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Sehr geehrte Psychiatrie-Erfahrene,
sehr geehrte Angehörige,
wir wenden uns heute an Sie mit der Bitte um Unterstützung für ein wichtiges Forschungsvorhaben, das die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit psychotischen Störungen (Schwerpunkt Schizophrenie, bipolare Störungen und weitere psychotische Erkrankungen) zum Ziel hat.
Hintergrund und Bedeutung des Projekts
Psychische Erkrankungen, insbesondere psychotische Störungen wie Schizophrenie oder bipolare Störungen, betreffen viele Menschen in Deutschland. Ein zentrales Thema im Verlauf dieser Erkrankungen ist die Rückfallprävention: Wie können erneute Krankheitsphasen vermieden oder besser bewältigt werden? Welche Faktoren tragen dazu bei, dass Menschen trotz ihrer Erkrankung ein gutes und erfülltes Leben führen können?
Während die Forschung bereits wichtige Erkenntnisse zu medizinischen und therapeutischen Ansätzen gewonnen hat, fehlt häufig die Perspektive derjenigen, die es am besten wissen: die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen. Ihre alltäglichen Erfahrungen, persönlichen Strategien und bewährten "Tipps und Tricks" sind von unschätzbarem Wert – und genau diese möchten wir in unserem Projekt sichtbar machen.
Worum geht es in unserem Forschungsprojekt?
An der Hochschule München führen wir gemeinsam mit dem Verein zur Unterstützung Angehöriger psychisch Kranker e.V. ein Forschungsprojekt durch, das sich mit folgenden Fragen beschäftigt:
- Welche praktischen Strategien haben sich zur Rückfallprävention bewährt?
- Wie können Resilienz und Widerstandskraft gestärkt werden?
- Was trägt aus Sicht von Betroffenen und Angehörigen zu mehr Lebensqualität bei?
- Welche Frühwarnzeichen werden erkannt und wie wird darauf reagiert?
- Welches Erfahrungswissen aus der Peer- und Angehörigenperspektive kann anderen helfen?
Unser Ziel ist es, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und unter partizipativer Einbeziehung von Betroffenen und Angehörigen, praxisnahe Empfehlungen zur Rückfallprävention und Resilienzförderung zu entwickeln.
Warum ist Ihre Teilnahme so wichtig?
Sie sind die Expert:innen aus eigener Erfahrung! Ob als Betroffene*r, der/die täglich mit der Erkrankung lebt und eigene Bewältigungsstrategien entwickelt hat, oder als Angehörige:r, der/die unterstützt, begleitet und aus nächster Nähe miterlebt – Ihr Wissen ist einzigartig und unverzichtbar.
Für Betroffene/Psychiatrie-Erfahrene:
Sie wissen am besten, was im Alltag hilft, was Rückfälle verhindert hat und welche Ressourcen Sie stärken. Ihre Erfahrungen können anderen Mut machen und Wege aufzeigen.
Für Angehörige:
Sie haben eine andere, aber ebenso wichtige Perspektive auf die Erkrankung. Sie kennen die Herausforderungen im familiären Umfeld, wissen, was unterstützt und was belastet. Ihre Erfahrungen sind wertvoll für andere Familien in ähnlichen Situationen.
Wir laden Sie ein: Werden Sie Teil einer Fokusgruppe!
Im Rahmen des Projekts führen wir separate Fokusgruppen für Betroffene und für Angehörige durch. In einem geschützten und vertrauensvollen Rahmen möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen.
Was erwartet Sie in der Fokusgruppe?
- Format: Moderiertes Online-Gruppengespräch mit ca. 8 Teilnehmenden
- Dauer: ca. 90-120 Minuten
- Inhalte: Austausch über persönliche Strategien zur Rückfallprävention, Resilienzförderung und Verbesserung der Lebensqualität
- Atmosphäre: Vertrauensvoll, respektvoll und auf Augenhöhe
Ihre Teilnahme ist vollkommen freiwillig und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen beendet werden. Alle erhobenen Daten werden DSGVO-konform und anonymisiert bzw. pseudonymisiert ausgewertet, sodass keine Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sind.
Mögliche Themen, über die wir sprechen möchten:
Für Betroffene:
- Welche persönlichen Strategien helfen Ihnen, stabil zu bleiben?
- Wie gehen Sie mit Frühwarnzeichen um?
- Was stärkt Ihre Resilienz im Alltag?
- Welche Unterstützungsangebote waren für Sie hilfreich?
- Was bedeutet für Sie Lebensqualität trotz Erkrankung?
Für Angehörige:
- Welche Strategien haben sich in Ihrer Familie bewährt?
- Wie unterstützen Sie Ihre*n Angehörige*n am besten?
- Wie erkennen Sie Frühwarnzeichen und wie reagieren Sie darauf?
- Was hilft Ihnen selbst, mit der Situation umzugehen?
- Welche Ressourcen stärken Sie und Ihre Familie?
Was geschieht mit den Ergebnissen?
Die Erkenntnisse aus den Fokusgruppen werden zusammen mit den wissenschaftlichen Ergebnissen und den Beiträgen des ExpertInnenbeirats zu konkreten, praxisnahen Empfehlungen zusammengeführt. Diese sollen:
- Betroffenen und Angehörigen konkrete Hilfestellungen bieten
- Fachkräften in der psychiatrischen Versorgung als Arbeitshilfe dienen
- Die Thematik in der Öffentlichkeit sichtbar machen
- Zur Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten beitragen
- Politischen Entscheidungsträgern Impulse geben
Die Empfehlungen werden kostenfrei zur Verfügung gestellt und können so vielen Menschen zugutekommen.
Die Teilnahme ist vollkommen freiwillig und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen beendet werden. Alle erhobenen Daten werden DSGVO-konform und anonymisiert bzw. pseudonymisiert ausgewertet, sodass keine Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sind.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und danken Ihnen herzlich für Ihr Engagement!
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. Markus Witzmann und Matthias Prommersberger
Hochschule für Angewandte Wissenschaften München
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