Info

Es geht um einen Zerrissenen: das Genie Franz Kafka. Dieser Schriftsteller bleibt bei der Lektüre den meisten Bewunderern ein Fremder. Man fühlt sich angezogen und zugleich abgewiesen, ausgesperrt.  Näher kommt man Kafka,  wenn  man  seine  Briefe  liest  und  seine  Tagebuchnotizen.  Thomas Mann hielt Kafka für einen Träumer, seine Dichtungen, so schrieb er, seien „oft ganz und gar im Charakter des Traumes konzipiert und gestaltet: Es ist das Lesenswerteste, was die Weltliteratur hervorgebracht hat“. C. Bernd Sucher  wird  in  seinem  „Leidenschaften“-Vortrag  den  Tagträumer  Kafka präsentieren, er tagträumt in seiner Prosa Nachtmahre; er wird über den bindungsunfähigen  Menschen  sprechen  und  über  Kafkas  lebenslange Probleme mit seinem Jüdischsein. Ein Gedanke durchzieht Kafkas Oeuvre: „Ja,  wenn  man  durch  Trost  schon  glücklich  würde  und  nicht  auch  ein
wenig Glück zum Glücklichsein nötig wäre.“  
 
Prof.  Dr.  C.  Bernd  Sucher,  geboren  in  Bitterfeld,  studierte  in Hamburg und München Germanistik, Theaterwissenschaft und
Romanistik  und  promovierte  über  Martin  Luthers  Stellung  zu den  Juden.  Von  1980  bis  1999  war  er  verantwortlicher
Redakteur  für  Sprechtheater  der  Süddeutschen  Zeitung  in München. Seither arbeitet er als Theaterkritiker und ist Autor dieser und verschiedener anderer Zeitungen, wie DIE ZEIT und Theater heute. Er ist Mitglied  des PEN-Clubs  und  wurde  zum  Chevalier  des  arts  et  des  lettres ernannt.  Sucher  unterrichtet  an  der  Deutschen  Journalistenschule  in  München,  an  der  Universität  Eichstätt  und  leitet  den  Studiengang Theater-,  Film-  und  Fernsehkritik  an  der  Bayerischen  Theaterakademie
August  Everding.  Mit  seiner  Lesereihe  Suchers  Leidenschaften  tritt  er zudem  gemeinsam  mit  prominenten Theaterkünstlern  in  München  und zahlreichen Städten Europas auf.
 
Ingrid  Resch,  geb.  in  Berlin,  wuchs  in  Gräfelfing  auf.  Nach dem Abitur und drei Semestern Theaterwissenschaft machte
sie  ihre  Ausbildung  an  der  Otto  Falckenberg  Schule  in München  und  war  engagiert  an  den  Kammerspielen München, in Darmstadt, Frankfurt, Freiburg, Zürich und Bern. Sie spielte in Fernsehspielen, arbeitete als Sprecherin und in Hörspielen.
Seit vielen Jahren macht sie literarische Lesungen und unterrichtet Atmen, Sprechen und Bewegung.