Anmeldung beendet
Info
Das Programm ist in zwei Teile gegliedert und setzt sich wie folgt zusammen:
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Teil 1: Weiterbildung „Was ist ein nachhaltiges Textil?“ (ca. 45-60 Minuten)
Referentin: Bettina Faust, Projektmanagement Fair Wear Works
--> optionale Teilnahme, bitte bei Anmeldung angeben
Welche Kriterien zeichnen nachhaltige Kleidung aus? Wie kann ich sicherstellen, dass die Textilien in meinem Fanshop unter Einhaltung sozialer und ökologischer Standards hergestellt werden? Fragen wie diese stellen sich immer mehr Vereinsvertreter*innen, die für das Sortiment im eigenen Fanshop verantwortlich sind. Zu Beginn des Workshops möchten wir die Komponenten erläutern, die ein nachhaltiges Textil ausmachen. Danach sollen bestimmte Kriterien und Siegel unter die Lupe genommen werden. In diesem Zusammenhang sollen auch die Grenzen von Audits und Zertifizierungen beleuchtet werden. Anschließend gibt es die Möglichkeit für Fragen und eine kurze Diskussion.
Teil 2: Diskussion anhand praktischer Beispiele (ca. 40 Minuten pro Block + 15 Minuten Pause)
Im zweiten Teil soll mithilfe praktischer Beispiele diskutiert werden, an welchen Stellen die Klima-/Nachhaltigkeitskommunikation des Vereins auf Probleme stößt und wie damit umgegangen werden kann. Nach einer kurzen Vorstellung eines Praxisbeispiels wird in Kleingruppen offen diskutiert, wie unterschiedliche Lösungsansätze aussehen könnten. Diese werden dann abschließend in der Gruppe vorgestellt und den Vereinen im Nachgang zur Verfügung gestellt.
a. Nachhaltigkeit ist mehr als die ökologische Dimension
- Vorstellung des Problems (Kurz-Input von Lara Schröder, Cum Ratione): Viele Unternehmen und Vereine bewerben Textilien aus recyceltem Polyester und Bio-Baumwolle (u.a. mit eigens kreierten Siegeln) offensiv als nachhaltige Produkte. Es ist natürlich positiv, dass mehr Kleidungsstücke aus Biobaumwolle hergestellt werden, an dieser Stelle wird jedoch die soziale Komponente komplett vernachlässigt. Dadurch wird nach außen oft das Bild vermittelt, dass solche Produkte mit einem absolut guten Gewissen gekauft werden können.
- Erarbeitung von möglichen Lösungsansätzen in einzelnen Break-Out-Räumen mithilfe von Leitfragen (z.B. Sollten nur Textilien beworben werden, die soziale und ökologische Kriterien erfüllen? Sollte darauf hingewiesen werden, dass lediglich eine Dimension erfüllt wird? Sollte mehr Transparenz über bestehende Problemstellungen gegeben werden, z.B. beim Recycling von Polyester? Können Trikots aus recyceltem Polyester überhaupt nachhaltig sein?)
- Zusammenfassende Diskussion in der Gruppe
b. Die Möglichkeit der CO2-Kompensation
- Vorstellung des Problems (Kurzinput von Anja Melo, VfL Wolfsburg): Immer häufiger wird mit dem Zusatz „klimaneutral“ geworben und Konsument*innen bekommen die Möglichkeit, selbst verursachte Co2-Emissionen zu kompensieren. Während eine Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen sinnvoll erscheint, wird das Instrument auch häufig genutzt, um sich ein reines Gewissen „zu erkaufen“
- Erarbeitung von möglichen Lösungsansätzen in einzelnen Break-Out-Räumen mithilfe von Leitfragen (z.B. ist die Kompensation überhaupt der richtige Ansatz? Unter welchen Bedingungen? Worauf sollte bei der Kommunikation geachtet werden?)
- Zusammenfassende Diskussion in der Gruppe
c. Greenwashing vs. Greenhushing
- Vorstellung des Problems (Kurzinput von Carel Mohn, Klimafakten): Beim Greenwashing werden die eigenen Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit besser und wirksamer dargestellt als sie eigentlich sind. Im Bereich des Sponsorings nutzen Unternehmen Partnerschaften mit Vereinen, um sich selbst sozialer und ökologischer darzustellen. Auf der anderen Seite haben manche Vereine „Angst“, dass sie für die Maßnahmen, die sie beim Thema Nachhaltigkeit ergreifen, kritisiert werden, z.B. weil sie nicht ausreichend sind oder “sie im gleichen Zug trotzdem ins Trainingslager fliegen” und berichten daher lieber gar nicht – also Greenhushing.
- Erarbeitung von möglichen Lösungsansätzen in einzelnen Break-Out-Räumen mithilfe von Leitfragen (z.B. Wie kann das eigene Nachhaltigkeitsmanagement so dargestellt werden, dass Maßnahmen nicht zu optimistisch bewertet werden bzw. zu stark von den eigentlichen Problemen ablenken? Wie können die Maßnahmen so kommuniziert werden, dass deutlich wird, dass das Ziel noch nicht erreicht wurde und sich der Verein auf einem längeren Weg befindet/ über noch unzureichende Bereiche Bescheid weiß?)
Zusammenfassende Diskussion in der Gruppe
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