Info
Wir arbeiten alle an der Akademie, aber wissen oft gar nicht so genau, was unsere Kolleginnen und Kollegen in den einzelnen Projekten oder Instituten eigentlich machen. Um dies zu ändern, veranstaltet das Sprecherkollegium mit Unterstützung der Akademieleitung eine interne Lunchreihe. Ein Projekt stellt sich oder einen bestimmten Aspekt des Projekts in ca. 20 bis 30 Minuten vor, es besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen, und im Anschluss gibt es, mit Dank an die Akademieverwaltung, etwas Kleines zum Essen und Trinken, wobei wir uns austauschen können.
Kommende Vorträge der Reihe:
Di, 27.5.2025: Dr. Stefan Baums, Dr. des. Francesco Barchi und Dr. Andrea Schlosser (Frühbuddhistische Handschriften aus Gandhara): Buddhistische Handschriften aus Gandhāra: Die Wiederentdeckung einer antiken Schriftkultur
(Anmeldung derzeit möglich)
Der Buddhismus erreichte im Zuge seiner frühen Ausbreitung im 3. Jh. v. Chr. die nordwestliche Region Gandhāra (heute Nord-Pakistan und Ost-Afghanistan). Bezeugt ist er hier zunächst in der Form von Felsen-Edikten des indischen Herrschers Aśoka und dann ab dem 1. Jh. v. Chr. auch in einer Vielfalt buddhistischer Handschriften auf Birkenrinde, sie seit den 1990er Jahre wiederentdeckt worden sind. Es handelt sich offenbar um sorgfältig bestattet Überreste buddhistischer Klosterbibliotheken, in denen sich uns nun die volle Bandbreite frühbuddhistischer Literatur in einer Übergangsphase mündlicher zu schriftlicher Tradition präsentiert. Der Erhalt der Handschriften aus Gandhāra durch die Jahrtausende ist ein einzigartiger Glücksfall, und sie stellen nun die ältesten bekannten Handschriften des Buddhismus sowie des südasiatischen Kulturraums überhaupt dar. In unserem Vortrag führen wir in die Schriftkultur Gandhāras und ihre historische Bedeutung ein und stellen dann anhand einer Beispielhandschrift die Arbeit des Projektes praktisch vor.
Alle Vorträge starten um 12:00 Uhr in der Bibliothek der BAdW in der Alfons-Goppel-Straße 11. Bitte melden Sie sich bis spätestens 1 Woche vor dem jeweiligen Vortrag an, damit das Catering geplant werden kann.
Sie können doch nicht kommen? Bitte stornieren Sie Ihre Buchung über den in der Buchungsbestätigung angegebenen Link!
Vergangene Vorträge der Reihe:
- Mi, 23.10.2024: Dr. Edith Hanke/Adele Maggi (BAdW): MWG digital – Die Max Weber-Gesamtausgabe geht online
(Anmeldung nicht mehr möglich)
Im Jahr 2020 wurde die Max Weber-Gesamtausgabe (MWG) mit 47 Bänden und etwas mehr als 35.000 Druckseiten abgeschlossen. Die BAdW will die Printausgabe als digitales Open-Access-Angebot zukunftsfähig machen und vor allem jüngere und internationale Nutzerkreise erreichen. MWG digital ist ein hauseigenes Projekt. Über die Transformation der Texte von der PDF-Datei zur XML-basierten HTML-Ausgabe, über Erfolge und Probleme bei der Digitalisierung berichten Edith Hanke und Adele Maggi. Die ersten sieben Bände sind bereits online verfügbar, darunter auch Webers berühmte Münchener Reden. - Do, 28.11.2024: Prof. Dr. Stefan Filipp (WMI/TUM): Quantencomputing - wie sieht der Rechner der Zukunft aus?
(Anmeldung nicht mehr möglich)
Quantenrechner versprechen schwierige Rechenaufgaben, die selbst von den leistungsfähigsten Großrechnern nicht berechenbar sind, effizient lösen zu können. Das Potential komplexe Moleküle und Festkörpersysteme oder beispielsweise Optimierungsaufgaben aus dem Verkehrs- oder Finanzbereich berechnen zu können, hat in den letzten Jahren ein enormes Interesse sowohl von der Wissenschaft als auch von Unternehmen hervorgerufen. In diesem Vortrag werde ich diskutieren, wie die Grundbausteine eines Quantencomputers, sogenannte Quantenbits (Qubits) mit supraleitenden Schaltkreisen realisiert werden, welche Möglichkeiten uns dafür schon jetzt am Walther-Meissner-Institut zur Verfügung stehen, und welche Herausforderungen wir hin zu einem leistungsfähigen Quantenrechner noch meistern müssen. - Mi, 29.01.2025: Dr. Michele Martone (LRZ): Computer-Code aktuell halten, automatisch und ohne Magie
(Anmeldung nicht mehr möglich)Das LRZ betreibt Hochleistungsrechner für die Wissenschaft. Programme für solche Rechner brauchen konstant Pflege, um an neue Prozessoren wie etwa Graphics Processing Units (GPU), angepasst zu werden. Das braucht Zeit, kann teuer werden, und leider können sich beim Umschreiben auch noch Fehler einschleichen. Zusammen mit dem Forschungsinstitut INRIA in Paris wurden am LRZ erste Lösungen erarbeitet: INRIA hat formalisierte Verfahren zum Umschreiben von Code entwickelt und hält damit unter anderem seit Jahren das Betriebssystem "Linux" aufrecht. Mit Hilfe von Coccinelle wurden diese Methoden nun verfeinert und auf neue Programmierfelder, etwa Wissenschaftscodes, ausgeweitet. Der Vortrag zeigt praktische Strategien, wie das Umschreiben von wissenschaftlichen Codes enorm vereinfacht werden kann. Latinisten und Philologen, seid gerne dabei!
Mi, 19.3.2025: Dr. Helmut Groschwitz (Institut für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte): KulturErben – Immaterielles Kulturerbe in Bayern und bei der UNESCO
(Anmeldung nicht mehr möglich)
Das 2003 verabschiedete „UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes“ gilt als Ergänzung zur Weltkulturerbe-Konvention von 1972. Beim immateriellen Kulturerbe stehen sprachliche Ausdrucksformen, darstellende Künste, Bräuche und Rituale, traditionelle Handwerkskünste etc. als sog. „Living Heritage“ im Fokus. Das Erkenntnisinteresse liegt auf den gegenwärtigen Performanzen und der Weitergabe von Wissen und Können. Am Institut für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte ist zum einen die Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern angesiedelt, zum anderen ist das Institut an weiteren Projekten und Ausstellungen zu immateriellen kulturellen Ausdrucksformen beteiligt, die sehr gut an die bisherigen Forschungen und vorhandenen Archivbestände anknüpfen können. Der spezifische Blick, der sowohl die historische Genese als auch die gegenwärtigen Praktiken und Bedeutungen aufgreift, wird in dem Vortrag anhand von Beispielen immateriellen Kulturerbes anschaulich dargestellt.