Einladung zum 1. Runden Tisch
„Psychosoziale Unterstützung für alleinreisende geflüchtete Männer in Unterkünften – Bedarfe, Herausforderungen und Schutzmaßnahmen“
im Rahmen des Projekts DeBUG 2.0 – Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Unterkünften laden wir Sie herzlich zum ersten digitalen Runden Tisch ein.
Hintergrund & Zielsetzung
Alleinreisende geflüchtete Männer stehen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen. Viele von ihnen haben traumatische Fluchterfahrungen hinter sich, sind sozial isoliert und finden nur schwer Zugang zur Aufnahmegesellschaft. Fehlende familiäre Netzwerke, Sprachbarrieren und strukturelle Hürden in Bildung, Arbeitsmarkt und Unterbringung verstärken das Gefühl von Perspektivlosigkeit und sozialer Unsichtbarkeit. Gleichzeitig werden alleinreisende geflüchtete Männer in öffentlichen und politischen Debatten oft entweder kriminalisiert oder pauschalisiert wahrgenommen, während ihre tatsächlichen Bedarfe und Schutzbedürfnisse häufig übersehen werden.
In Unterkünften für geflüchtete Menschen erleben alleinreisende Männer nicht selten herausfordernde Lebensbedingungen, geprägt von fehlender Privatsphäre, Unsicherheiten, Konflikten und mangelnder psychosozialer Unterstützung. Diese Bedingungen führen nicht nur zu einem erhöhten Stresslevel, sondern können auch die psychische Gesundheit erheblich belasten.
Trotz dieser Herausforderungen bringen viele geflüchtete Männer eine hohe Resilienz mit. Sie suchen aktiv nach Möglichkeiten, sich in die Gesellschaft einzubringen – sei es durch Arbeit, Bildung oder ehrenamtliches Engagement. Doch um diese Potenziale zu entfalten, braucht es gezielte Unterstützungsangebote, die soziale Integration ermöglichen, psychosoziale Ressourcen stärken und Schutzräume bieten.
Dieser Runde Tisch widmet sich der Frage, wie Fachkräfte, Unterkünfte und Unterstützungsstrukturen gemeinsam Lösungen entwickeln können, um alleinreisende Männer besser zu begleiten. Wie können Gewaltschutz und Präventionsmaßnahmen gezielter auf sie ausgerichtet werden? Welche Formen der Vernetzung und Zusammenarbeit sind notwendig, um Zugänge zu Beratung, Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe zu verbessern? Welche psychosozialen Angebote wären notwendig?
Durch Fachimpulse, Praxisberichte und interaktive Diskussionen wollen wir gemeinsam Bedarfe identifizieren und nachhaltige Lösungsansätze entwickeln. Denn für eine gelungene Integration und ein sicheres Ankommen bedarf es nicht nur einer Unterbringung, sondern auch Perspektiven, sozialer Teilhabe und einer gendersensiblen Unterstützung.
Organisatorisches:
Datum: 09. April 2025 Uhrzeit: 10:00 – 12:00 Uhr Ort: Online (Zoom-Link wird nach Anmeldung verschickt) Teilnahmegebühr: Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Aufgrund der BMFSFJ-Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ werden die DeBUG 2.0 Veranstaltungen für die Teilnehmenden kostenfrei angeboten.
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Kontakt und Rückfragen:
Tatevik Dallakyan
Multiplikatorin für Gewaltschutz, Zentrale Koordinierungsstelle Projekt DeBUG 2.0 und Kontaktstelle Berlin
Tel.: 0176 1983 1258
gewaltschutz@albatrosggmbh.de
Das Projekt „Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Unterkünften für geflüchtete Menschen 2.0“ (DeBUG 2.0) ist ein Projekt der Wohlfahrtsverbände AWO Bundesverband, Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland, Deutsches Rotes Kreuz und Der Paritätische Gesamtverband und wird im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie Leben!" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. DeBUG 2.0 ist Teil der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“.