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Antisemitismus wirkt als strukturelles und gesamtgesellschaftliches Gewalt- und Ungleichheitsverhältnis in allen Sozialräumen und Institutionen. Wie vielschichtig und dynamisch das Phänomen ist, wurde spätestens seit der Corona-Pandemie auch für Menschen, die nicht negativ von Antisemitismus betroffen sind, wahrnehmbarer: etwa in der Ãœberlagerung von Vergangenheitsabwehr und antisemitischen Verschwörungserzählungen. Zugleich erschöpft sich ein angemessenes Verständnis von, bzw. ein wirksamer Umgang mit Antisemitismus nicht im Erkennen und Verurteilen brachial zu Tage tretender Manifestationen. Antisemitismus hat eine lange Geschichte und wird, häufig unbewusst, von Generation zu Generation weitergegeben und aufrechterhalten. Die selbstreflexive Auseinandersetzung stellt, eingebettet in ihre gesellschaftlichen und kirchlichen Dimensionen, die zentrale Voraussetzung für ein antisemitismuskritisches Handeln im Kontext des beruflichen Auftrags dar.

Die dialogisch-reflexiv angelegte Fortbildung stärkt Mitarbeitende, Multiplikator:innen, Fach- und Führungskräfte aus Diakonie und Kirche, die Mechanismen und Funktionen von Antisemitismus zu erkennen, ihre christlichen Grundierungen zu verstehen, die eigenen Wissensbestände neu zu ordnen und die Wirkungen von Antisemitismus auf Betroffene in den Mittelpunkt zu rücken. Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.

Die dreiteilige Reihe ist als Kooperationsveranstaltung zwischen dem Projekt „Verschwörungsdenken und Antisemitismus – erkennen, verstehen, aktiv werden“ der Diakonie Deutschland und dem Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment angelegt. Die Konzeption und Umsetzung der Module erfolgt durch Referent*innen des Kompetenzzentrums sowie durch das „DisKursLab – Labor für antisemitismus- und rassismuskritische Bildung und Praxis“ der Evangelischen Akademie zu Berlin. Die Module bauen aufeinander auf und können nicht einzeln gebucht werden.


Modul 1 Präsenz, Berlin, 15.-16.1.2024

Antisemitismus als individuelle Erfahrung und soziales Phänomen

Durchführung: Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment

Tag 1: 14:00–18:30 Uhr

Tag 2: 9:00–16:00 Uhr

      

Modul 2 Online 13.3.2024

Christliche Signaturen des Antisemitismus am Beispiel von Verschwörungserzählungen

Durchführung: DisKursLab, Ev. Akademie zu Berlin 

9:00–16:00 Uhr


Modul 3 Online 11.4.2024

Antisemitismuskritisches Handeln im Kontext der Sozialen Arbeit

Durchführung: Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment

9:00–16:00 Uhr


Unterkunft und Verpflegung Präsenzmodul

Hotel Grenzfall

Ackerstr. 136

13355 Berlin

Einzelzimmer, Frühstück im Hotel

Tagungsverpflegung (Tag 1+2) inkl. Mittagessen (Tag 2)

Abendessen ist nicht inbegriffen.


Kosten

Teilnahme, Unterbringung und Tagungsverpflegung sind kostenlos.

Reisekosten können erstattet werden.


Anmeldung bis spätestens 28. November.

Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

      

Kontakt:

dreischritt@diakonie.de



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