!!!Leider sind alle Workshops bereits ausgebucht!!!
- Adultismus kommt selten alleine. Eine Anleitung für die Praxis in den frühkindlichen Bereich.
Adultismus gilt als eine eigenständige Diskriminierungsform gegen Kinder vor allem durch Erwachsene. Dazu gehören unter anderem diskriminierende Äußerungen, Verbote und Gebote sowie Handlungen der Erwachsenen, die verschiedenste „ungerechte“ Formen annehmen. Allerdings ist die Verwobenheit (Intersektionalität) von Adultismus mit Rassismus, Genderfeindlichkeiten, Klassismus und anderen Diskriminierungsformen weniger eine Seltenheit als Alltag. Der Workshop definiert die Mechanismen von Intersektionalität, gibt eine Einführung in die diversitätssensible Haltung und liefert Tipps für den pädagogischen Alltag
Goska Soluch | Mediatorin und Bildungsreferentin für Inklusion, Partizipation und vorurteilsbewusste Pädagogik
- Adultismus in der Kindertagespflege entgegen wirken
„Dafür bist du noch zu klein!“ – das haben fast alle von uns schon einmal gehört und selbst gesagt. Adultismus ist die erste Diskriminierungsform, die alle Menschen am eigenen Leibe erfahren. In diesem Workshop werden wir adultistische Machtverhältnisse in der Kindertagespflege in den Blick nehmen und Möglichkeiten ausloten, ihnen entgegenzuwirken – mit Partizipation. Schwerpunkt des Workshops ist die pädagogische Arbeit mit Kindern bis drei Jahre.
Dr. Teresa Lehmann | ist wissenschaftliche Referentin beim Bundesverband für Kindertagespflege. Dort leitet sie das Projekt Demokratie und Partizipation in der Kindertagespflege. Die Beteiligung von Kindern an Entscheidungen voran zu bringen, ist ihr ein Herzensthema.
- Adultismus in der KiTa: „Hier wird gemacht was wir sagen!“
„Die Auseinandersetzung mit Adultismus, der Diskriminierungsform von jungen Menschen durch Erwachsene stellt vieles, von dem in Frage, was wir zu wissen meinen. Es funkt mit unangenehmen Störgeräuschen in das seichte Dahinfließen persönlicher Gewissheiten und rüttelt an den Grundfesten kollektiver Überzeugungen darüber, wer oder was Kinder und Jugendliche sind, was sie, erwachsenen Ansichten nach, brauchen und wie wir Erwachsenen demzufolge mit ihnen umgehen können, sollten oder müssen.“ (ManuEla Ritz, 2022, S.12)
Der Workshop lädt die Teilnehmer*innen dazu ein, am Tagesablauf in der Einrichtung zu „rütteln“. Es wird ein adultismuskritischen Blick auf die pädagogische Tagesgestaltung in Kindertageseinrichtungen geworfen werfen. An Hand eines Beispiels aus dem Buch „Partizipation ist Kinderrecht“ (erschienen im Verlag Wolters Kluwer 2022) wird eine Refelxionsidee vorgestellt die Fachkräfte dazu einlädt den Alltag mit Kindern partizipativer auszugestalten.
Kari Bischof-Schiefelbein | Pädagogische Fachberatung M.A. und Referentin für Demokratiebildung mit den Schwerpunkten Partizipation und Inklusion.
- „Hör auf zu motzen!“ – wie gehen wir mit Beschwerden über adultistisches Verhalten um
​​​​​​​Adultismus ist eine Diskriminierungsform, die jeder mal erlebt hat. Eine der vielleicht verbreiteten und gefährlichsten Auswirkungen von Adultismus ist es, dass er die Grundlage für verschiedene weitere Diskriminierungsformen bildet. Die Erfahrungen mit Adultismus werden in der Regel in einer Welt gemacht werden, in der sie als normal gelten und deshalb oft gar kein Grund zur Beschwerde gesehen wird. Damit erleben Kinder sehr früh die alltägliche Ungleichbehandlung von Menschen, die ihnen nah stehen und verinnerlichen diese Verhaltensmuster. Im pädagogischen Alltag können die Fachkräfte nicht auf alle Beschwerden reagieren. Je nach Situation und eigener Erfahrung, entscheiden die Erwachsenen, ob eine Beschwerde gerade wahrgenommen wird oder nicht. In diesem Workshop diskutieren wir gemeinsam darüber
- wie können Kinder dazu ermutigt werden, sich über Erfahrungen zu beschweren, die sie selbst traurig oder wütend machen, wenn es so scheint, dass andere sie für normal halten?
- wie können Fachkräfte sensibilisiert werden, um die Beschwerden über adultistisches Verhalten wahrzunehmen
- wie können pädagogische Fachkräfte den Kindern das Gefühl vermitteln, dass sie gehört und gesehen werden.
Vera Katona | Soziologin, Bildungsreferentin am Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und leitet das Projekt Atid. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Anti-Bias-Ansatz und Diversity-Pädagogik, Antisemitismus, Rassismus und Kinderrechte.
- Das imaginierte und das reale Kind. Eine Fallwerkstatt.
Im Workshop „Das imaginierte und das reale Kind. Eine Fallwerkstatt“ setzen wir uns gemeinsam mit dem Phänomen auseinander, dass Erwachsene den Handlungen, Gesten, Interaktionsversuchen von (kleinen) Kindern Bedeutungen zuschreiben. Diese Zuschreibungen können an das Verhalten des realen Kindes rückgekoppelt und korrigierbar sein oder aber rigide und starr und egal was das Kind tut, die Zuschreibung findet ihre Bewahrheitung. Zuschreibungen an Kinder sind häufig von eigenen Prägungen, Erfahrungen, Befürchtungen und Fantasien über (das) Kind(er) beeinflusst. So wird Kindern durch manche Erwachsene eine böse Absicht, ein Wille die Erwachsenen zu beherrschen, sie zu lenken oder sogar sie zu tyrannisieren, zugeschrieben. Wir wollen uns gemeinsam Fallbeispiele angucken und die unterschiedlichen Ebenen herausarbeiten: Kindliche Handlung/Interaktion, kindliches Bedürfnis, Zuschreibung und daraus resultierende Beziehungsangebote der Erwachsenen.
Die Referentin wird zunächst einige theoretische Überlegungen vorstellen, die im Anschluss gemeinsam an Fallbeispielen diskutiert werden können. Der Workshop versteht sich als Werkstatt. Gedanken sollen ausgetauscht und gemeinsam entwickelt werden.Die Referentin wird ein Fallbeispiel mitbringen, Teilnehmende sind aber herzlich eingeladen eigene Fallerzählungen einzubringen.
Leonie Nanzka | Erziehungswissenschaftlerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment in Kooperation mit der Fachhochschule Potsdam. Ihre Forschungsinteressen liegen an den Schnittstellen von Psychoanalyse, Antisemitismus und Kinderschutz.