Fotos: Beate Seiler, Herbert Frei

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Die LakeExplorer-Vortragsreihe für dein Süßwasserabenteuer 2024 

Mit der neuen, kostenlosen naturkundlichen App und der webbasierten Onlineplattform www.LakeExplorer.org bekommst du die einzigartige Möglichkeit, dich noch einfacher über die Pflanzen und Tiere unserer heimischen Gewässer zu informieren, sie zu identifizieren und durch deine Beobachtungen und Fundmeldungen aktiv zum Schutz der Unterwasserwelt beizutragen.

Wenn du tiefer in die faszinierende Welt des Süßwassers eintauchen möchtest, ist unsere kostenlose Online-Vortragsreihe mit Expertinnen und Experten genau das Richtige für dich. Hier erfährst du das ganze Jahr über mehr über die faszinierende Welt des Süßwassers, die darin lebenden Tiere und Pflanzen sowie die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen.

Das Projekt “LakeExplorer - Citizen Science taucht ab!” wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie durch die Bingo!-Umweltlotterie Schleswig-Holstein.


Mit Expertinnen und Experten durchs Jahr 2024

2024 steht im Zeichen deines Süßwasserabenteuers, und du kannst dich kostenfrei über vielfältige Themen rund um unsere Flüsse und Seen informieren. Wir haben Expertinnen und Experten für dich, die jeden Monat einen interessanten Vortrag halten. Die Teilnahme an dieser Vortragsreihe ist kostenfrei. Ob du allgemeine Informationen suchst oder dich für spezifische Themen interessierst – hier ist für jeden etwas dabei. 

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Unsere Referentinnen und Referenten mit ihren Themen:


22. Februar 2024, 17:00  Uhr - 18:00 Uhr

"Die Zukunft unserer Seen und Talsperren: aktuelle und zukünftige Auswirkungen des Klimawandels und die notwendige Klimaanpassung"

Dr. Karsten Rinke, Leiter des Department Seenforschung, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ),  Standort in Magdeburg, Brückstraße 3a, 39114 Magdeburg

Standgewässer reagieren sehr sensibel auf klimatische Bedingungen und sind daher vom Klimawandel stark betroffen. Dies äußert sich nicht nur im Verschwinden von Gewässern in bereits heute trockenen Regionen, sondern auch in deutlichen Auswirkungen auf die Ökosysteme und die Wasserqualität. Hierbei spielen nicht nur die Veränderungen der Temperatur und das damit einhergehende Schichtungsverhalten eine Rolle, sondern insbesondere auch der klimatische Einfluss auf Nährstoffkreisläufe, den Sauerstoffhaushalt und die Ökosystemdynamik haben umgreifende, systemische Auswirkungen und Schadenspotential. Schließlich entfalten aber auch Veränderungen im Einzugsgebiet große Wirkungen. Es bestehen jedoch auch Möglichkeiten der Anpassung unserer Gewässer an den Klimawandel, um sie resistenter gegen Klimaeffekte zu machen und negative Auswirkungen abzupuffern. Dies gilt insbesondere für Talsperren, die über vielfältige Bewirtschaftungsoptionen verfügen. Wie in anderen Bereichen auch bedarf die Anpassung unserer Gewässer und deren Bewirtschaftung jedoch einer nicht unerheblichen gesellschaftlichen Anstrengung.


14. März 2024, 17:00  Uhr - 18:00 Uhr

"Urzeitkrebse und der Sinn des Lebens - Artenvielfalt und Schutzmaßnahmen in Österreich"

Prof. Mag. Dr. Erich Eder, Medizinischen Fakultät, Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, Freudplatz 1, A – 1020 Wien

Neben der Schilderung der Artenvielfalt, der Lebensräume und Lebensweise dieser außergewöhnlichen Tiergruppe sowie einigen philosophischen Gedanken zum "Stirb und Werde“ diskutiert der Vortragende die Ursachen ihrer Gefährdung und den Sinn von Naturschutz. Erich Eder ist Assistenzprofessor für Biologie an der medizinischen Fakultät der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien und war jahrelang Vorstandsmitglied des niederösterreichischen Naturschutzbundes.


18. April 2024, 17:00 Uhr - 18:00 Uhr

"Die Flussperlmuschel – Biologie, Forschung und Schutzbemühungen"

M.Sc. Felix Grunicke, Institut für Hydrobiologie, Technische Universität Dresden, Drudebau, Zellescher Weg 40, 01217 Dresden

Die Flussperlmuschel ist EU-weit vom Aussterben bedroht und eine wichtige Schirm- und Indikatorart in Fließgewässern. In den letzten 300 Jahren sind die Bestände in Deutschland stark eingebrochen und werden derzeit nur durch Besatz aus Nachzuchten gestützt. Das Projekt MARA versucht durch Renaturierungsmaßnahmen die Habitate zu verbessern und so sich selbst erhaltende Populationen aufzubauen.


16. Mai 2024, 17:00 Uhr - 18:00 Uhr

"Ökologische Auswirkungen von Freizeitaktivitäten auf Süßwasserökosysteme"

M.Sc. Malwina Schafft, Abteilung Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), Müggelseedamm 310, 12587 Berlin

Freizeitaktivitäten an Süßwasserökosystemen nehmen in den letzten Jahren zu. Während wasserbasierte Freizeitaktivitäten positiv für das menschliche Wohlbefinden sind, können aus ihnen auch negative Auswirkungen auf Süßwasserökosysteme entstehen. Da die Biodiversitätskrise in Süßwasserökosystemen besonders ausgeprägt ist, sollten negative Einflüsse durch adäquate Naturschutzmaßnahmen verringert werden. Um soziale Kosten möglichst gering zu halten, ist eine solide wissenschaftliche Wissensgrundlage nötig, um die negativen Einflüsse, die von wasserbasierten Freizeitnutzungen ausgehen, zu identifizieren, zu quantifizieren und zu vergleichen. Im Vortrag werden die Ergebnisse verschiedener Studien aus dem StörBagger-Forschungsprojekt vorgestellt, die im Rahmen der Promotion von Malwina Schafft entstanden sind.


13. Juni 2024, 17:00 Uhr - 18:00 Uhr

"Diversität und Biologie von Süßwasserbryozoen"

PD Dr. Thomas Schwaha, Integrative Zoologie, Universität Wien, Djerassiplatz 1, 1030 Wien

Bryozoa oder Moostiere sind eine aquatischer Tiergruppe von über 6.000 derzeit beschriebenen Arten, die fast allesamt Kolonien ausbildet. Sie kommen vorwiegend in marinen Habitaten, aber auch in geringer Anzahl im Süßgewässern vor. Der Vortrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Formen der Süßwasserbryozoen, sowie Details zu deren Ökologie und Lebensweise.


23. Juli 2024, 17:00 Uhr - 18:00 Uhr

"Die faszinierende Welt der heimischen Wasserpflanzen"

Silke Oldorff, Umweltreferentin des Landestauchsportverbandes Brandenburg und Sprecherin des NABU Bundesfachausschuss Lebendige Seen

Makrophyten, auch bekannt als Wasserpflanzen, spielen eine wesentliche Rolle in aquatischen Ökosystemen. Sie tragen zur Stabilisierung der Gewässersubstrate bei, verbessern die Wasserqualität und bieten Lebensraum sowie Nahrung für zahlreiche Wasserorganismen. Makrophyten unterstützen die biologische Vielfalt und sind entscheidend für das ökologische Gleichgewicht von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten. Ihre Präsenz ist ebenfalls entscheidend für die Sauerstoffproduktion im Wasser, was wiederum die Überlebensbedingungen für Fische und andere aquatische Arten verbessert. 


19. September 2024, 17:00 Uhr - 18:00 Uhr

"Mikroplastik in unseren Gewässern"

Prof. Dr. Christian Laforsch, Tierökologie, Universität Bayreuth, Universitätsstr. 30, 95440 Bayreuth

Der Ökologe Prof. Dr. Christian Laforsch, Sprecher des Sonderforschungsbereichs Mikroplastik der Universität Bayreuth, berichtet über die aktuelle Situation der Mikroplastikbelastung der Umwelt und zeigt Forschungsprojekte, die dem Verständnis der Entstehung, des Transports und der Effekte auf die Umwelt und auf Organismen dienen. Zudem zeigt er auf, welche Risiken für Umwelt und Gesundheit wegen der zunehmenden Belastung drohen und welche Lösungswege erforscht und vorangebracht werden.


17. Oktober 2024, 17:00 Uhr - 18:00 Uhr

"Von Aliens und einer Killeralge – Flusskrebse in unseren Gewässern"

Dr. Christoph Chucholl, Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg, Argenweg 50/1, 88085 Langenargen

Flusskrebse sind die heimlichen Herrscher des Gewässergrunds. Doch längst nicht alle Krebse, denen man bei uns begegnet, kommen hier auch natürlicherweise vor. Der Vortrag unternimmt einen Streifzug durch eine Artengruppe, die wie keine andere von der Problematik eingeschleppter Arten geprägt ist und zeigt dringend nötige Schutzmöglichkeiten für die letzten heimischen Flusskrebsbestände auf.


24. Oktober 2024, 17:00  Uhr - 18:00 Uhr

"DNA-basiertes Biomonitoring im Naturschutz: Was geht schon, was kommt noch und wo sind Grenzen?"

Dr. Arne J. Beermann, Universität Duisburg-Essen, Aquatische Ökosystemforschung, Universitätsstrasse 5, 45141 Essen

Indikatoren wie der WWF Living Planet Index belegen einen dramatischen Biodiversitätsverlust. Hierbei sind nicht nur „exotische“ Ökosysteme wie tropische Regenwälder und Korallenriffe betroffen. So belegen erste Daten zum Insektensterben z.B. auch dramatische Rückgänge in den Populationen in Deutschland. Insgesamt wird in der Debatte um den Verlust von Biodiversität deutlich, dass für viele Lebewesen, vor allem die ökologisch-relevanten Kleinstlebewesen, nur lückenhaft Daten vorhanden sind. DNA-basierte Methoden ermöglichen die schnelle und standardisierte Erfassung von Arten in Habitaten. Dadurch kann von Einzellern bis zu komplexen Vielzellern wie Insekten und Wirbeltieren das Arteninventar und dessen Veränderung über die Zeit erfasst werden. In dem Vortrag wird an Beispielen, insbesondere aquatischer Biodiversität, der aktuelle Status Quo genetischer Methoden für die Erfassung von Biodiversität und deren Änderung unter Umweltstress aufgezeigt. Vor dem Hintergrund der Einsatzmöglichkeiten im Naturschutz werden aber auch bestehende Herausforderungen aufgezeigt und die Bedeutung strategischer Kooperationen zwischen Forschung und Praxispartnern hervorgehoben, um Biodiversität effektiver erfassen und schützen zu können


5. Dezember 2024, 17:00  Uhr - 18:00 Uhr

"Veränderungen im Bodensee-Zooplankton während des letzten Jahrhunderts"

PD Dr. Dietmar Straile, Limnologisches Institut, Universität Konstanz, 78464 Konstanz

Während des letzten Jahrhunderts veränderten sich die Umweltbedingungen im Bodensee aufgrund von Eutrophierung und Oligotrophierung, der globalen Erwärmung und der Einwanderung neuer Arten. Dieser Vortrag beschreibt die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das Bodensee-Zooplankton und versucht, folgende Fragen zu beantworten: Wie haben diese jeweiligen Veränderungen die Artenzusammensetzung des Bodensee-Zooplanktons beeinflusst, wie das jahreszeitliche Auftreten der Arten, und wie haben sich einzelne Arten an diese Veränderungen angepasst?


12. Dezember 2024, 17:00  Uhr - 18:00 Uhr

"Pfahlbausiedlungen unter Wasser in Österreich"

Mag. Cyril Dworsky & Henrik Pohl MA, Kuratorium Pfahlbauten, c/o Naturhistorisches Museum Wien, Burgring 7, 1010 Wien

Seit 13 Jahren gehören 111 der faszinierenden prähistorischen Pfahlbausiedlungen rund um die Alpen zum UNESCO-Welterbe. Diese beeindruckenden archäologischen Überreste von Dörfern, die mehrere tausend Jahre alt sind, liegen heute verborgen unter Wasser in Seen und Mooren. Der Großteil aller Pfahlbausiedlungen kann daher nur tauchend besucht und erforscht werden. Das gilt auch für die österreichischen Pfahlbau-Siedlungen. Ihr außergewöhnlicher Wert und der Hauptgrund für ihre Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste liegt in der herausragenden Erhaltung organischer Materialien unter Wasser. Die Überreste von Pflanzen und Tieren bieten fantastische Möglichkeiten für die Forschung. Sie eröffnen ein einzigartiges Fenster in eine längst vergangene Welt und geben faszinierende Einblicke in das Alltagsleben der Menschen der Jungsteinzeit und Bronzezeit. Diese Epochen markierten entscheidende Wendepunkte in der Entwicklung der bäuerlichen Kulturen Mitteleuropas.