Info
In der Corona-Krise wurde einmal mehr deutlich, wie groß die Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist, die von demokratiefeindlichen Einstellungen und Haltungen ausgeht. Sich dem mit aller Kraft und einer klaren, menschenrechtsorientierten Haltung, auch und gerade in der Sozialen Arbeit entgegenzustellen, ist eine Aufgabe, der sich der Paritätische und seine Mitgliedsorganisationen verschrieben haben.
Im Wahljahr 2021 stellt sich noch mehr als sonst die Frage, wie wir für unsere Überzeugungen und Haltungen werben und andere überzeugen können. Es wird darum gehen, wie wir unseren Anliegen im Kontext des anstehenden Ringens um die Gesellschaft der Zukunft im Getöse der Wahlkämpfe Gehör verschaffen.
Am 15. und 16. Juli wollen wir, ausgehend von unseren Ideen und unserem Wissen als Expert*innen des solidarischen Zusammenlebens, unsere Vorstellungen ausformulieren und Aktionspläne entwickeln für den Bundestagswahlkampf und darüber hinaus.
Obwohl wir noch immer keine persönliche Begegnung anbieten können, werden wir, wie schon bei der ersten Konferenz im November vergangenen Jahres, die gesamte Bandbreite der Vorteile kooperativen Austausches und Arbeitens online nutzen. Das trainiert uns auch für die Vernetzungsarbeit, die immer öfter digital funktioniert: In unserem gemeinsamen Online-Versuchslabor "48h Vielfalt ohne Alternative! - reloaded" kann die Erfahrung kooperativer Prozesse in vielfacher Weise greifbar und anschaulich gemacht werden.
Hinweise
- Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei
- Eine Teilnahmebescheinigung wird nach der Veranstaltung an die angegebene Postanschrift gesendet
>> Hier geht es zur Anmeldung
Zeitlicher Ablauf des Programms
Donnerstag, 15.7.2021
14.00 Uhr Beginn
- Begrüßung
- Kennenlernrunde und Einstieg
- Gesprächsrunde mit Vera Sompon, Sprecherin des Forum der Migrant*innen im Paritätischen
15.00 Uhr Aktionswerkstätten (Beschreibungen siehe unten)
- AW 1: Position beziehen für Rechte von LSBTIQA* im Bundestagswahlkampf
- AW 4: Themen setzen und Haltung zeigen. Aktiv gegen Vereinnahmungsversuche von rechts
- AW 5: Botschaft senden - aber wie? Konzeption und Durchführung einer kleinen Social-Media-Kampagnenwoche
- Freier Austausch: Keines der oben genannten Themen, ich möchte mich frei austauschen und vernetzen
17.00 Uhr Abschlussplenum des ersten Konferenztags
- Gemeinsames Stimmungsbild
- Ausblick auf den zweiten Konferenztag
17.30 Uhr Schluss
Freitag, 16.7.2021
10.00 Uhr Beginn
- Vortrag und Publikumsdiskussion: Zivilgesellschaftlicher Widerstand gegen rechts
- Clara Marx-Zakowski, DIE VIELEN
11.00 Uhr Aktionswerkstätten (Fortsetzung vom ersten Tag)
- AW 1: Position beziehen für Rechte von LSBTIQA* im Bundestagswahlkampf
- AW 4: Themen setzen und Haltung zeigen. Aktiv gegen Vereinnahmungsversuche von rechts
- AW 5: Botschaft senden - aber wie? Konzeption und Durchführung einer kleinen Social-Media-Kampagnenwoche
13.00 Uhr Pause
13.30 Uhr Abschlussplenum
- Präsentation der Ergebnisse
- Gemeinsamer Ausblick und Verabredungen
14.30 Uhr Schluss
Beschreibung der Aktionswerkstätten
AW 1: Position beziehen für Rechte von LSBTIQA* im Bundestagswahlkampf
Alle glücklich unter dem Regenbogen? – Lebensrealitäten von LSBTIQA*-Personen
Regenbogenfahnen wehen in der Pride Season an vielen öffentlichen Plätzen im Wind. Über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt wird immer mehr gesprochen und die ungarische Regierung wird harsch für ihre queerfeindliche Gesetzgebung kritisiert. Sind wir also am Ziel angekommen? Nein, denn Benachteiligung, Diskriminierung und Ausgrenzung von LSBTIQA*-Personen sind weiterhin trauriger Alltag in Deutschland: womit sind lesbische, schwule, bisexuelle, queere, trans* oder inter* Personen regelmäßig konfrontiert? In welchen Moment müssen sie sich besonders erklären oder outen? Wie wirkt sich die Pandemie auf die Lebensrealitäten von LSBTIQA*-Personen aus? Und welche politischen Forderungen gilt es vor den Bundestagswahlen deutlich nach außen zu tragen?
Referent*innen:
Kalle Hümpfner, Bundesverband Trans*
Markus Ulrich, Lesben- und Schwulen-Verband Deutschland
Moderation:
Katrin Frank, Paritätischer Gesamtverband
AW 4: Themen setzen und Haltung zeigen. Aktiv gegen Vereinnahmungsversuche von rechts
Für viele Akteur*innen der Freien Wohlfahrtspflege ist der Kontakt mit rechten Akteur*innen, die aus ideologischen Motiven die Existenz Sozialer Arbeit in Frage stellen, inzwischen zum Alltag geworden. Doch nicht immer erscheint das Bild so eindeutig. Wie soll man sich verhalten, wenn Parteien wie die AfD sich plötzlich als Verbündete andienen, Positionen übernehmen, Pressemitteilungen für parlamentarische Anfragen nutzen, sich als Kümmerer der eigenen Klientel inszenieren? In dieser Aktionswerkstatt werden Schritte entwickelt, die Handlungssicherheit im Umgang in jeder dieser Situationen herstellen.
Referent*in:
Malene Gürgen, taz
Moderation:
Christian Weßling, Paritätischer Gesamtverband
AW 5: Botschaft senden - aber wie? Konzeption und Durchführung einer kleinen Social-Media-Kampagnenwoche
Gegen etwas zu sein ist leicht – gerade aus den Sozialen Medien kennt man das zur Genüge. Sich für etwas einzusetzen, ist meist anspruchsvoller, gerade wenn das Thema komplexer ist. Am Beispiel der Themenwoche „Menschenrechte kennen keine Herkunft“ des Paritätischen zur Bundestagswahl wird das Know-How vermittelt, um seine Themen dem Medium angemessen zu verbreiten. Vermittelt wird das Schneiden von kleinen Videoclips und das Erstellen von Bild-Text-Botschaften (Sharepics) ebenso wie das Erstellen von kurzen Texten.
Referent*innen:
Lilly Oesterreich und Matthias Galle, Paritätischer Gesamtverband
Alternativangebot: Freier Austausch
Im freien Austausch wird kein Thema vorgegeben, die Teilnehmer*innen können sich für eigene Projekte und Aktivitäten verabreden, vernetzen und planen und anschließend dem Plenum ihre Ideen und Pläne vorstellen.