Über Sexualität(en), Gender und Bildung sprechen – pädagogisches Handeln in der superdiversen Gesellschaft

Workshop 1: Sexuelle Bildung im Wirkungsfeld (religiöser) Glaubenssätze  (knowbody : Carolin Strehmel ) 

In diesem Workshop setzen wir uns mit dem Konzept von Glaubenssätzen auseinander. Was sind Glaubenssätze eigentlich? Wo im Alltag begegnen sie uns und den Jugendlichen, mit denen wir arbeiten? Dabei werfen wir einen besonderen Blick auf den digitalen, den familiären und den religiösen Raum. Anschließend betrachten wir, wie Glaubenssätze unsere Haltung und unser Handeln im Kontext schulischer Sexualbildung prägen. Ziel ist es, durch biografische Reflexion und praxisnahe Beispiele mehr Bewusstsein und Raum für die Vielfalt von Glaubenssätzen zu schaffen und Handlungsoptionen für eine diskriminierungssensible und offene sexualpädagogische Arbeit zu entwickeln.

Workshop 2: „Die Freiheit, die ich meine“: In der geschlechtsspezifischen Arbeit über Liebe, Geschlechterrollen und Diskriminierungserfahrungen sprechen. (Gesicht zeigen! : Gonca Monypenny & Anand Leonard Subramanian)

“Die Freiheit, die ich meine” ist ein geschlechtsspezifisches Bildungs- und Empowerment Projekt für mehrheitlich muslimische Mädchen* und Jungen*. Mit niedrigschwelligen Methoden ermöglichen wir, Themen wie Identitäten, Vorurteilsbewusstsein und eigene Diskriminierungserfahrungen, Religionen und Vielfalt, Geschlechteranforderungen und -gerechtigkeit sowie politische Teilhabe besprechbar und greifbarer zu machen. Wir öffnen den Raum für Austausch auf Augenhöhe und fördern dabei vielfältige Perspektiven, um dadurch ins Gespräch zu gehen und daraufhin die Eigenreflexion anzustoßen.
Wir wollen Ihnen einen Einblick aus unserer Praxisarbeit in Berliner Schulen ermöglichen.

• Was verstehen Jungen* und Mädchen* unter Geschlechteranforderungen?
  
• Was für eine Rolle spielen diverse und individuelle Sozialisierungen dabei?
• Inwiefern beeinflussen gesellschaftliche Zuschreibungen und das nähere Umfeld diese Anforderungen?

Workshop 3: Sexuelle Bildung mit Social Media- Digital Natives pädagogisch Begleiten (Sexualpädagogin/freiberufl. Bildungsreferentin, u.a. ASH : Alina Bongk) 

Sexuelles Aufwachsen und die Herausbildung der (sexuellen) Identität findet zunehmend auch online statt. Dort tauschen sich junge Menschen aus, finden Informationen und Role Models, lernen sich kennen, bilden Netzwerke, flirten und verlieben sich. Insbesondere für Jugendliche, die von Rassismus und Queerfeindlichkeit betroffen sind, zeigen sich hier viele Chancen, in ihrem Identitätsprozess Vorbilder, Wissen und Kontakte zu finden. Es bestehen dennoch auch Risiken, wie Falschinformationen, Diskriminierung, Hass und Cyber-Grooming. Anhand von Fallbeispielen werden wir in diesem Workshop diskutieren und Handlungsmethoden kennenlernen: Welche neuen Wege eröffnet Social Media in der sexuellen Bildung? Wie können wir pädagogisch mit Chancen und Herausforderungen umgehen und die Jugendlichen kompetent begleiten? Gerne könnt ihr auch eigene Beispiele mitbringen.

Workshop 4: Die Dialogrunde – ein Raum für Elternperspektiven (RAA Berlin : Zeinab Khalifa und Stefanie Woschniok)

Die Teilnehmenden lernen die Dialogrunde kennen, als eine Methode der gleichberechtigten Kommunikation. Die dialogische Zusammenarbeit bietet Raum für vielfältige Perspektiven von Eltern und Fachkräften und ermutigt auch sensible Themen zu besprechen. Es geht nicht darum andere zu überzeugen, sondern sich zuzuhören und zu akzeptieren.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an: fachstelle- in-berlin@ufuq.de