Info
Der Fachtag "Safe online, strong offline - Medienmündig aufwachsen" widmet sich der digitalen Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, ihrer Mediennutzung sowie deren Einfluss auf Entwicklungsaufgaben und Identitätsbildung. Das Ziel besteht darin, das gegenseitige Verständnis und den generationsübergreifenden Dialog über die Mediennutzung zu fördern. Pädagogische Fachkräfte sollen nicht nur Einblicke in aktuelle Medientrends und -möglichkeiten erhalten, sondern auch zur Reflektion des eigenen Medienhandelns und der eigenen Rezeption angeregt werden. Während des Fachtags werden Expert*innen aus verschiedenen medienpädagogischen Disziplinen ihre aktuellen Erfahrungs- und Forschungsfelder vorstellen. In interaktiven Workshops haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, konkrete Handlungsempfehlungen für die eigene päd. Praxis zu erarbeiten, zu diskutieren und sich über Best-Practice-Beispiele auszutauschen. Der Fachtag bietet zudem ausreichend Raum für persönlichen Austausch und Netzwerken zwischen den einzelnen Programmpunkten.
Veranstaltungsort: Mehrgenerationenhaus, Moskauer Str. 114, 99091 Erfurt
PROGRAMM
9.00 Uhr Warm Welcome
9.30 Uhr Begrüßung
9.50 Uhr Wissenschaftliche Keynote "Medienumgang von Kindern und Jugendlichen - ein aktueller Überblick" | Prof. Dr. Daniel Hajok, Universität Erfurt
11.20 Uhr Pause
11.30 Uhr Pecha Kucha
12.00 Uhr Mittagspause
13.00 Uhr Workshop
- WS 1 Medien als Mittel zur Selbstinszenierung| Marie-Therese Stedry, Waldspatz-Medien
- WS 2 Künstliche Intelligenz in der Sozialen Arbeit: Welchen Nutzen können wir für die Praxis erwarten?| Frank Röhrer, Mit Medien e. V.
- WS 3 Unsere Medienwelten - ein Workshop von Kindern und Jugendlichen | Verena Hilbert, Marc Hupfeld, Mit Medien e. V., Projekt FLIP - It's your turn
- WS 4 Konflikte, Krisen, Kompromisse?! Elternberatung und Mediennutzung in der Familie | Dr. Iren Schulz, "SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht"
- WS 5 "Let's Play" - Online Communities, Gaming und Streaming als Formate in der Jugendarbeit | Marie Bielefeld, Institut für Spiel- und Medienkultur e. V.
14.30 Uhr Pause
14.40 Uhr Zusammenfassung der Workshopergebnisse
15.15 Uhr Ende
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Für die Teilnahme erheben wir eine Verpflegungspauschale i. H. v. 15 EUR.
Es wird eine Teilnahmebestätigung ausgestellt. Zudem erfolgt eine Anerkennung der Fachtagsteilnahme durch das ThILMM unter der Nummer 5094-41-1321/24. Eine Kostenübernahme ist hierbei leider nicht möglich.
Anmeldeschluss ist der 01. November 2024.
KEYNOTE & WORKSHOPS IM DETAIL
Die Teilnehmer*innen des Fachtags können sich zu einem der Workshopangebote einwählen. Da die Referent*innen ihre Folien und Materialien zur Verfügung stellen, können alle Fachtagsteilnehmer*innen im Nachgang die Inhalte aus den anderen Workshops einsehen.
Keynote: Medienumgang von Kinder und Jugendlichen - ein aktueller Überblick | Prof. Dr. Daniel Hajok
Auf der Grundlage der aktuellsten Daten gibt die Keynote einen differenzierten Überblick zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. Im Kontext der weitgehend unbefangenen Aneignung insbesondere von digitalen Endgeräten und Anwendungen werden die wahrgenommen Potenziale eines partizipativen Medienhandeln ebenso entfaltet wie die erweiterten Risiken für die Entwicklung und Sozialisation von jungen Menschen.
Daniel Hajok ist neben seiner Tätigkeit als freiberuflicher Gutachter, Empiriker, Dozent und Fachautor seit 2010 an der Universität Erfurt tätig. Von Oktober 2012 bis September 2013 vertrat er die Professur für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedienforschung. Im August 2018 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Erfurt bestellt. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Erforschung des Medienumgangs von Kindern und Jugendlichen sowie im gesetzlichen und erzieherischen Kinder- und Jugendmedienschutz.
WS 1: Medien als Mittel zur Selbstinszenierung | Marie-Therese Stedry
Im Workshop „Medien als Mittel der Selbstinszenierung“ erfahren die Teilnehmenden zunächst auf spielerische und interaktive Art und Weise, welche Themen, Trends und Plattformen bei Kindern und Jugendlichen gerade angesagt sind. Im Anschluss setzen sie sich kritisch mit typischen Stereotypen und Klischees auseinander, die (auch von Kindern und Jugendlichen bereits) auf Social Media bedient und reproduziert werden. Außerdem wirdes im Workshop um die Frage gehen, WARUM Kinder und Jugendliche sich überhaupt selbst inszenieren und welche Entwicklungsaufgaben und handlungsleitenden Themen dahinterstecken. Und den Abschluss bildet dann ein Austausch über Ideen und Methoden wie das Thema Selbstinszenierung in den Medien in der eigenen pädagogischen Praxis sinnvoll aufgegriffen werden kann.
Marie-Therese Stedry ist mit "Waldspatz-Medien" freiberufliche Medienpädagogin (M.A.) und Resilienzcoach für Kinder und Jugendliche. Mit ihren "MUT-MACH-MEDIEN-Workshops" macht sie junge Menschen auf der Suche nach sich selbst stark fürs Leben in unserer medial durchdrungenen Welt und unterstützt Eltern und pädagogische Fachkräfte dabei, dasselbe zu tun. Dabei kombiniert sie Medienkompetenzvermittlung mit Ressourcenaktivierung und Resilienzförderung und arbeitet schwerpunktmäßig zu den Themen "Medien & Mentale Gesundheit", "Medien & Berufsorientierung" und "Medien & Identitätsbildung".
WS 2: Künstliche Intelligenz in der Sozialen Arbeit: Welchen Nutzen können wir für die Praxis erwarten? | Frank Röhrer
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kinder- und Jugendhilfe eröffnet Fachkräften neue Möglichkeiten im Praxisalltag. KI wird herkömmliche Ansätze verändern und neuartige Wege ermöglichen, um Bildungs- und Arbeitsprozesse zu optimieren. Der Workshop zeigt anhand konkreter Anwendungsbeispiele, wie KI in der Sozialen Arbeit genutzt werden kann. Zudem werden ethische Aspekte und Datenschutz im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI kritisch beleuchtet. Es wird diskutiert, wie KI nachhaltig und verantwortungsvoll zum Wohle junger Menschen und zur Unterstützung und Verbesserung von Arbeitsprozessen eingesetzt werden kann.
Frank Röhrer ist Lehrer und arbeitet als Referent für Medienpädagogik, mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedienschutz beim „Mit Medien e.V. – Bildung | Beratung | Erlebnisraum“. Er entwickelt und realisiert Projekte, Fortbildungen und Vorhaben in den Themenfeldern Digitalisierung, Medienbildung und Medienkompetenz. Seit 2004 ist er Sachverständiger für Jugendschutz und Vertreter des Vertreters der Obersten Landesjugendbehörde bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, FSK.
WS 3: Unsere Medienwelten - ein Workshop von Kindern und Jugendlichen | Verena Hilbert & Marc Hupfeld
Jugendkulturen sind von Erwachsenen häufig schwer zu durchschauen. In welchen digitalen Räumen bewegen sich Kinder und Jugendliche aktuell? Welche Bedeutung haben Medien für sie und ihr Leben? Mit welchen Fragen und Herausforderungen beschäftigen sie sich? Was wünschen sie sich von uns Erwachsenen? Wo und wie können wir von ihnen lernen? Dieser Workshop ist eine Einladung, die Perspektive zu wechseln. Er wird vorbereitet und durchgeführt von Kindern und Jugendlichen, die als Expert*innen ihrer Lebenswelt Einblicke in ihre Medienwelten geben.
Die Referent*innen sind Kinder und Jugendliche aus dem Jugendzentrum Neudietendorf. Unterstützt werden sie von Verena Hilbert und Marc Hupfeld, die in ihrem Projekt “FLIP - It’s your turn” Medienbildung und Kinder- und Jugendbeteiligung verbinden. Im Projekt des Mit Medien e.V., das vom TMBJS gefördert wird, stellen Kinder und Jugendliche ihre eigenen Medienprojekte auf die Beine.
WS 4: Konflikte, Krisen, Kompromisse?! Elternberatung und Mediennutzung in der Familie | Dr. Iren Schulz
Alle dürfen schon ein Smartphone haben, die Freundinnen sind längst bei TikTok und niemand hat so strenge Eltern wie ich! Die Auseinandersetzungen in Familien rund um die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen drehen sich vor allem um die Zeit, die Kinder und Jugendliche auf Social Media Plattformen, in Games oder Messengerprogrammen verbringen. Dabei kollidieren die erzieherischen Vorstellungen von Erwachsenen oftmals mit den Wünschen und Bedürfnissen der Heranwachsenden. Wie lässt sich hier eine gemeinsame Gesprächsgrundlage schaffen und was sind gute Regeln und Routinen, um Kinder und Jugendliche gut zu begleiten? Vor dem Hintergrund der Initiative „Schau Hin! Was dein Kind mit Medien macht“ werden im Workshop anhand typischer Elternfragen die Herausforderungen und Chancen der Medienerziehung in Familien vorgestellt. Außerdem gibt es genügend Raum für Fragen und Austausch.
Als selbstständige und promovierte Medienpädagogin und Kommunikationswissenschaftlicherin ist Dr. Iren Schulz u. a. als Elterncoach für "SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht" sowie zahlreiche weitere Institutionen und Kampagnen tätig. Darüber hinaus arbeitet sie als Referentin für Medienbildung und Digitalisierung im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS).
WS 5: "Let's Play" - Online-Communities, Gaming und Streaming als Formate in der Jugendarbeit | Marie Bielefeld
In diesem Workshop gibt es Einblicke in die Welt des Streamings und der Gaming-Kultur. Hier wird die Faszination von Let's Plays und Online-Gemeinschaften geklärt. Teilnehmende bekommen die Gelegenheit hinter die Kulissen der Lebenwelt zu schauen und in einem geschützten Raum unter Anleitung Streaming selbst einmal auszuprobieren. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.
Marie Bielefeld ist Medienpädagogin aus dem Bereich der Aktiven Medienarbeit. Sie hat Lehr-, Lern- und Trainingspsychologie studiert und einen Master in Kinder- und Jugendmedien. Neben der Projekttätigkeit in Spawnpoint - “Institut für Spiel- und Medienkultur e. V.” lehrt Marie Bielefeld an der Ernst-Abbe-Hochschule in Jena im Bereich “Soziale Arbeit in der Digitalität - Digitale Beratung und Online-Jugendarbeit”
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Der Medienfachtag "Safe online, strong offline - Medienmündig aufwachsen" ist ein Angebot des Thüringer Netzwerks MedienLeben.