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Prävention mit Plan. Diskriminierungsschutz in Schulen nachhaltig verankern

Ein Fachtag für Schulleiter*innen, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen

Donnerstag, 21.09.2023, 8:30-15:30 Uhr

SAXONIA DBI Tagungszentrum, Halsbrücker Str. 34, 09599 Freiberg


Sexistische Sprüche und Beleidigungen, rassistische Witze und Angriffe auf Schüler*innen oder Lehrer*innen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, Hakenkreuz-Schmierereien und Hitlergrüße – Vorkommnisse wie diese sind in Schulen keine Seltenheit.

Viele Schulen haben bereits gute Ansätze, solch diskriminierende Vorfälle zu verhindern oder sie zu thematisieren und aufzuarbeiten. Dennoch stellt sich in der Praxis oft die Frage:

Wie kann Diskriminierungsschutz nachhaltig in der Schule verankert werden?

Der Fachtag will hier Orientierung bieten. Er soll aufzeigen, wie Diskriminierungsschutz wirkungsvoll und strukturell in der Schule etabliert werden kann. Wir wollen uns über geeignete Präventions- und Interventionsmaßnahmen in der Schule austauschen und laden ein, die eigene schulische Praxis in Bezug auf nachhaltigen Diskriminierungsschutz zu reflektieren.

DAS PROGRAMM

8:30     Ankommen und Anmeldung

9:00     Offizieller Beginn

9:15     IMPULSVORTRAG von Aliyeh Yegane Arani: Diskriminierungsschutz in Schulen nachhaltig verankern

9:45     FACHAUSTAUSCH I Prävention mit Plan: Analyse der (eigenen) schulischen Situation

10:30   Pause

10:45   Workshops

12:00   Mittagspause

12:45   Fortführung der Workshops

14:00   Kaffee-Pause

14:20   FACHAUSTAUSCH II Prävention als (Beteiligungs-)Prozess: Wege zur Erstellung eines Antidiskriminierungskonzepts

15:20   Gemeinsamer Abschluss

15:30   Ende

VORTRAG / WORKSHOPS

Impulsvortrag: Diskriminierungsschutz in Schulen nachhaltig verankern
Aliyeh Yegane Arani, Leiterin der Anlaufstelle Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS), Berlin

Aliyeh Yegane Arani ist Expertin für Diversität und Antidiskriminierung mit dem Schwerpunkt Diskriminierungsschutz an Schulen. In ihrem einführenden Vortrag geht sie der Frage nach, was als Diskriminierung gilt und welche konkreten Situationen im schulischen Alltag als diskriminierend einzuschätzen sind. Darüber hinaus beleuchtet sie Ansätze zur Gestaltung eines diskriminierungsarmen Schulklimas und stellt Möglichkeiten vor, was Lehrkräfte und weitere pädagogische Fachkräfte dafür tun können.

Workshop 1 Prävention wider Willen? Umgang mit rechten Tendenzen an Schulen
Martina Klaus (AGJF Sachsen e.V./pro:dis) und Matthias Brauneis (Netzwerk für Demokratie und Courage Sachsen)

Rechte Einstellungen sind auch unter Jugendlichen weit verbreitet. Sie können das Klassen- und Schulklima stark dominieren. Entsprechende Weltanschauungen in den Elternhäusern verstärken den Druck auf Schulleitungen und Lehrkräfte. Im Workshop wollen wir uns damit auseinandersetzen, wie ein haltungsbasierter, pädagogischer Umgang mit diesem Gegenwind gelingen kann.

Workshop 2 Empowerment-Orientierung in der Schule
Aileen Kampfmann und Anny Matthes, Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen* und junge Frauen*in Sachsen e.V.

„Empowerment“ bedeutet „Selbstermächtigung“ und ermöglicht jenen, die Diskriminierung erfahren, selbstbestimmt ihre Interessen zu vertreten. Es ist eine Möglichkeit, präventiv gegen Diskriminierung zu wirken. Im Workshop wird erörtert, wie derartige Räume zur „Selbstermächtigung“ in der Schule geschaffen werden können.

Workshop 3 Ansatzpunkte zur strukturellen Verankerung von Diskriminierungsschutz in Schulen
Aliyeh Yegane Arani und Shereen Chaibi, ADAS/Bildungslücke_Rassismus (BilRa); LIFE e.V. Berlin

Um Diskriminierung entgegenzuwirken und Hürden für Betroffene nachhaltig abzubauen, ist eine Verankerung von Antidiskriminierungs-Bausteinen in der Schule notwendig, Klare Beschwerde- und Interventionsstrukturen sowie transparente Leitlinien gehören zu den wichtigen Bausteinen. Wie diese aussehen und eingeführt werden können, thematisiert dieser Workshop.

Workshop 4 Partizipation und Demokratielernen als Diskriminierungsprävention: Der Klassenrat
Susann Peschel (Netzwerk für Demokratie und Courage Sachsen) und N.N.

Der Klassenrat ist ein einfach umsetzbares Modell, welches auf eine demokratische Klassenkultur, gegenseitigen Respekt und gemeinsame Aushandlungsprozesse abzielt. Im Workshop wird das Konzept des Klassenrats vorgestellt und diskutiert, wie das Modell ganz praktisch zu mehr Diskriminierungsschutz in der Schule beitragen kann. Anleitungen zur Implementierung in der Klasse werden gemeinsam überlegt und mit Praxisbeispielen untermauert.

Workshop 5 Diskriminierungsschutz an Schulen verankern (neu hinzugekommen)
Noran Oelke, Erik Felgendreher, Juliane Dieckmann (freies Autor*innen-Team)

Die Autor*innen sind selbst als pädagogische Fachkräfte tätig und haben in den letzten Jahren einen Leitfaden zur Erstellung eines Schutzkonzeptes für den Schutz vor Rassismus, Diskriminierung und Gewalt an Bildungseinrichtungen entwickelt. Im Workshop wird dieser Leitfaden vorgestellt sowie die darin enthaltenen Bausteine eines Interventionsplans für Bildungseinrichtungen. Im Fokus steht dabei der gemeinsame Austausch zu Schutzkonzepten, deren Erarbeitungsprozess sowie Handlungsstrategien. Ergebnis können konkrete Ideen zur Entwicklung eines Interventionsplans für die eigene Schule sein.

ANREISE

Mit dem Auto: Geben Sie bei Google folgende Adresse ein: DBI Tagungszentrum, Halsbrücker Str. 34, 09599 Freiberg

Mit Bus und Bahn: Ab Bahnhof Freiberg(Sachs) fährt der Bus A bis zur Bushaltestelle Freiberg, Brennstoffinstitut (Abfahrt 07:55, Ankunft 08:09). Von dort sind es 2 min zu Fuß.


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