Anmeldung beendet
Info
Kühe – Bienen – Augenweiden
Vom Wert nachhaltiger Beweidung – auch für das Klima
Kühe als Klimaschützer? Ja, Kühe rülpsen Methan, das 25mal klimaschädlicher ist als CO2. Warum sie dennoch unverzichtbar für die Welternährung und die Artenvielfalt sind und „nebenbei“ das Klima schützen, erläutert die Referentin Dr. Anita Idel: In nachhaltiger Weidehaltung fördern Kühe die Entstehung von kohlenstoffhaltigem Humus. Das erhöht die Bodenfruchtbarkeit und entlastet gleichzeitig das Klima: Denn jede zusätzliche Tonne Humus entzieht der Atmosphäre mehr als 1,8 Tonnen CO2.
Die heute noch fruchtbarsten Böden sind Steppenböden – entstanden in Jahrtausende langer Ko-Evolution von Grasland und Weidetieren. Dauergrasland stellt noch immer das größte Biom und die größte Perma- und Mischkultur dar. Und wer erfreut sich nicht daran, Kühe in ihrem Herdenverband auf der Weide zu sehen? Es ist wenig bekannt, dass die Böden unter dem weltweiten Grasland mehr Kohlenstoff speichern als die Waldböden. Aber einseitige Anbausysteme und intensive Tierhaltung verdrängen die biologische Vielfalt und bedrohen diese Kohlenstoff-Speicher.
Der „Klima-Killer“ ist immer der Mensch, denn er entscheidet wie Lebensmittel produziert werden und wie dabei mit den natürlichen Ressourcen – den Böden, Gewässern und der biologischen Vielfalt – umgegangen wird. So entscheidet letztlich der Mensch über die Klimabilanz von Lebensmitteln und über das Agrarsystem.
Was benötigen die Bäuerinnen und Bauern, um diese Potenziale regional zu nutzen? Was können wir als Verbraucherinnen und Verbraucher dazu beitragen? Diese Fragen diskutieren wir mit Ihnen und der Tierärztin, Mediatorin und Autorin des Buches „Die Kuh ist kein Klima-Killer“ Dr. Anita Idel.
Dr. Anita Idel ist Tierärztin und Mediatorin. Lange Jahre war sie als praktische Tierärztin in Deutschland und Frankreich tätig. Neben ihrer Tätigkeit als Lehrbeauftragte an Universitäten ist sie auch Mitbegründerin verschiedener Netzwerke wie beispielsweise der Arbeitsgemeinschaft Kritische Tiermedizin. Zudem ist sie Autorin mehrerer Bücher und Preisträgerin des Schweisfurth-Forschungspreises, des Salus-Medienpreises und des Nachhaltigkeitspreises Neumarkter Lammsbräu. Gebürtig am linken Niederrhein lebt und arbeitet sie inzwischen im Vogelsbergkreis und ist weiterhin zu Recherchen und Vorträgen im In- und Ausland unterwegs.