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Politische Soziologie der Corona-Proteste
Wann: 08.11.2022 von 10:00-12:30 Uhr
Wer: Nadine Frei, Universität Basel
Die empirische Untersuchung der Corona-Proteste zeigt trotz Heterogenität der Demonstrant*innen eine bedeutsame Gemeinsamkeit auf: Die Teilnehmer*innen und Sympathisant*innen der Proteste, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richten, vergemeinschaften sich über ein starkes Selbstverständnis als Kritiker*innen. Die Demonstrant*innen verstehen sich gleichzeitig als informierte Expert*innen und heroische Widerstandskämpfer*innen, was sie aus ihrer Sicht geradezu dazu berechtige, ihren Dissens auch auf radikale Weise auf die Straße zu tragen.
Im Zentrum der Protestbewegung steht ein libertäres Freiheitsverständnis, in dem Selbstbestimmung und Eigenverantwortung nahezu absolut gesetzt werden. Unter anderem diese Merkmale verweisen auf ein immanentes Radikalisierungspotential dieser Protestbewegung.
Im Vortrag werden zentrale Motive, Beweggründe und Milieuzugehörigkeiten der Demonstrant*innen charakterisiert und soziologisch eingeordnet. Zudem werden die Programmlogik und die wesentlichen Funktionen vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert.
Für die Teilnahme am Workshop ist eine Registrierung bei Prezi für die kostenfreie Basic-Lizenz erforderlich.
Lügen, Fake News und Desinformationen in Kriegs- und Krisenzeiten
Wann: 16.11.2022 von 13:00-16:00 Uhr
Wer: Jeanna Krömer und Marat Trusov , Bundesverband russischsprachiger Eltern e.V.
Seit dem von Wladimir Putin befohlenen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine tobt ein doppelter Krieg: auf dem Schlachtfeld und im Netz. So kursieren in sozialen Medien neben vertrauenswürdigen Inhalten auch viele Gerüchte sowie manipulierte Fotos, Falschaussagen, staatliche Propaganda und sogar Deepfake-Videos. Im Rahmen des Workshops wird anhand von Beispielen präsentiert und diskutiert, welche konkreten Falschmeldungen und Informationen rund um Deutungshoheiten zum aktuellen Krieg eingesetzt werden, welche Kommunikationskanäle strategisch eine wichtige Rolle spielen und welche Auswirkungen sie auf die Wahrnehmungen innerhalb der hiesigen Bevölkerung haben.
Wie die politische Bildungs- und Aufklärungsarbeit auf die aktuellen Entwicklungen reagieren kann, wird anschließend anhand von Best-Practice-Erfahrungen des Projekts "NET! - No Hate no Fake in russischsprachigen FB-Gruppen" vorgestellt. Das Projekt wird vom Bundesverband russischsprachiger Eltern e.V. (BVRE e. V.) mit dem Ziel der Stärkung zeitgemäßer Medienkompetenzen der Moderator*innen, Administrator*innen und Aktivist*innen aus den russischsprachigen Facebook-Communitys in Deutschland durchgeführt.
“Make Facts Great Again”
Wann: 01.12.2022 von 10:30-13:00 Uhr
Wer: Giulia Silberberger und Rüdiger Reinhardt, Der goldene Aluhut
Verschwörungserzählungen und Fake News haben längst ihren Weg bis in die Mitte der Gesellschaft gefunden. Dabei können sie eine ernstzunehmende Gefahr für unsere demokratische Grundordnung werden. Sie bringen Ideologien mit sich, welche Politik und Gesellschaft, aber auch uns als Einzelne und Familien vor besondere Herausforderungen stellen.
Im Rahmen des Workshops werden Funktionsweisen von Verschwörungserzählungen vorgestellt sowie welche Auswirkungen sie auf Politik und Gesellschaft haben und was Menschen dazu bringt, sie zu glauben. Die Teilnehmenden erhalten außerdem Best-Practice-Empfehlungen, wie sie selbst Handlungsfähigkeit im Umgang mit Verschwörungserzählungen und Fake News im Netz und realen Leben erlangen können.