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Programm
INTERPART-Online-Abschlussveranstaltung vom 19. bis 23. April 2021
Tag 1 [19. April 2021]
Interkulturelle Räume der Partizipation. Die Rolle von Beteiligung vor der Beteiligung
Wie kann eine nachhaltige gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung, mit unterschiedlichen Hintergründen und Interessen, gestaltet werden? Was bewegt Menschen, sich an Stadtentwicklung zu beteiligen, und wann fängt Beteiligung eigentlich an? Interkultur in der analogen und digitalen Beteiligung ist ein zentrales Thema, dem sich das Projekt INTERPART drei Jahre lang gewidmet hat.
Die Auftaktveranstaltung stellt das Projekt vor und fragt danach: Welche Faktoren für gelungene interkulturelle Beteiligung lassen sich ableiten? Welche Strategien sind hier zielführend, welche praktischen Erfahrungen wurden gemacht? Was sind Hürden und Stolpersteine, aber auch Potentiale interkultureller Dialogräume in der Stadtentwicklung?
Die Veranstaltung eröffnet die Möglichkeit, diese Fragen zu diskutieren und sich nachhaltig zu vernetzen. Die Ergebnisse und Zukunftsperspektiven, die wir vorstellen, sollen offene Fragen und Widersprüche für Interkultur in der Beteiligung aufgreifen und Denkanstöße anbieten. Gemeinsam wollen wir reflektieren, was Inklusion in der Beteiligung bedeutet und welche Schlussfolgerungen für interkulturelle Beteiligung wir ziehen und wie wir in Zukunft damit zielführend umgehen können.
Durchführung: Universität der Künste Berlin und Technische Universität Dortmund
Tag 2 [20. April 2021]
Workshop „Erzählen, Zuhören, Miteinander Sprechen – Im Dialog mit der Stadtgesellschaft“
Im Forschungsprojekt „Interkulturelle Räume der Partizipation“ (INTERPART) beschäftigen wir uns mit der Gestaltung von Partizipationsprozessen, die marginalisierte Stimmen in Beteiligungsprozessen stärken und interkulturellen Dialog auf Stadtteilebene fördern. Wie aber sollten Partizipationsräume gestaltet sein, damit sie der Komplexität und den Widersprüchen einer pluralen Stadtgesellschaft gerecht werden können?
Eine Frage, auf die wir mit bewusst gestalteten Erzählsituationen reagiert haben. Aus der Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen Raumplanung und Designforschung sind verschiedene Erzählformate entstanden in denen wir Alltagserzählungen von Stadtbewohner*innen und ihre Erfahrungen in Wert setzen, um ihre Stimmen als Expert*innen des Stadtteils zu stärken. Welche Prinzipien dabei eine Rolle spielen und wie sich solche Formate auch online entwickeln können, möchten wir in dem Workshop „Erzählen, Zuhören, Miteinander Sprechen – Im Dialog mit der Stadtgesellschaft“ vorstellen, gemeinsam probieren und dann mit Ihnen reflektieren und diskutieren.
Durchführung: Technische Universität Dortmund und Universität der Künste Berlin
Tag 3 [ 21. April 2021]
Analog? Digital? Crossmedial? Wie können Beteiligungsprozesse niedrigschwelliger gestaltet und für weitere Zielgruppen geöffnet werden?
Der Prozess der Digitalisierung umfasst alle Gesellschaftsbereiche. Digitale und analoge Realitäten werden dabei zunehmend miteinander verwoben. In der Beteiligung ist es daher ausschlaggebend, langfristige Prozesse der Mitbestimmung analog wie digitale zu ermöglichen. Crossmediale, analoge und digitale Beteiligung müssen Hand in Hand gedacht werden – so unsere Ausgangsthese. Während Online-Dienste eine umfangreiche, zeitlich und örtlich unabhängige Teilnahme ermöglichen, erfordern längerfristige Beteiligungsprozesse eine intensive, oft auch aufsuchende Begleitung.
An diesem Veranstaltungstag geht es vor allem um crossmediale Beteiligung: Welche digitalen und hybriden Zugänge haben wir entwickelt, um interkulturelle Beteiligung zu begünstigen? Welche Nutzungsverhalten und Ansprachen wurden berücksichtigt, welche Erkenntnisse und Einsichten haben wir gewonnen? Die Veranstaltung stellt digitale und hybride Tools für inklusive Beteiligung vor und fragt danach, wie wir damit zukünftig umgehen können.
Durchführung: zebralog GmbH
Tag 4 [22. April 2021]
Es geht um mehr als benachteiligte Quartiere!
Interkulturelle Öffnung der Planungsverwaltungen
Die gemeinsame Beschäftigung mit existierenden Strategien interkultureller Öffnung und mit der Frage danach, ob und wie Interkultur insbesondere in den Planungsverwaltungen gelebt wird, bestätigt: Es bedarf einer Fortsetzung des institutionellen Wandels, um eine breitere Beteiligung von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte in der Stadtentwicklung zu erreichen.
Doch wie kann interkulturelle Öffnung von Planungsverwaltungen gelingen? Welche Barrieren können ausgemacht werden und welche institutionellen Herausforderungen ergeben sich entsprechend auf der Ebene der Verwaltung für die Weiterentwicklung interkultureller Partizipation?
Im Reallabor hat das INTERPART-Team gemeinsam mit verwaltungsinternen Projektgruppen zum Thema Interkulturelle Öffnung der Planungsverwaltungen in Berlin und Wiesbaden geforscht. An diesem Veranstaltungstag werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit zur Diskussion gestellt und aufgezeigt, was dazu beitragen kann, dass Planungsverwaltungen mehr interkulturelle Räume der Partizipation umsetzen. Nicht nur in Stadtteilen mit einem hohen Anteil migrantischer Bevölkerung, sondern in Planungsprozessen generell.
Durchführung: UP19 Stadtforschung + Beratung GmbH
Tag 5 [23. April 2021]
Ko-Forschen im Reallabor: Mehrwert für die Planungspraxis?
In Reallaboren forschen Wissenschaftler*innen aus Universitäten und Forschungsinstituten gemeinsam mit Akteuren aus anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Sowohl die Definition des Problems, das im Forschungsprozess bearbeitet werden soll, als auch die Entwicklung und experimentelle Umsetzung von Strategien zur Problemlösung finden im Idealfall als gemeinsame Ko-Forschung „auf Augenhöhe“ statt.
In den Politikfeldern Stadtplanung und Stadtentwicklung sind solche Forschungskooperationen jedoch nichts Neues. Auch in „normalen“ Forschungsprojekten ist eine Zusammenarbeit von Planungswissenschaft und Planungspraxis unabdingbar. Bringt das Ko-Forschen in Reallaboren vor diesem Hintergrund irgendeinen Mehrwert für die Planungspraxis? Was ist anders, welche Vor- und Nachteile bieten Reallabore im Vergleich zu anderen Forschungskontexten? Und welche Erfolgsfaktoren lassen sich aus den Erfahrungen von INTERPART und anderen urbanen Reallaboren ableiten?
Diesen Fragen geht der letzte Workshop im Rahmen der Online-Abschlussveranstaltung des INTERPART-Projekts nach. Nach einer Kurzvorstellung des INTERPART-Reallabors diskutieren Ko-Forscher*innen aus dem Projekt und Praxispartner*innen aus anderen Reallaboren miteinander und mit den Workshop-Teilnehmer*innen über Erfahrungen, Kosten und Nutzen. Beim Austausch der Teilnehmer*innen im zweiten Teil steht die Frage im Mittelpunkt, wie in Reallaboren ein Mehrwert für die Planungs- und Stadtentwicklungspraxis erzeugt werden kann. Wie lassen sich von den Reallabor-Beteiligten gemeinsam Erfolgsfaktoren definieren, und welche Rahmenbedingungen braucht es für eine gelungene Umsetzung?
Durchführung: Technische Universität Dortmund, Senatsverwaltung Berlin, Stadtverwaltung Wiesbaden, zebralog GmbH, UP19 Stadtforschung + Beratung GmbH