Info

Extremistische Ideologien basieren auf einer klaren Einteilung der Welt in „richtig“ und „falsch“, „wir“ und „die anderen“. Mehrdeutigkeit, Unsicherheit oder widersprüchliche Erfahrungen werden ausgeblendet oder oft als Bedrohung abgelehnt.

In diesem Kontext stellt Ambiguitätstoleranz – also die Fähigkeit, mit Mehrdeutigkeit, Widersprüchlichkeit und Unsicherheit konstruktiv umzugehen – eine der wichtigsten Komponenten in Prozessen der Distanzierung bzw. des Ausstiegs dar. Sie unterstützt Menschen darin, rigide Denkmuster aufzubrechen, neue Perspektiven einzunehmen und mit der Komplexität gesellschaftlicher Realitäten reflektierter umzugehen.

Der Workshop vermittelt phänomenübergreifend Grundlagen zu Ambiguitätstoleranz und ihrer Bedeutung in Distanzierungs- und Ausstiegsprozessen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Berater*innen Ambiguitätstoleranz gezielt fördern können: durch Haltung, Sprache und konkrete Methoden. Welche Interventionen unterstützen Klient*innen dabei, mit Widersprüchen und Komplexität anders umzugehen?

Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte der Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit und bietet Raum für Austausch und Reflexion, um die eigene Beratungskompetenz im Umgang mit Komplexität und Mehrdeutigkeit gezielt zu erweitern.

Der Workshop verfolgt folgende Ziele:

– Sensibilisierung für die Bedeutung von Ambiguitätstoleranz
– Vermittlung von Grundlagen von Ambiguitätstoleranz
– Stärkung der Beratungskompetenz
– Erarbeitung konkreter Interventionsmöglichkeiten zur Förderung von Ambiguitätstoleranz bei Klient*innen
– Raum für kollegialen Austausch und persönliche Reflexion schaffen


Termin und Ort: Die Veranstaltung findet am 16.06.2025 von 13.00-16.30 Uhr via Zoom statt. Den Link verschicken wir rechtzeitig vor der Veranstaltung.


Zur Referentin:

Lea Hildebrandt ist Referentin bei dist[ex], der Bundeszentralen Infrastruktur für Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit, sowie in dem bundesweiten Modellprojekt Kommunale Fachberatung. Sie ist Mitarbeiterin der Vereinigung Pestalozzi gGmbH im Rahmen des Legato-Projektverbunds (https://legato-praevention.de/). Zuvor war Lea Hildebrandt mehrere Jahre in der systemischen Ausstiegsberatung der Fach- und Beratungsstelle Legato, sowie im justiziellen Bereich in dem Projekt Legato PräJus tätig. Sie hat Religionswissenschaften sowie Religionen, Dialog und Bildung an der Universität Hamburg studiert und ist zertifizierte systemische Beraterin.

Zu dist[ex]:

Die Bundeszentrale Infrastruktur für Distanzierungs- und Ausstiegsberatung dist[ex] ist ein im Jahr 2025 gegründeter Kooperationsverbund, der sich der bundesweiten Vernetzung und Stärkung der Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit widmet. In dist[ex] arbeiten Violence Prevention Network gGmbH, Legato/Vereinigung Pestalozzi gGmbH, Grüner Vogel e. V., Interdisziplinäres Zentrum für Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung e. V. (IZRD) und die BAG Ausstieg zum Einstieg e. V. eng zusammen an dem Ziel, gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Trägern, Projekten und Fachkräften der Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit aus ganz Deutschland ein Netzwerk aufzubauen, das die fachliche Weiterentwicklung und den Austausch im Arbeitsfeld fördert, die Zusammenarbeit mit relevanten Schnittstellen der Regelstrukturen ausbaut und als zivilgesellschaftliche Interessenvertretung fungiert.

Gefördert wird dist[ex] aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" (www.demokratie-leben.de).