Voranmeldung
Info
Awareness Konzept für den Fachtag zu Diskriminierungssensibler Pädagogik vom Landratsamt Heilbronn, DJHN und adi Heilbronn
Liebe Teilnehmende!
Wir bitten euch, vorab das Awareness-Konzept unserer Veranstaltungen zu lesen und zu berücksichtigen.
Vorab Trigger-Warnungen: Einige Formen von Diskriminierung werden klar benannt.
Eine der Voraussetzungen für eine gemeinsame Veranstaltung ist ein respektvoller Umgang miteinander und die grundsätzliche Bereitschaft von Allen, die Grenzen anderer zu respektieren.
Diskriminierendes und gewalttätiges Verhalten ist absolut unerwünscht und wird nicht toleriert – Sexismus, Homophobie, Ableismus, Klassismus, Transfeindlichkeit, Hetero-Cis-Sexismus, diskriminierende Verschwörungstheorien, andere Diskriminierungsformen und jegliche Form von Rassismus und ethno-religiösem Rassismus haben bei unserer Veranstaltung nichts zu suchen.
Dazu gehören u.a. auch Mikroaggressionen, Beleidigungen, abwertende Formulierungen, diskriminierende Zuschreibungen, Sachbeschädigung, körperliche und psychische Übergriffe.
Wir positionieren uns gegen jegliche Form von Diskriminierung und zeigen durch das Awareness-Konzept Betroffenen Handlungsmöglichkeiten auf.
Sollte es auf unserer Veranstaltung zu verbalen oder körperlichen Übergriffen, Gewalt oder Diskriminierung kommen, sollten sich zunächst alle verantwortlich fühlen, einzuschreiten.
Alle Teilnehmenden der Veranstaltung haben das Awarenesskonzept vorab bekommen und können potentiell Unterstützende sein. Bitte spreche eine Person deines Vertrauens an und frage, ob diese gerade Zeit und Kapazitäten hat Dich zu unterstützen! Suche ggf. nach jemandem aus dem Orgateam der Veranstaltung.
Wenn nötig oder gewünscht kann Unterstützung auch heißen, den/die/dey* Täter*in zu konfrontieren oder es wird den Betroffenen ein Schutzraum bereitgestellt, sofern das möglich ist. Eine physische Abgrenzung zwischen Opfer und Täter*innen wird möglich sein.
Wir verfolgen einen kollektiven und transparenten Ansatz für Unterstützung, der im Folgenden beschrieben wird.
Kein Platz für Diskriminierung
Auch Teilnehmende unserer Veranstaltung sind Teil dieser Gesellschaft und daher nicht frei von Herrschaftsverhältnissen. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass insbesondere sexualisierte, sexistische, homophobe, transphobe und rassistische Gewalt und Grenzverletzungen vorkommen.
Im Mittelpunkt steht
- die konkrete Unterstützung der betroffenen Personen, entsprechend ihrer/seiner/deren* Bedürfnisse
- eine Auseinandersetzung mit den Täter*innen
Um angemessen mit diesen Aufgaben und der damit verbundenen Verantwortung umzugehen, ist es wichtig, dass alle auf der Veranstaltung Verantwortung übernehmen, aufeinander achten und die Ansprechpersonen transparent und legitimiert arbeiten.
Definitionsmacht
Wann Menschen ihre Grenzen verletzt sehen und ein Verhalten als Gewalt erfahren, kann sehr unterschiedlich erlebt werden. Verbale Anfeindungen, Drohungen, Grenzverletzungen oder die Ausübung von Zwang und Belästigung können als gewalttätiges Verhalten erlebt und auch als dieses benannt werden. Das Recht darüber zu entscheiden, wann etwas als gewalttätig und übergriffig empfunden wird – die Definitionsmacht – liegt allein bei der davon betroffenen Person.
Mit dieser Situation soll niemand alleine gelassen werden. Die betroffene Person soll, bei Bedarf, durch ein Unterstützendenumfeld darin unterstützt werden, ihre eigenen Gefühle, Gedanken und Wahrnehmungen zu sortieren und die eigene Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen.
Parteiliche Ansprechgruppe
Die Rolle der Awarenessarbeit, ist die emphatische und parteiliche Moderation, bei der wir auf der Seite der Betroffenen stehen und uns für sie/ihn/dey* stark machen. Ziel ist es, Betroffene von sexualisierter, rassistischer und anderer Gewalt in der Wiedererlangung ihrer Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmtheit zu unterstützen – nachdem sie zunächst einen Kontrollverlust erfahren haben.
Dies kann beispielsweise durch eine moderierte Konfrontation mit der/die/dey* Täter*in (auf Wunsch auch in Anwesenheit der betroffenen Person) geschehen und/oder dadurch, dass ein Schutzraum für die betroffene Person geschaffen und durchgesetzt wird. In besonders gravierenden Fällen werden die Täter*innen von der Veranstaltung ausgeschlossen und es werden weitere Hilfemöglichkeiten hinzugezogen.
Die betroffene Person hat das Recht – die Sanktionsmacht – darüber zu entscheiden, welches Vorgehen aus ihrer/seiner/deren* Sicht am besten dazu geeignet ist, die eigene Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmtheit wiederherzustellen.
Sanktionsmacht soll aber keineswegs gleichbedeutend damit sein, der betroffenen Person die Entscheidung über etwaigen Konsequenzen allein aufzubürden. Die Entscheidung, ob etwa vorstellbar ist, mit den Täter*innen persönlich zu kommunizieren, ihn/sie/dey* durch andere konfrontieren zu lassen oder aber den Rückzug oder ggf. auch einen Platzverweis zu fordern, bedarf unter Umständen einer gemeinsamen Reflexion, bei der die Unterstützendengruppe helfen kann/wird.
Personen, die Awarenessarbeit leisten, sind also kein Gericht und keine bevormundende Stellvertretendengruppe, sondern erarbeiten gemeinsam mit der betroffenen Person und ihrem/seinem/deren* Unterstützungsumfeld die nächsten Schritte.
Konfrontative Täter*innenarbeit – Transparenz durch Konfrontation mit Vorwürfen Umgang mit den Täter*innen
Es ist wichtig, dass eine konkrete Auseinandersetzung mit Täter*innen stattfindet, wenn dies von der betroffenen Person gewünscht wird. Dabei geht es nicht um unterstützende Täter*innenarbeit – vielmehr geht es um Konfrontation und darum, von Täter*innen einzufordern, dass sie das eigene Verhalten reflektieren und ändern. Denn Strukturen ändern sich nur, wenn sich auch die Menschen ändern.
Gleichzeitig halten wir es für ein fundamentales Prinzip, dass Menschen, denen etwas vorgeworfen wird, das Recht haben, gehört zu werden und ihre Sicht darzulegen. Dieses Recht einzuräumen, heißt allerdings nicht, dass weiter oben ausgeführte Definitionsrecht der betroffenen Person in irgendeiner Form einzuschränken. Das Recht der Täter*innen, gehört zu werden, sollte nicht öffentlich ausgeübt werden, sondern nur im kleinen Rahmen, vorzugsweise im direkten Kontakt mit Menschen aus der Awarenessarbeit.
Teilnehmende der Veranstaltung, die dem Awareness-Konzept zuwiderhandeln, können mit Verweis auf das Awareness-Konzept der Veranstaltung verwiesen werden, um die Sicherheit des Ortes und der übrigen Teilnehmenden zu gewährleisten.
Ziel der Awarenessarbeit auf der Veranstaltung ist es, für grenzverletzende Verhaltensweisen zu sensibilisieren und einen Ort zu schaffen, an dem sich alle wohlfühlen. Wir wollen einen möglichst angstfreien Raum schaffen, in dem kein Mensch mit grenzüberschreitenden Erfahrungen allein gelassen wird und in dem mit Kritik am eigenen Verhalten konstruktiv umgegangen wird.
Das solidarische Miteinander soll im Vordergrund stehen. Damit dies gelingt, muss jede einzelne Person, ohne Ausnahme, bereit sein, verantwortungsvoll mit Tat und Wort umzugehen.
Veranstaltungsort
SilcherforumLenaustraße 2
74074 Heilbronn
Deutschland
Koordinaten (Lat, Long):
49.134403, 9.229239
Karte anzeigenRoutenplanung
Hinweise
Bitte beachten Sie das die Parkmöglichkeiten begrenzt sind und reisen Sie wenn möglich mit Öffentlichen Verkehrsmitteln an.
Sie erreichen uns mit dem Stadtbus Linie 10 (Haltestelle Silcherplatz Ost), mit dem Stadtbus Linie 11 (Haltestelle Mönchseestraße) oder mit der Stadtbahn S4 (Haltestelle Friedensplatz).
Weitere Informationen zum ÖPNV finden Sie beim Heilbronner Verkehrsverbund (HNV)