Fachtag Identitätsklärung
In den vergangenen Jahren ist der Druck insbesondere auf Geflüchtete kontinuierlich gestiegen, an der Identitätsklärung und der Passbeschaffung mitzuwirken. Von den unterschiedlichen Mitwirkungspflichten sind dabei alle Phasen des Aufenthalts und alle Aufenthaltsstatus betroffen. Vor allem durch das sogenannte Migrationspaket aus dem Jahr 2019 sind Neuerungen in Kraft getreten, die, insbesondere bei Nichterfüllen der Mitwirkungspflichten bzw. Unterlassung "zumutbarer" Bemühungen, weitreichende aufenthaltsrechtliche Konsequenzen haben können und sich auch auf die Möglichkeiten einer Bleiberechtsverfestigung auswirken. Neben dem asyl- und aufenthaltsrechtlichen Verfahren sind darüber hinaus auch weitere Lebensbereiche betroffen.
Im Rahmen des Fachtags wollen wir die Bedeutung der Identitätsklärung und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Beratungstätigkeit und das Verwaltungshandeln in den Blick nehmen. In verschiedenen Fachforen werden wir spezifische Problemstellungen in verschiedenen asyl- und aufenthaltsrechtlichen Verfahrensstadien diskutieren, bevor wir abschließend den Blick nach Schleswig-Holstein richten und Bedarfe vor Ort thematisieren.
Der Fachtag wird veranstaltet vom AMIF-Projekt "Identität und Respekt - Landesweite Flüchtlingshilfe Schleswig-Holstein" beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem schleswig-holsteinischen Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen.
Übersicht über die Fachforen:
F1: Asyl- und aufenthaltsrechtliche Mitwirkungspflichten im Rahmen der Identitätsklärung, Dr. Barbara Weiser, Caritasverband für die Diözese Osnabrück
F2: Der Identitätsnachweis beim Familiennachzug und die alternative Glaubhaftmachung von Dokumenten, Dr. Corinna Ujkašević, International Refugee Assistance Project & Equal Rights Beyond Borders, Berlin
F3: Staatsangehörigkeitsrecht: Identitätsklärung beim Einbürgerungsverfahren, RA Thomas Oberhäuser, Kanzlei am Ulmer Münster
F4: Rechtliche Folgen fehlender Mitwirkung: Folgen für Integrations- und Bleibeperspektive (hybrid), RA Sebastian Röder, LL.M., Flüchtlingsrat Baden-Württemberg und RaVG Dr. Philipp Wittmann, VG Karlsruhe
Programm zum Download