Klimaveränderungen und extreme Wetterereignisse nehmen weltweit und auch in Deutschland merklich zu. Das ist spürbar durch steigende Temperaturen, Hitzewellen, Trockenheit, Starkniederschläge und außergewöhnliche Stürme. Die Auswirkungen der Klimaerwärmung stellen dabei eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar: Sie begünstigen das Auftreten von etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen, Allergien, Atemwegs- sowie psychischen Erkrankungen. Klimaschutz bedeutet deshalb auch Gesundheitsschutz: Die Reduktion von Treibhausgasemissionen und der Schutz vor den Auswirkungen der Erderwärmung tragen aktiv dazu bei, Gesundheitsschäden und klimabedingte Erkrankungen zu mindern und zu verhindern.
So paradox es klingt: Das Gesundheitswesen zählt zu den großen Emittenten von klimaschädlichen Treibhausgasen. Mit etwa 5 bis 6,7 Prozent in Deutschland und 4,4 Prozent weltweit liegt der Anteil des Gesundheitssektors an den jährlichen Treibhausgasemissionen sogar höher als der des globalen Schiffs- und Flugverkehrs (bei 2,6 bzw. 3 Prozent). Die Herstellungsprozesse für Medizinprodukte, Lieferketten und Transportwege, Abfallentsorgung, bestimmte Narkosegase sowie die Erzeugung von Strom, Wärme und Kühlung für Einrichtungen der medizinischen und pflegerischen Versorgung tragen direkt oder indirekt zur Klimakrise bei.
Der 125. Deutsche Ärztetag hat sich 2021 dafür ausgesprochen, das deutsche Gesundheitswesen bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, bedarf es bereits heute konkreter Entscheidungen und Maßnahmen, um den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitswesens zu verringern. Das bedeutet für Akteur:innen und Einrichtungen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz neu mitzudenken – sei es in strategischen Entscheidungen, Infrastrukturen und Prozessen, Material und Technik, Produkten und Leistungen.
Wie kann es gelingen, das Gesundheitswesen nachhaltig zu gestalten? Worin liegen trotz aller Herausforderungen auch Potenziale für einen zukunftsfähigen Gesundheitssektor? Im Rahmen dieser gemeinsamen Fachtagung der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. und der Techniker Krankenkasse möchten wir gemeinsam Handlungsbedarfe, aktuelle Entwicklungen und notwendige Rahmenbedingungen diskutieren und konkrete Lösungsansätze für die Praxis aufzeigen. Die Veranstaltung richtet sich an Entscheidungsträger:innen und Mitarbeitende aus Einrichtungen des Gesundheitswesens, der Politik, der Sozialversicherungsträger sowie alle Interessierten. ​​​​​​​
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