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Hintergrund und Konzeption
Anforderungen in Ausschreibungen von SPNV-Netzen nachhaltig gestalten: Bei der Gestaltung von Ausschreibungen von Verkehrsleistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) handelt es sich um einen komplexen Prozess. Die Ausschreibungsvorbereitungen beginnen oft bereits 5–10 Jahre vor der eigentlichen Betriebsaufnahme. Zu diesem Zeitpunkt müssen erste Anforderungen unterschiedlichster Stakeholder beachtet und zukünftige Entwicklungen vorhergesehen werden. Annahmen, die im Verlauf der Ausschreibungsvorbereitung getroffen werden, entfalten damit Wirkung bis zu 20 Jahre und mehr in die Zukunft. Hieraus folgt häufig, dass zum Beispiel die technologisch gestellten Anforderungen in Verkehrsausschreibungen bereits bei Beginn des Vergabeverfahrens nicht mehr den aktuellsten Stand der Technik fordern. Im Fall rigider Ausschreibungsanforderungen können Fixierungen entstehen, die Optimierungen oder Innovationen hemmen.
Zusätzlich können im Laufe der Betriebsphase Probleme auftreten, die zum Zeitpunkt der Konzeption und Gestaltung der Ausschreibungsunterlagen (noch) nicht absehbar waren.
Dass diesen Herausforderungen in vielen Ausschreibungsverfahren noch nicht ausreichend Beachtung geschenkt wurde und wird, zeigt sich auch darin, dass Innovationen häufig fehlen und verzögert werden, dass die Fahrgäste, Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) oder Hersteller ihre Interessen nicht ausreichend gewürdigt sehen oder über die Vertragslaufzeit zusätzliche Kosten oder Zeitverzögerungen mangels Flexibilität entstehen. Diese Probleme können nicht vollständig aufgelöst, aber in vielen Fällen verringert werden. Die Darstellung und Diskussion hierzu möglicher Ansätze, unterstützt durch Fachbeiträge eines EVU sowie vieler Praxisbeispiele, sind Inhalt dieses eintägigen Seminars.
Im Rahmen der Veranstaltung lernen Sie anhand von Vorträgen und Praxisbeispielen mögliche Strategien und Ansätze kennen, um die Zukunftsfähigkeit „Ihres“ SPNV zu erhöhen.
Die Vortragenden verfügen über langjährige Erfahrungen in der Gestaltung und Bearbeitung von Vergabeverfahren, sowohl auf Aufgabenträgerseite als auch auf Seite der Bieter.
Zielgruppe
- Fach- und Führungskräfte, die in die Gestaltung von Vergabestrategien und / oder Ausschreibungsprojekten eingebunden sind,
speziell Mitarbeiter von Aufgabenträgern
- Projektleiter, -assistenten von Ausschreibungsprojekten
- Sonstige Interessierte aus der Branche
Ablauf im Ãœberblick
Nachhaltiges Ausschreibungsdesign: Welche Aspekte sollten bei der Nachfragebestimmung und in der Planungsphase berücksichtigt werden? Alternative Fahrzeugfinanzierungsmodelle und Poolmodelle, Nachhaltigkeit im Fuhrpark sichern; Wie können die sich ändernden Anforderungen der Stakeholder (z. B. Fahrgäste, EVU, Fahrzeughersteller) in der Vergabe Beachtung finden? Änderungen in Nachfrage und Infrastruktur: wie findet die spätere Betriebs- und Vertragsphase bereits in den Vergabeunterlagen ausreichend Beachtung
Raum für Innovationen in Ausschreibungen schaffen: „Innovationsradar“: der strukturierte und maßgeschneiderte Stresstest für Nachhaltigkeit von Ausschreibungen und zukünftigem Verkehrsangebot; In Zusammenarbeit mit BSL Transportation Consultants zeigen wir exemplarisch, wie kontinuierliches Innovations- und Entwicklungsmanagement implementiert werden kann
Auch nachhaltige Umsetzung ist wichtig: Vertragscontrolling zur Sicherung der Qualität und Aktualität: Wie können die in der Ausschreibung festgelegten Qualitätskriterien verfolgt und überprüft werden (Sicherstellung der geforderten Qualität vor Zahlung von Pönalen); Wie kann der Innovationsgrad in die Qualitätsmessung integriert werden?
Innovativer Schienenverkehr der Zukunft ist Gemeinschaftsarbeit – welche Rahmenbedingungen ermöglichen EVUs Innovation anzubieten und zu treiben: Vortrag eines Vertreters eines EVU; Probleme und Verbesserungsvorschläge aus Sicht eines EVU
Mehr zum Thema
TÜV Rheinland für den Schienenverkehr: https://www.tuv.com/global-rail
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