Anmeldung beendet
Info
In der Familie und am Wohnort gab es früher Gerüchte: Die psychisch erkrankte Nachbarin oder der geistig behinderte Onkel verschwanden während des Zweiten Weltkriegs in den Jahren 1940 und 1941 plötzlich aus dem Ort und der Familie. Waren sie vielleicht in ein Konzentrationslager deportiert worden?
In einem interaktiven Online-Workshop zeigt Christian Hofmann die Vorgehensweise zur Erforschung der individuellen Verfolgungsgeschichte von Opfern der NS-Krankenmorde ("Aktion T4" oder sog. "Euthanasie"). Dabei wird sowohl die Perspektive der Orts- als auch der Familien- und Personenforschung eingenommen.
Nach einem kurzen Einblick in die Geschichte der sog. "Euthanasie-Morde" und die handelnden Akteure stehen die Quellen zu Opferschicksalen in Kommunalarchiven und im Landesarchiv Baden-Württemberg im Vordergrund. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird analysiert, welche Informationen sich aus unterschiedlichen Archivalien gewinnen lassen. Dabei werden die Quellen in ihren Entstehungskontext eingeordnet und Hinweise zur Benutzung und zum Verständnis der damaligen medizinischen Diagnostik gegeben. Außerdem werden gemeinsam Überlegungen zum gesellschaftlichen Umgang mit der Erforschung der Lebensgeschichte von "Euthanasie"-Opfern aufgeworfen.</p>
Ganz konkrete Fragen können auch bereits bei der Anmeldung gestellt werden und sollen soweit möglich dann berücksichtigt und in die Veranstaltung eingebunden werden.
Teilnehmerzahl beschränkt (max. 15 Personen)
Das Seminar findet online statt. Die Zugangsdaten für die Online-Teilnahme erhalten Sie mit der Teilnahmebestätigung.