Suchers Leidenschaften: Szenischer Vortrag „Paul Celan”
mit C. Bernd Sucher und Ingrid Resch anlässlich Paul Celans Geburtstag
Wenige deutschsprachige Dichter haben den Schmerz der Juden nach der Shoa so eindringlich in Worte gefasst wie Paul Celan. Alles, was er geschrieben hat, die Vergangenheit bedenkend und in poetische, sehr moderne Bilder übersetzend, hat Bestand und Bedeutung für die Gegenwart, für jüdisches Leben heute in Deutschland.
Paul Celan, 1920 in Czernowitz, Rumänien (heute Ukraine), geboren, gilt zurecht als einer der bedeutendsten Dichter und Denker des 20. Jahrhunderts, denn er hat nicht allein Lyrik geschrieben, sondern sich auch in Prosa geäußert. Er war ein faszinierender Grenzgänger. Seine Werke sind von einer einzigartigen Emotionalität und zugleich sprachliche Wunder, denn nicht die Vernichtung, nicht der Tod ist sein eigentliches Thema, sondern die Sprache.
Der Verfolgung entronnen, hatte er es schwer, sich im Leben zurecht zu finden. Seine Flucht 1947 über Ungarn nach Wien und später nach Paris bezeichnet einen Wendepunkt. Celan, ein jüdischer Ahasverus, der nirgendwo und mit keinem Menschen zur Ruhe kam – nicht mit seiner Geliebten, der Dichterin Ingeborg Bachmann, nicht mit seiner späteren Frau Gisèle Lestrange. Zuhause war er in der deutschen Sprache.
C. Bernd Sucher - am 23. November vertreten durch den aus Schauspiel, Rundfunk und Fernsehen berühmten Schauspieler und Sprecher Stefan Wilkening (www.stefanwilkening.de) - versucht in seinem szenischen Vortrag zu erklären, was Celans Texte für die Gegenwart und einen respektvollen Umgang von Juden und Nichtjuden in Deutschland zu leisten vermögen. Und wie deutsche Geistesgeschichte angenommen und weitergedacht wird in diesen poetischen Werken, was sich nicht zuletzt in Celans Beschäftigung mit dem Werk Heideggers niederschlägt und in seinem (gestörten) Verhältnis zur Gruppe 47.
Der Tod ist Zentrum des Celanschen Oeuvres. Er wählte ihn, nachdem ihm das Leben zu einer unerträglichen Last geworden war.
Dienstag 23.11.2021 / 19.00 Uhr / Eintritt: 8 Euro
Ort: Jüdisches Museum München, St.-Jakobsplatz 16, 80331 München
Eine Veranstaltung der Liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom in Kooperation mit dem Jüdischen Museum München, der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V., der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München, Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des liberalen Judentums in München und #2021JLID.
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