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KI - Einsatzfelder in Wissenschaftlichen Bibliotheken
Den Herausforderungen der digitalen Transformation stellen sich Wissenschaftliche Bibliotheken seit vielen Jahren. Spätestens seit Herbst 2022 ist KI als Thema in diesem Diskurs angekommen. Der VDB und der dbv Hessen laden Sie herzlich zu diesem KI-Fachtag nach Fulda ein. Was bedeutet KI für den zukünftigen Bibliotheksalltag und welche Potenziale bietet sie für unsere Services für Forschung, Lehre und Studium? Welche Erwartungen haben Stakeholder sowie Forschende an uns zum Einsatz von KI? Kommen Sie mit verschiedenen Expert*innen ins Gespräch und lassen Sie uns erste Ideen für Projekte in Hessen entwickeln. Der KI-Fachtag findet im Bonifatiushaus in Fulda statt. Die Veranstaltung inklusive Verpflegung ist für die Teilnehmenden kostenfrei.
Ablauf
10:30 Uhr: Begrüßung und Ankommen
11:00 Uhr: Prof. Dr. Jörg Kreiker (Fulda): GenAI in Lehre und Verwaltung der Hochschule Fulda
Generative KI führt nicht nur in der Hochschullehre zu disruptiven Veränderungen zum Beispiel in Didaktik und Prüfungswesen. Auch die Hochschulverwaltung wird zunehmend mit dieser Technologie im Arbeitsalltag konfrontiert. Anhand konkreter Beispiele aus der Hochschule Fulda sollen Gelingfaktoren für den Einsatz der Technik identifiziert werden.
Pause
12:00 Uhr: Vortrag Luise Borek (Darmstadt): Von Datenhoheit und Wissensvielfalt: KI-Potenziale für Bibliotheken und Geisteswissenschaften
Künstliche Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten für Bibliotheken und Geisteswissenschaften, Wissen zu vernetzen und kulturelles Erbe zu erschließen. Aus der Perspektive der Digital Humanities und anhand mediävistischer Forschungsbeispiele beleuchtet der Vortrag Potenziale und Herausforderungen von KI im Umgang mit Daten und Wissensbeständen.
12:30 Uhr: Vortrag Frank Seeliger (Wildau): Macht KI-Technologie Bibliotheken neu?
Der Einsatz von KI-Technologie ist nicht neu, aber in seiner Vehemenz seit Oktober 2022 sehr umfassend. KI greift in alltägliche Abläufe ein, verändert Servicestrukturen und beschleunigt die digitale Transformation. Bibliotheken haben sich darauf teils seit einigen Jahren eingestellt, dennoch zieht sie in operativen wie strategischen Handlungsfeldern viele Veränderungen für die Arbeit in Informationseinrichtungen nach sich.
Mittagessen
Nach dem Mittagessen finden parallel vier Workshops statt. Jeder Workshop startet mit einem Vortrag, bevor im Anschluss der Austausch und erste gemeinsame Projektideen in Hessen im Fokus stehen.
14:00 bis 16:00 Uhr Workshops
1. Elisabeth Mödden (Frankfurt) - Automatische Erschließung in der DNB – Ein interaktiver Einblick
Im Rahmen des Workshops wird eine Einführung in die Thematik der maschinellen Erschließung an der Deutschen Nationalbibliothek gegeben. Der erste Teil widmet sich der Vorstellung der Funktionsweise und des Einsatzes der Erschließungsmaschine, insbesondere des darin integrierten finnischen Tools Annif. Anschließend haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Annif über eine Webschnittstelle selbst anzuwenden, die Potenziale und Grenzen der automatischen Erschließung praktisch zu erproben und die Ergebnisse in einer gemeinsamen Diskussion zu reflektieren.
2. Christian Reul (Würzburg) - Von der Buchseite ins Netz: Erfassung und Erschließung historischer Bestände mit OCR und NER
Der Workshop beschäftigt sich mit verschiedenen KI-basierten Werkzeugen und Technologien, die zur Erschließung historischer Bestände eingesetzt werden können. Nach einem Einführungsvortrag, der sich auf die automatische Texterkennung sowie die Erfassung und Verlinkung von Entitäten konzentriert, sollen in einer moderierten Diskussion weitere Anwendungen sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Künstlicher Intelligenz im Bibliothekskontext ausgelotet werden.
3. Martin Gasteiner (Wien) - Automatisierung in Forschung, Bibliotheken & Digital Humanities
Automatisierung verändert die Art und Weise, wie Forschungsdaten erschlossen, analysiert und genutzt werden. Dieser Impuls und Workshop bietet einen praxisnahen Einblick in aktuelle KI-gestützte Technologien für Bibliotheken und Wissenschaft. Anhand konkreter Anwendungsfälle – von der automatisierten Handschriftenerkennung (HTR) mit Transkribus über KI-gestützte Discovery-Systeme und Wissenschaftskommunikationswerkzeuge bis hin zu Extraktion von Daten via GPT – werden Chancen und Herausforderungen der KI diskutiert. Er richtet sich an Fachleute aus Wissenschaft, Bibliotheken und Digital Humanities, die KI-Technologien kritisch reflektieren, gezielt einsetzen und weiterentwickeln möchten.
4. Dion Wagner (Frankfurt) & Cedrik Zellmann (Wiesbaden) - KI und Informationskompetenz
Bibliotheken fördern Informationskompetenz (IK) – die Fähigkeit, Informationen gezielt zu suchen, zu bewerten, auszuwählen und verantwortungsvoll zu nutzen. Während der Schwerpunkt früher auf der aktiven Informationssuche (Internet- und Literaturrecherche) lag, erweitert der digitale Wandel den Fokus zunehmend auf die Bewertung und ethische Nutzung digitaler Inhalte beim passiven Informationskonsum. Mit der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) gewinnt zudem Digital Literacy an Bedeutung – die Fähigkeit, KI, digitale Technologien und Medien sicher und reflektiert einzusetzen. Beide Kompetenzen sind zentrale Future Skills.
Der Beitrag stellt praxisnahe Ansätze vor, wie Bibliotheksbeschäftigte informationskompetent bleiben und mit KI zukunftsfähige (IK-)Veranstaltungen gestalten können, und lädt zur Diskussion über Zielgruppen, Formate und Inhalte ein. Die Mitnahme eines Laptops oder eines mobilen Gerätes sowie ggf. der Zugang zu (freien) KI-Tools (generativ: ChatGPT, perplexity, .. oder zur Literaturrecherche: ResearchRabbit, ...) wird empfohlen.
Änderungen vorbehalten (Stand 06.02.2025).