Info
Bezirksfachtagung Niederbayern 2024
Mittwoch, 20.November 2024
von 9:30 - 17:00 Uhr
Donau-Gymnasium Kelheim
Rennweg 61
93309 Kelheim
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Programm:
09:30 Uhr Anreise, Anmeldung, Kaffee, Brezen
10:00 Uhr Begrüßung, Organisatorisches, aktuelle Informationen
10:30 Uhr Vortrag von Martin Reber, Autor des Handbuches Jugendsozialarbeit an Schulen
12:00 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Fachvortrag Dr. Dlugosch, Bereichsleitung für Kinder und Jugendhilfe, Mutter und Kind beim SkF München e.V.
14:30 Uhr Kaffeepause/Kollegialer Austausch
15:00 Uhr Workshops
16:30 Uhr Abschluss und Ausblick
17:00 Uhr Ende der Veranstaltung
Inhaltliches:
Vorträge:
Vorstellung des neuen Handbuches zur Jugendsozialarbeit an Schulen in Bayern
Martin Reber Autor des Handbuches zur Jugendsozialarbeit an Schulen in Bayern, Sozialpädagoge
B.A., Mediator, Krisenmanager an Schulen, Erlebnispädagoge, ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt;
17-jährige Tätigkeit als Schulsozialarbeiter an einer Mittelschule, langjähriger
Referent im Bereich der Jugendsozialarbeit an Schulen beim ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt.
Herr Reber stellt in seinem Vortrag das neue Handbuch zur Jugendsozialarbeit an
Schulen vor, geht auf die Änderungen und die Nutzungsmöglichkeiten des Handbuches
ein und beantwortet die Fragen der JaS-Fachkräfte.
Fachvortrag: „Mittendrin oder nur dabei? Miterleben häuslicher Gewalt aus
der Perspektive der Kinder und was helfen kann“
Dr. Sandra Dlugosch Diplom Sozialpädagogin (FH), Gestalt- und Traumatherapeutin, Bereichsleitung
für Kinder und Jugendhilfe, Mutter und Kind beim SkF München e.V.
Der Vortrag beleuchtet Gewalt in der Paarbeziehung der Eltern aus der Perspektive
der Kinder, zeichnet die Reaktionen und Strategien von Kindern aus ihrer Perspektive
und versucht die Frage zu beantworten, was Kinder in dieser Situation brauchen und
was für die Kinder hilfreich ist.
Workshops:
Workshop 1 „Erlebnispädagogik aus der Hosentasche“
Oliver Guist: Sozialpädagoge B.A., Erzieher, Anti-Aggressions-Trainer ®, Coolness-Trainer
®, FASD-Fachkraft (Münster), Erlebnispädagoge (KAP), Erlebnistherapeut (KAP i.A.), Geschäftsführer
und fachliche Leitung Praxis Beer aus Schwandorf.
Zur Schule gehört nicht nur der Unterricht, sondern auch die Zeit vor und nach der
Schule und gerade die Pausen sind Räume in denen viel soziale Interaktion stattfinden
kann. Um diese Zeiten gewinnbringend zu nutzen, können wir als Fachkräfte der Sozialen
Arbeit mit unterschiedlichen Methoden jonglieren, um mit den Kids in Gespräch
zu kommen. Gerade die Ansätze aus der Erlebnispädagogik können hier äußerst hilfreich
sein, um einen Kontakt zu Kindern, auch auf einer nonverbalen Ebene, herzustellen.
Und dazu müssen wir nicht alle „Erlebnispädagogik-Gurus“ sein und „Mega- Events“
inszenieren.
Mit dem Workshop der „Erlebnispädagogik aus der Hosentasche“ möchte ich ein paar
Methoden vorstellen, mit denen im Schulalltag schnell und lösungsorientiert Angebote
gemacht werden können. Mit wenigen kleinen, einfachen oder bisher nicht so betrachteten
Hilfsmitteln ein Angebot schaffen, ohne gleich einen „Flying Fox“ aufzubauen,
das ist das Ziel des Workshops.
Workshop 2 „Jetzt ist alles legal, oder? - Das neue Cannabisgesetz und was
sich für die Jugendarbeit wirklich ändert“
Philipp Bayer: Sozialpädagoge B.A., FreD-Trainer, ProDeMa-Trainer, „Hilfe mein Kind pubertiert-
Trainer“, JaS Fachkraft Pfarrkirchen
Der Referent hat viele Jahre in der Suchthilfe gearbeitet, Jugendsuchtberatungsstellen aufgebaut
und geleitet sowie den ersten Drogenkontaktladen in Niederbayern konzipiert und aufgebaut.
Aktuell arbeitet er als JaS an einer Grund- und Mittelschule im Landkreis Pfarrkirchen.
Seit 01.04.2024 ist das „Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabiskonsum
(KCanG)“ in Kraft.
Seitdem ist klar: Erwachsene dürfen legal Cannabis besitzen und konsumieren. Doch
bei manchen, Begriffsdefinitionen und Abstandsregelungen lohnt es sich genauer hinzusehen.
Dürfen die Eltern vor dem Kind kiffen? Was ist die Bubatzkarte? Diese und
andere Fragen werden im Workshop durchdiskutiert und geklärt.
Um eine gelungene Prävention leisten zu können, ist es wichtig das neue Gesetz, die
Mythen darüber und offene Fragestellungen zu kennen, um unsere Schüler und deren
Eltern gut über die rechtliche Lage aufklären zu können.
Workshop 3 „Deeskalation“
Vincent Ludwig Religionspädagoge B.A., Anti-Gewalt-Trainer, Pädagogische Fachkraft bei
Respekt Training
Daniel Wächtler Sozialpädagoge B.A., Heilerziehungspfleger, Anti-Gewalt- und Konfrontativer
Ressourcen-Trainer, Geschäftsleitung Respekt Training
Der Deeskalation-Workshop für JAS-Fachkräfte vermittelt wesentliche Inhalte zur Erkennung
und Deeskalation von Konflikten. Die Teilnehmenden lernen, frühe Warnsignale
sowie emotionale und körperliche Anzeichen bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen.
Es werden Grundlagen der Kommunikation, einschließlich verbaler und nonverbaler
Techniken, aktives Zuhören und empathische Reaktionen behandelt.
Im Fokus stehen auch Deeskalationstechniken zur Beruhigung aufgebrachter Schüler
und Strategien für Gruppensituationen, die durch praxisnahe Rollenspiele vertieft werden.
Reale Konfliktsituationen werden analysiert und Lösungsansätze in Gruppendiskussionen
erörtert.
Die interaktiven Elemente des Workshops umfassen Gruppendiskussionen, Rollenspiele
und Fallanalysen. Ziel ist es, den Teilnehmenden die Fähigkeit zu vermitteln,
Konflikte frühzeitig zu erkennen und effektiv zu entschärfen, um ein sichereres und
harmonischeres Schulumfeld zu schaffen.
Workshop 4 „Trauma“
Eva-Maria Feigl Psychologin M.Sc., Psychologische Gesamtleitung bei Respekt Training
Ilona Scherübl Sozialpädagogin, Pädagogische Fachkraft bei Respekt Training
Die Trauma-Workshop für JAS-Fachkräfte vermittelt grundlegendes Wissen über
Trauma und Traumafolgen bei Kindern und Jugendlichen. Die Teilnehmenden lernen,
traumatisierte Schüler zu erkennen und angemessen zu unterstützen.
Der Workshop umfasst die Erkennung von Traumafolgen, einschließlich Anzeichen und
Symptomen sowie der Unterscheidung von anderen Verhaltensauffälligkeiten. Es werden
Grundlagen der traumasensiblen Kommunikation und praktische Strategien zur
Unterstützung traumatisierter Schüler vermittelt.
Durch Rollenspiele, Fallanalysen und Gruppendiskussionen werden die Inhalte praxisnah
vertieft. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden traumatisierte Schüler frühzeitig erkennen
und effektiv begleiten können, um ein sichereres und unterstützenderes
Schulumfeld zu schaffen.
Workshop 5 „Was noch? - Systemische Fragetechniken im Kontext der Tätigkeit
als JaS“
Sonja Sieber Sozialpädagogin B. A., Systemische Beraterin (DGSF), Supervisorin und
Coaching (DGSv i. Q.), Teamleitung ambulante Kinder- und Jugendhilfe Amberg/Amberg-Sulzbach
der Praxis Beer
Fragen können wohlwollend klingen oder in einem Ja-Nein-Verhör enden. Gerade im
schulischen Kontext ist es eine Kunst die Kinder/Jugendlichen aus dem Schneckenhaus
zu locken oder vom Wutvulkan runter zu holen. Systemische Fragestellungen
und der Einsatz minimalistischer Materialien können in den Gesprächen mit Kindern
und Jugendlichen unterstützen. Sie spiegeln unsere wertschätzende, ressourcenorientierte
Haltung und eröffnen neue Möglichkeitsräume. Die Handlungsoptionen der Beteiligten
werden erweitert.
Dieser Workshop gibt Impulse neue Fragestellungen und einen minimalistischen Materialeinsatz
in Gespräche zu integrieren. In Übungssequenzen erleben wir wie Fragen
neue Perspektiven ermöglichen können und gehen in den gemeinsamen Austausch.
Workshop 6 „Mehr Demokratie wagen: Demokratiebildung in der
(Grund)Schule“
Max Cziomer Sozialpädagoge B.A., Trainer für Demokratiebildung, JaS-Fachkraft Grundschule
Mainburg
Die Veröffentlichung verschiedener Studien der letzten Jahre hat viele Pädagoginnen
und Pädagogen besorgt aufhorchen lassen. Rechtsextreme und populistische Einstellungen
sowie Haltungen treffen in der Mitte der Gesellschaft immer mehr auf Zustimmung.
Kriege, Krisen und Inflation tragen ihre
Rechnung zur Verunsicherung innerhalb der deutschen Bevölkerung und machen einfache
Antworten auf komplexe Zusammenhänge attraktiv. Demokratie ist keine
Selbstverständlichkeit. Für ihren Erhalt muss eine offene Gesellschaft täglich arbeiten
und eintreten. Auch in den Schulen und als JaS muss man sich dieser Verantwortung
bewusst sein.
Dieser Workshop möchte den Kollegen und Kolleginnen Methoden an die Hand geben
und dazu motivieren, demokratische Werte, Partizipationsmöglichkeiten und Wissen
rund um die Kinder- und
Menschenrechte in ihren Arbeitsalltag einfließen zu lassen.
Hierzu werden folgende Teilaspekte behandelt:
- Möglichkeiten für demokratisches Handeln und Methoden innerhalb der Einzelfallhilfe
- Niedrigschwellige Möglichkeiten für erste Demokratieerfahrungen: Der Klassenrat
- Projektvorstellung: Kinderrechte als Basis für das Demokratieverständnis
- Kooperationspartner Schule: Argumente für eine Einführung verschiedener demokratischer
oder partizipativer Methoden
Workshop 7 „Hey -schauts ihr mal hinter die Kulissen?“ – Miterleben Häuslicher
Gewalt in der Kindheit, seine Folgen für die Identitätsentwicklung und
die ersten Teenager-Beziehungen
Dr. Sandra Dlugosch Diplom Sozialpädagogin (FH), Gestalt- und Traumatherapeutin, Bereichsleitung
für Kinder und Jugendhilfe, Mutter und Kind beim SkF München e.V.
Der Workshop wirft einen intensiveren Blick in die Folgen miterlebter Gewalt im Geschlechterverhältnis
auf die Identitätskonstruktionen von Jugendlichen und deren Beziehungsvorstellen.
Wir sammeln Möglichkeiten der Intervention und Prävention, um
die transgenerationale Weitergabe von Gewalt in Beziehungen zu unterbrechen.
Workshop 8 „ADHS“ - Anders sein und trotzdem gleich" - Kinder ihrem Persönlichkeitsprofil entsprechen fördern und fordern - ein Leitfaden für den Umgang mit Kindern und deren besonderen Verhaltensmerkmalen am Beispiel AD(H)S
Yvonne Fischer Dipl. Sozialpädagogin, ADHS Eltern Coach, Systemische Beratung und Therapie,
Mediatorin, Mindset- und Resilienz Coach
Der Workshop unter der Leitung von Yvonne Fischer behandelt die Grundlagen von
ADHS und weiteren Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Dabei wird insbesondere die
Frage erörtert, warum einige Kinder als besonders oder herausfordernd wahrgenommen
werden. Ein zentraler Aspekt des Workshops ist die Vermittlung von Fachkenntnissen,
die es den Teilnehmenden ermöglichen, als Multiplikatoren und Multiplikatorinnen
tätig zu werden.
Ziel ist es, Fachkräfte in die Lage zu versetzen, Eltern einen fundierten und praxisorientierten
Umgang mit betroffenen Kindern zu vermitteln. Darüber hinaus werden konkrete
Vorschläge zur effektiven Gestaltung von Elterngesprächen präsentiert.
Abschließend wird aufgezeigt, wie Netzwerkarbeit im Kontext von Jugendsozialarbeit
hilfreiche Unterstützung bieten kann.
Sollte ein Workshopangebot ausfallen, haben Sie die Möglichkeit Alternativen anzugeben. Wir versuchen dies dann zu berücksichtigen.