
rechtlichen Hürden und der anhaltenden Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Dass die schlechte
Versorgungslage negative Auswirkungen für alle an Abbrüchen beteiligte Menschen hat, ist bekannt. Hingegen
die besonderen Herausforderungen in der Versorgung marginalisierter und diskriminierter Personengruppen
findet bisher wenig Beachtung.
Daher fragen wir im Salongespräch:
Wie kann eine diskriminierungssensible Versorgung mit Schwangerschaftsabbrüchen
gelingen?
Der erste Input gibt einen Überblick über die zusätzlichen Hürden, mit denen von rassistischen, ableistischen,
klassistischen und queerfeindlichen Ausschlüssen betroffene ungewollt Schwangere konfrontiert sind. Dabei
werden Bezüge zu den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen hergestellt. Der zweite Input
blickt genauer aus einer Rassismus-kritischen Perspektive auf die Versorgungssituation in Deutschland. Im
anschließenden Podiumsgespräch berichten erfahrene Ärztinnen aus ihrer Arbeit mit ungewollt schwangeren
Personen, die Inhalte der Inputs werden auf die Praxis übertragen und gemeinsam diskutiert.
Referent*innen:
Lisa Brünig ist politische Bildnerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik, Geschichte und
Philosophie der Medizin (Medizinischen Hochschule Hannover). Sie promoviert zu politischen Kämpfen rund um
Schwangerschaftsabbrüche im Kontext reproduktiver Gerechtigkeit (Institut für Diversitätsforschung an der
Georg-August-Universität Göttingen).
Anthea Kyere ist Sozialwissenschaftlerin und Antidiskriminierungsberaterin. Sie ist aktiv im Netzwerk
Reproduktive Gerechtigkeit und publiziert u.a. zur Bedeutung von Rassismus im Kontext reproduktiver
Gesundheit.
Podium:
Lisa Brünig, Anthea Kyere, Jana Maeffert (Gynäkologin, Gyn-Praxis Nova, Vorständin Doctors for Choice
Germany), Constanze Hach (Gynäkologin, Ärztliche Leitung des medizinischen Fachteams –
Familienplanungszentrum BALANCE)
Moderation:
Taleo Stüwe – Arzt & Referent, Assistenzarzt im Familienplanungszentrum BALANCE
Anmeldung & Kosten:
Um eine gute Planung und Vorbereitung gewährleisten zu können, bitten wir um eine Anmeldung.
Nach Selbsteinschätzung bitten wir um einen Teilnahmebeitrag von 10 bis 20 Euro.
Fortbildungspunkte der ÄK Berlin sind beantragt.