Do 15.01.26, 12:00-13:30
Antifeministisch-autoritäre Erziehung und neoliberal-kompetenzorientierte Bildung - (k)ein Gegensatz?
Juno Grenz (Europa-Universität Flensburg)
Der Vortrag beleuchtet, wie über neurechte und antifeministische Mobilisierungen eine autoritäre Vorstellung von Familienerziehung retabliert und als Bruch mit einem neoliberalen Bildungsverständnis inszeniert wird. Grundlage ist die diskursanalytisch untersuchte Debatte um den baden-württembergischen ‚Bildungsplan 2015‘ (Grenz 2025, i.E.), die als Ausgangspunkt der ‚Anti-Gender‘-Mobilisierung in Deutschland gilt. Während der Bildungsplan in der öffentlichen Wahrnehmung als liberal und queerfreundlich gerahmt wurde, zeigt die Analyse, dass auch hier eine heteronormative Ordnung re-produziert wird: Die ‚Normalen‘ sollen hiernach lernen mit den ‚Anderen‘ umzugehen, da diese Fähigkeit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigere.