Zwischen 1969 und 1973 schufen Landesregierung und Landtag den heutigen Gebietszuschnitt der Landkreise in Baden-Württemberg. Knapp die Hälfte der bisherigen Kreisstädte verlor den Status als Verwaltungssitz, manche fühlten sich gegenüber alten Konkurrenten zurückgesetzt. Bei den emotionalen Diskussionen prallten technokratische Planung und identitätsorientierte Tradition aufeinander. Mitunter sorgte politisches Kalkül für die Zuordnung einzelner Gemeinden.​​​​​​​
​​​​​​​Mit den unterschiedlichen Aspekten der Kreisreform in Baden-Württemberg befasst sich ein Symposium am 12. Juli 2023 in Tübingen, das der Landkreistag Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen veranstaltet. Der Präsident des Landkreistages, Landrat Joachim Walter, begrüßt um 10 Uhr im Uhlandsaal, Wilhelmstraße 3 in Tübingen. Die Vorträge befassen sich vor allem mit den Zusammenhängen von Verwaltungsraum, technokratischer Planung und Identitätskonstruktionen. Im Rahmen der Veranstaltung wird Landrat Joachim Walter gemeinsam mit den Herausgebern das Buch neue zum Jubiläum „Identität – Funktion – Innovation. 50 Jahre Kreisreform Baden-Württemberg“, das im W. Kohlhammer-Verlag erscheint, vorstellen. Das Ende der Veranstaltung ist um 17:30 Uhr.