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Medizinischer Kinderschutzfachtag - „Schulabsentismus als Ausdruck schulischer und psychosozialer Belastungen“
am 22.10.2025 in der Kantine des Südharz Klinikum Nordhausen
Die interdisziplinär gestaltete Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte aus Medizin, Psychologie, Pädagogik, Sozialarbeit, Jugendhilfe, Schule sowie an alle Interessierten, die sich mit Fragen des Kinderschutzes auseinandersetzen.
Schulverweigerung stellt für betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Familien eine erhebliche Herausforderung dar. Hinter dem Fernbleiben vom Unterricht können vielfältige Ursachen liegen – von psychosozialen Belastungen über familiäre Konflikte bis hin zu psychischen Erkrankungen. Ziel der Fachtagung ist es, das Phänomen in seinen unterschiedlichen Facetten zu beleuchten und praxisnahe Strategien für Prävention, Diagnostik und Behandlung vorzustellen.
Neben grundlegenden Informationen zu Erscheinungsformen und Ursachen werden einzelne Aspekte eingehender beleuchtet. Dabei wird beispielsweise erörtert, wie Trennungsängste das Verhalten in der Schule beeinflussen, welche Bedeutung Lernstörungen für die Entstehung von Schulverweigerung haben, wie Mobbing erkannt und verstanden werden kann und welche Präventions- und Interventionsmaßnahmen sinnvoll sind. Zudem werden die besonderen Herausforderungen behandelt, die bei Hochbegabung auftreten, insbesondere wenn Kinder und Jugendliche sich unterfordert oder nicht verstanden fühlen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Übergang von der Frühförderung in die Schule. Dieser sensible Lebensabschnitt gilt als entscheidender Risikofaktor, aber auch als Chance für Prävention: Gelingt die Gestaltung des Übergangs nicht, können Überforderung, fehlende Unterstützung und psychosoziale Belastungen entstehen, die den Grundstein für spätere Schulverweigerung legen. Durch eine gezielte Vernetzung von Frühförderung, Elternarbeit, Schule und medizinisch-psychosozialen Fachkräften lassen sich Ressourcen aktivieren und Belastungen verringern.
Durch Fachvorträge und Diskussionsmöglichkeiten möchten wir den Blick für Zusammenhänge schärfen, interdisziplinären Austausch anregen und praxisorientierte Impulse für die Arbeit mit betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien geben.
Organisiert wird der Fachtag von der Netzwerkstelle Kinderschutz des Landratsamtes Nordhausen in Zusammenarbeit mit dem Südharz Klinikum sowie dem Familienzentrum Nordhausen.
Das Programm:
| 13:45 - 14:00 Uhr | Ankommen/Anmeldung |
| 14:00 - 16:30 Uhr | Eröffnung/Begrüßung Chefarzt Prof. Dr. med. Philip Heiser; Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) „Schulverweigerung: Formen, Ursachen und Behandlungsansätze mit einem Exkurs zu den Trennungsängsten und Lernstörungen“ Dipl.-Psych. Antje Reuter und Dipl.-Psych. Simone Hasselbach; Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) „Der Übergang von der Frühförderung zur Schule: Herausforderungen und Lösungsansätze im Kontext schulischer und psychosozialer Belastungen“ Heilpädagogin Maria Barheine-Bouregua (B.A.); Hochschule Nordhausen Sozialpädagogin Marianne Gerber (M.A.); Familienzentrum „Hochbegabung als Herausforderung und Chance in der Schule" (fällt aus) Dipl.-Psych. Gabriele Lützkendorf; Familienzentrum Vorstellung "Getting back on track" - Praxisorientierte Maßnahme für schuldistanzierte Jugendliche im Landkreis Nordhausen (NEU) Dipl.-Pädagogin Manuela Andrzejak; Pädagogische Leitung Sondershäuser Bildungsverein e.V. |
| 16:30 Uhr | Fragen und Verabschiedung |