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In der Familie weiß es möglicherweise niemand so ganz genau: War Onkel Fritz ein glühender Nationalsozialist oder doch nur ein Mitläufer? War er als selbständiger Handwerker von 1933 an Mitglied der NSDAP oder hat er sich dem Regime nur zögernd angedient? Und wie stand es um Oma Lisa: War sie wirklich aktive Unterstützerin des Nationalsozialismus, vielleicht sogar in einer Funktion bei der Nationalsozialistischen Frauenschaft, oder stand sie als ehemaliges Mitglied des SPD-nahen Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund wie ihr Bruder Emil vielleicht gar in Opposition, wie mancher zu wissen meint?

In einem eineinhalbstündigen Online-Seminar führt Hartmut Obst in das biografische Forschen in der Zeit des Nationalsozialismus ein und zeigt Möglichkeiten und Wege eigener personen- und familiengeschichtlicher Recherchen auf.

Nach einem kurzen Blick in die Geschichte der Entnazifizierungspraxis in der amerikanischen und französischen Besatzungszone stehen dabei personenbezogene Einzelfallakten aus der Überlieferung des Staatsarchivs Ludwigsburg im Mittelpunkt des Seminars. Dabei werden Fragestellungen aufgegriffen wie: Welche Informationen können Entnazifizierungsakten enthalten? Wie gehe ich bei der Recherche nach Entnazifizierungsakten einzelner Personen vor? Wo finde ich diese und was sagen sie mir über Verhalten und Stellung meiner Familienangehörigen zum Nationalsozialismus?

Daneben werden Hinweise auf andere Unterlagen und Informationen gegeben, die vergleichend hinzugezogen werden können, z.B. die NSDAP-Mitgliederkartei im Bundesarchiv oder die Personalakten bei Angehörigen des öffentlichen Dienstes.

Sollten Sie bereits gezielte Fragestellungen oder konkrete Rechercheanliegen haben, formulieren Sie diese gerne in Ihrer Anmeldung. Sofern es die inhaltlichen und zeitlichen Planungen zulassen, binden wir sie in das Seminar ein.


Donnerstag, 20. Februar 2025 19:00–20:30 Uhr (Online-Seminar)

Dozent: Hartmut Obst

keine Gebühr



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