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Motivierende Gesprächsführung / Motivational Interviewing (MI)

Eine Inhouse-Schulung für Mitarbeitende des Trägerverbundes sozial.berlin. Anmeldung für Mitarbeitende mit Zugangscode möglich.

Dozent*in:

Dozent*in der GK-Quest Akademie: Rune Staudacher

Inhalte:

Motivational Interviewing ist ein personenzentrierter und direktiver Ansatz der Gesprächsführung zur Erhöhung der Eigenmotivation von Menschen, um ein
(problematisches) Verhalten zu ändern. MI, ursprünglich für die Behandlung von Menschen mit Abhängigkeitsproblematiken entwickelt, hat in den letzten zwei
Jahrzehnten international eine Art Siegeszug in den verschiedensten Bereichen der Arbeit mit Menschen angetreten. Insbesondere in Kontexten, in denen mit konfrontativen Mitteln nicht weiterzukommen ist, wird MI empfohlen und eingesetzt.

Dazu gehören auch Zwangsberatungssituationen (z.B. Klient*in ist „geschickt“ von der Justiz, vom Jugendamt; Klient*in will Leistungen jedoch selbst nicht mitwirken, z.B. Jobcenter, Klient*in gibt vor, gar nichts zu wollen, keine Unterstützung zu brauchen, etc.). Darüber hinaus wird MI in verschiedenen Feldern des Gesundheitswesens angewendet (Diabetesprogramme, Onkologie usw.).

MI ist ein pragmatischer, vergleichsweise schnell zu lernender Ansatz, um Menschen für Veränderung zu gewinnen und sich dabei nicht zu verausgaben, d.h.
einem eigenen Burnout auch vorzubeugen.
Statt Druck auszuüben, schlagen die Begründer der Methode, William Miller und Steven Rollnick, einen geschmeidigeren Weg vor. Den Ausgangspunkt dieses Ansatzes bildet die begründete Annahme, dass Menschen nicht änderungsresistent, sondern ambivalent sind. Das heißt: Es gibt gute Gründe für, aber auch gegen eine Änderung des aktuellen Verhaltens. Wenn man diesen Tatbestand würdigt und bestimmte Gesprächsprinzipien (z.B. beim Auftauchen von Widerstand) beherzigt, werden Klient*innen »automatisch« zur Fürsprecher*in der eigenen Veränderung.

Dreitägige Basisschulung:
In diesem Basistraining wird das zugrundeliegende und haltungsprägende Menschenbild von MI vermittelt, ebenso die handlungsleitenden Prinzipien. Dabei werden der Motivationsbegriff selbst diskutiert, Prozessphasen von Veränderung anhand von Modellen vorgestellt.

Im Mittelpunkt des Trainings stehen die Basismethoden (OARS) und deren spezifische Anwendung: dem geschmeidigen Umgang mit sogenanntem „Widerstand“, dem
Entlocken und Fördern von Change-Talk (Veränderungsabsicht stärken), dem Stärken der Änderungszuversicht (ressourcenorientierter Confidence-Talk). Auf dieser Grundlage können Ziele entwickelt und Handlungspläne erarbeitet werden.

Didaktisch prägt ein Dreischritt den Trainingsablauf:
- Theoretische Inputs/Inhalte werden vorgestellt (Ziel: kognitives Verstehen)
- Anwendungsübungen, z.B. in Kleingruppen, zum Ausprobieren und Erleben der Methoden (Ziel: Umsetzungskompetenz)
- Reflexion im Plenum – was war gut, welche Fragen tauchen auf, wie und wo passt das in den jeweiligen Arbeitskontext (Ziel: kontextbezogenes Lernen)


Zeiten:

Dreitägige Veranstaltung

26.02. + 27.02. + 28.02.2025

jeweils von 09.30 Uhr bis 17.00 Uhr


Ort:

Seminarraum 3. OG

Lahnstr. 86a, 12055 Berlin


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