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IQ Forum
Deutsch als Zweitsprache im berufsbezogenen Kontext
24. Mai 2018 | 9:00 bis 17:00 Uhr
09:00 Uhr
Ankommen und Begrüßung
09:30 Uhr
VORTRAG
Dr.in Alisha M.B. Heinemann, Universität Bielefeld
"Sprache und Macht" - Mehr als Vokabeln und Sätze
Warum Sprache als soziale Praxis verstanden werden muss und warum das Erlernen von Sprache(n) nicht beim Einstudieren von Wörtern und Grammatik stehen bleiben kann und darf, ist spätestens seit dem linguistic turn am Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Dennoch herrscht in den aktuellen 'Intergrationsdebatten' eine mechanische Vorstellung von Sprachbeherrschung vor, die Lernerfolge anhand von Sprachtests (B1 | B2 | C1) misst und eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhältnissen löscht. In dem Vortrag wird es darum gehen, die Verwobenheit von Sprache und Gesellschaft aufzuzeigen und alternative Perspektiven zu entwickeln, die so etwas wie eine 'kritische Sprachvermittlung' wieder denkbar machen.
10:30 Uhr
Input zu Fördermöglichkeiten
„Verordnung über die berufsbezogene Deutschsprachförderung (Deutschsprachförderverordnung - DeuFöV)“
Patrik Rauber | Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Förderinstrumente SGB II und SGB III
Katrin Luy | Agentur für Arbeit Saarland
11:00 Uhr
Pause
11:30 Uhr
Einführung in die Workshops im Plenum
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Susan Kaufmann, Autorin, Trainerin, päd. Mitarbeiterin FRESKO e.V. Wiesbaden
Möglichkeiten & Hindernisse durch Lernen im System
Das neue Gesamtprogramm Sprache sieht eine Sprachförderung aus einem Guss vor: Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht, Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration sollen von Anfang an Hand in Hand gehen und enger als zuvor verzahnt sein. Das Lernen und Lehren von Deutsch als Zweitsprache findet damit in einem hoch organisierten System mit niveau- sowie bedarfsbezogenen Bausteinen, Curricula, verpflichtenden Abschlusstests, zugelassenen Trägern, qualifizierten Lehrkräfte bzw. Lehrerfortbildung statt. Das gesamte System dient einem Ziel: für jeden Menschen, der/die Deutsch lernen soll, den passenden Kurs bereitzustellen und damit eine schnelle und nachhaltige Integration in das deutsche Alltags- und Arbeitsleben zu ermöglichen. Im Vortrag soll ein Blick auf Anspruch und Wirklichkeit geworfen werden: Fördert dieses System das Lernen von Deutsch als Zweitsprache in der erwarteten Weise?
Im Workshop wird das System Gesamtprogramm Sprache mit seinen Möglichkeiten und Hindernissen noch einmal genauer betrachtet und erarbeitet, welche Veränderungen kurz-, mittel- und langfristig sinnvoll wären.
Dr. Neda Sheytanova, fitt gGmbH – IQ Arbeitsstelle Deutsch
Integriertes Fach- und Sprachlernen (IFSL) – ein gelungenes Modell?
Ist IFSL das nächste brandaktuelle Kürzel oder verbirgt sich dahinter der Schlüssel zu einer wirksamen Vermittlung von berufsbezogenen Sprachkompetenzen? Der Input geht auf den Grund der Idee einer interdisziplinären Lernprozessgestaltung und nimmt zugleich die Herausforderungen eines solchen Konzepts in den Blick. Erläutert wird, wie fachliche und sprachliche Lernziele im gesamten Lernprozess miteinander verzahnt werden und welche Organisationsformen und Lerninstrumente die effiziente berufsbezogene Deutschförderung unterstützen können.
Der Workshop stellt das Konzept IFSL am Beispiel des Berufsbildes Medizin vor.
Dr. Karin Wullenweber, FRESKO e.V. Wiesbaden
Sprachförderung in der dualen Ausbildung
Eine Berufsausbildung im dualen System wird für viele Migranten und Migrantinnen und insbesondere junge Geflüchtete als das Mittel der Wahl zur beruflichen Integration gesehen, zumal in vielen ausbildenden Betrieben geeignete Azubis ebenso dringend gesucht werden wie zukünftige Fachkräfte. Zunächst scheint es eine Win-Win-Situation zu sein: Geflüchtete erhalten eine fundierte Berufsausbildung, zu der der Zugang vergleichsweise leicht ist, und die Betriebe erhalten Auszubildende und Mitarbeitende, die oft besondere Leistungsbereitschaft und auch praktische Vorkenntnisse mitbringen. Geradezu massenweise werden aktuell Geflüchtete in Ausbildungen vermittelt, und leider werden ebenso in großen Mengen Ausbildungsverträge wieder gelöst. Die Ursachen dafür sind vielfältig, hängen aber direkt oder indirekt fast immer mit Sprache zusammen. Sprachförderung scheint also das missing link zur erfolgreichen Ausbildung zu sein, aber trotz zahlreicher Maßnahmen und Kurse scheitern immer noch viele Ausbildungsverhältnisse, spätestens an den Zwischen- und Abschlussprüfungen. Viele Faktoren werden übersehen und berufsbezogene bzw. ausbildungsbegleitende Sprachförderung wird in ihrem Anspruch unterschätzt.
Im Input soll die Problemlage dargelegt und ihre Ursachen benannt werden. Im Workshop werden konkrete Elemente erarbeitet, die unter Berücksichtigung der Problemlagen eine Sprachförderung in der dualen Ausbildung enthalten sollte, um Azubis effizient zu fördern.
13:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Workshops in Kleingruppen
- Möglichkeiten & Hindernisse durch Lernen im System
Susan Kaufmann | FRESKO e.V. Wiesbaden
- Integriertes Fach- und Sprachlernen am Beispiel des Berufsbildes Medizin
Dr. Neda Sheytanova | fitt gGmbH – IQ Arbeitsstelle Deutsch
- Sprachförderung in der dualen Ausbildung
Dr. Karin Wullenweber | FRESKO e.V. Wiesbaden
16:00 Uhr
Zusammenfassung und Ausklang
17:00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Veranstaltungsort
IHK SaarbrückenFranz-Josef-Röder-Straße 9
66119 Saarbrücken
Deutschland
Koordinaten (Lat, Long):
49.22924, 6.995478
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Hinweise
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