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Das BILDUNGSWERK VDV wird das Seminar zum Thema Hangrutschungen in der Inselhalle Lindau veranstaltet.
Im Fokus stehen innovative Überwachungstechnologien und praxisnahe Fallstudien.
Vortragsankündigung: Wenn der Hang nicht zur Ruhe kommt – Monitoring eines Erdrutsches
Neue Technologien im Geo-Monitoring ermöglichen ein tieferes Verständnis und bessere Schutzmaßnahmen bei komplexen Hangbewegungen. Dies wurde besonders deutlich, als am 29. April 2023 ein Hang oberhalb der Siedlung Hochreute im österreichischen Hörbranz zu rutschen begann. Dieses Ereignis stellte das Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVG) in Vorarlberg Österreich vor enorme Herausforderungen in der messtechnischen Überwachung. Gleichzeitig wurde es zu einem entscheidenden Lehrstück über den Mehrwert moderner, automatisierter Vermessungstechnologie basierend auf GNSS-Daten.
Im Vortrag wird das Basetime Locator One System vorgestellt. Dieses vollständige Frühwarnsystem eignet sich für vielfältige Anwendungen, darunter Hangrutschungen, die Überwachung von Dämmen und Böschungen sowie Setzungsgebiete – vorausgesetzt, es besteht eine gute Sichtverbindung zu Satelliten.
Es wird beleuchten, wie das System bereits erfolgreich mit Neigungssensoren von Senceive kombiniert wurde, um die Überwachung von Böschungen, Hängen und Bauwerken zu optimieren. Darüber hinaus erfahren Sie mehr über die laufende Entwicklung zur Integration einer Alarmsirene samt Warnleuchte, um bei kritischen Ereignissen sofortige Warnungen vor Ort zu ermöglichen.
Die Erfahrungen aus dem Projekt Hochreute in Hörbranz markieren einen Wendepunkt im Geo-Monitoring. Die Kombination aus hochpräziser Sensorik, robuster Datenübertragung und intelligenter Auswertung eröffnet einen völlig neuen Umgang mit Naturgefahren. Diese fortschrittliche Sensorik macht die Überwachung von Hangrutschungen nicht nur für einen breiteren Nutzerkreis zugänglich, sondern ist auch wirtschaftlicher und sicherer als herkömmliche Methoden. Für die Anwohner bedeutet dies ein deutliches Plus an Sicherheit durch frühzeitige Warnungen.
Die Geschichte von Hochreute dient als herausragendes Beispiel für moderne Echtzeit-Vermessung und die überzeugenden Vorteile automatisierter Systeme gegenüber manueller Arbeit. Dabei wurde auf die Expertise von Landmark, einer österreichischen Tochter der Josef Attenberger GmbH, zurückgegriffen, die das Projekt maßgeblich betreute.
Obwohl der Hang in Hochreute derzeit ruhig ist, unterstreicht der Fall die entscheidende Bedeutung schneller, präziser und vorausschauender Reaktionen bei zukünftigen Ereignissen. Vermessung im 21. Jahrhundert ist mehr als nur das Setzen von Punkten – sie ist ein integraler Bestandteil der Krisenstrategie und eine Schlüsselkomponente zur Lösung komplexer geologischer Herausforderungen.
Seien sie dabei und erfahren sie mehr über dieses spannende Projekt an der Schnittstelle von Geologie, Ingenieurwesen und Sicherheitstechnik!