Workshop 1: Neutral bleiben!? - Was tun bei demokratiefeindlichen und rechtsextremen Parolen im Klassen- oder Lehrer:innenzimmer
Rechtsextremismus und demokratiefeindliche Tendenzen erstarken gesamtgesellschaftlich. Schüler:innen und Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, auf menschenfeindliche Äußerungen adäquat zu reagieren. Wann ist Neutralität angebracht, und wann ist es wichtig, Stellung zu beziehen?
Nach einem Überblick über extrem rechte Strategien Einfluss auf Schulen zu nehmen, diskutieren wir den vielbesagten Begriff der „Neutralität“ im schulischen Kontext. Der Schwerpunkt des Workshops liegt auf praxisnahen Strategien und Methoden, um gegen rechtsextreme, demokratiefeindliche und diskriminierende Umtriebe vorzugehen. Anhand konkreter Fallbeispiele erarbeiten wir in einem offenen Austausch Handlungsmöglichkeiten für den Schulalltag.
Referent:in: Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus berät, informiert und begleitet alle, die sich mit Rechtsextremismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auseinandersetzen wollen oder müssen. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus unterstützt, wenn es im Verein, Verband, Unternehmen oder dem Gemeinwese bzw. einer Institution vor Ort zu rassistischen oder antisemitischen Vorfällen kommt. https://www.lks-bayern.de/ueber-uns/mobile-beratung/
Workshop 2: Lokale Demokratie fördern und gestalten – kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung aus der Schule
Der Workshop vermittelt, wie Schulen junge Menschen in demokratische Prozesse auf kommunaler Ebene einbinden können. Er zeigt Wege auf, wie Schüler:innen aktiv an Entscheidungsprozessen teilnehmen und die lokale Demokratie mitgestalten können. Ziel ist es, das Verständnis für demokratische Strukturen zu fördern und Kindern sowie Jugendlichen Raum für Mitbestimmung zu geben. Dabei werden praxisnahe Methoden und Ansätze zur Umsetzung von Kinder- und Jugendbeteiligung in der Schule vorgestellt. Gemeinsam erarbeiten die Teilnehmenden Gelingensbedingungen für Beteiligungsprozesse, setzen sich mit dem Umgang von Widerständen auseinander und entwickeln Strategien für den Aufbau eines Unterstützungsnetzwerks, um anschließend eigene Umsetzungsmöglichkeiten zu gestalten.
Referent:in: Die Fach- und Servicestelle ist zentrale Anlaufstelle für Kinder- und Jugendbeteiligung in Bayern und setzt sich leidenschaftlich dafür ein, jungen Menschen eine aktive Rolle bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu ermöglichen. Ob im Gemeinwesen, in der Schule oder im Jugendzentrum – es wird eine breite Palette an Angeboten bereitgestellt, um junge Stimmen in Entscheidungsprozesse einzubinden. Weitere Informationen unter www.kinderundjugendbeteiligung.bayern
Workshop 3: Junge Stimmen stärken: Politische Bildung in einer diversen Gesellschaft
Politische Bildung soll Menschen zum Nachdenken anregen, sie befähigen und ermutigen, sich kritisch mit ihrer eigenen Position in der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Sie stärkt den reflektierten Umgang in Gruppen, fördert gute Teamarbeit und unterstützt Empowerment innerhalb von (Arbeits-)Netzwerken. Dabei geht es darum, das Wissen um die eigenen Privilegien und die eigene Macht – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne – zu vertiefen. Ziel ist es, Demokratie, Toleranz, Empathie und Offenheit auf einer verständlichen und zielgruppengerechten Ebene zu vermitteln. Kurz: Politische Bildung ist eine Einladung, sich aktiv an der Gestaltung einer gerechten und offenen Gesellschaft zu beteiligen.
Dieser Workshop richtet sich an Lehrkräfte, die ihre Kompetenzen in der politischen Bildung für Jugendliche stärken möchten. Angeleitet wird der Workshop von Expert:innen, die langjährige Erfahrung in der außerschulischen Arbeit mit Jugendlichen mitbringen. Gemeinsam wird erarbeitet, wie Partizipation von jungen Menschen in der Migrationsgesellschaft gelingen kann. Im Mittelpunkt steht die Lebenswelt der Jugendlichen. Mit Methoden aus der rassismuskritischen Migrationspädagogik werden die Teilnehmenden für die Herausforderungen und Chancen, die in der Arbeit mit jungen Menschen in einer vielfältigen Gesellschaft liegen, sensibilisiert. Durch gemeinsame Reflexion und Hinterfragen von Methoden und Strukturen werden gemeinsam Ansätze weiterentwickelt, um politische Bildung inklusiver und wirkungsvoller zu gestalten.
Referent:in: Lara (sie/ihr) und Sama (sie/ihr) aus dem ehrenamtlichen CourageCoach-Team der Landeskoordination Bayern für „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“.
Das CourageCoach-Team setzt sich aus engagierten Student:innen, freiberuflichen Pädagog:innen und ehemaligen Courage-Schüler:innen zusammen und garantiert einen peer-to-peer Ansatz in den CourageCoach-Seminaren für Schüler:innen. Als Grundsatz formuliert das CourageCoach-Team Politische Bildung als nichts, was eine Arbeitszeit hat, sich in jedweden Austausch zwischen Personen beinhaltet, ständig weiterbildet und eine Auseinandersetzung mit Personen, Themen und Strukturen anstrebt. Insgesamt sind Verständlichkeit, Fachkompetenz und das ständige Hinterfragen bestehender Strukturen und das Motivieren zur Selbstreflexion wichtige Zielformulierungen des CourageCoach-Teams.
Workshop 4: Teilhabe im Zeitalter von Bubbles, Memes und Krisen – Design-Thinking-Workshop zur Verfassungsviertelstunde
Der Workshop stellt die Perspektive und Bedürfnisse von Jugendlichen in den Mittelpunkt: Was bewegt Jugendliche? Was ist ihr Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und Krisen? Von welchen Werten werden sie getragen? Wann sagen sie ihre Meinung? Wann auch nicht? Und wann sind sie bereit sich zu beteiligen?
Auf Basis des Projektes Das bewegt uns probieren wir im Workshop unterschiedliche Methoden aus und entwickeln im Design-Thinking-Format gemeinsam Ideen, wie man im Rahmen der Verfassungsviertelstunde, Jugendliche dabei unterstützen kann, sich für das einzusetzen, was sie bewegt.
Referent:in Dr. Senta Pfaff-Rüdiger und Andreas Oberlinner arbeiten am JFF – Institut für Medienpädagogik. Das JFF verbindet Forschung mit Praxis und hat zum Ziel Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Politische Bildung und Medienbildung greifen in der digitalisierten Welt immer mehr ineinander, so dass aus der Medienbildung Impulse für die politische Bildung mitgenommen werden können. Ein Beispielprojekt ist hier Das bewegt uns (www.das-bewegt-uns.de).