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Online-CourageFachtag | "ABC - Sprache.Macht.Wirklichkeit"


Sagen wir es so: Sprache formt untergründig wie wir unsere Gegenwart und unser Gegenüber wahrnehmen. Mit keinem Instrument können wir unsere soziale Wirklichkeit stärker beeinflussen als mit Sprache. Mit ihr schaffen wir Verständigung, bilden wir ein Miteinander – und schließen einander, ob bewusst oder unbewusst, aus.

Wer verschafft sich Gehör, wer spricht mit wem, wer spricht über wen und wie –  Sprache ist ein System, in dem Machtverteilungen sichtbar werden. Wie tief uns das Sprechen über unsere Sprache emotional berührt spiegelt sich in gegenwärtigen Debatten um sprachliche Grenzen, die vielfältig gezogen, verteidigt oder angegriffen werden. Wir wollen uns austauschen: Wie formt unsere Sprache in Schule, Alltag und Gesellschaft Teilhabe? Wie schaffen wir in unserem Alltag eine gemeinsame Sprache, in der sich alle willkommen fühlen? Wie können wir mit verbalen „Nadelstichen“ bis hin zu Angriffen umgehen? Wie schaffen wir es, diskriminierende Sprachmuster kritisch zu erkennen und uns einzusetzen? Wie machen wir uns das Unbedachte bewusster?

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Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

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Workshops am Nachmittag

Workshop 1: Diskriminierungssensible Sprache - Rassismus in (Schul-) büchern

Der Workshop richtet sich an Personen, die beruflich oder privat mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, besonders aber an Pädagog*innen, die Lernenden im schulischen Kontext begegnen. Die strukturelle Bedingtheit von Rassismus lässt ihn überall, auch im Bildungssystem, seinen Lerninhalten und Lehrmitteln wirken. Mit diesen Wirkweisen und möglichen Werkzeugen im Umgang damit möchten wir uns auseinandersetzen. Dafür ist spezifisches Vorwissen keine Voraussetzung, erleichtert aber möglicherweise den Zugang zu manchen Inhalten.


Um was geht es mir?

Ich möchte in meinem Workshop den Raum dafür schaffen, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie und wo Rassismus im Bildungssystem wirkt. Dabei soll der Fokus spezifisch auf (Schul-) Büchern, aber auch Lehrmethoden und Umgangsweisen mit rassistischen Inhalten liegen. Konkret werden wir uns damit auseinandersetzen, wie Rassismus in (Schul-)Büchern aussehen kann und Kriterien für eine antirassistische Literatur-Auswahl erarbeiten. Ich möchte den Teilnehmenden einen Einblick in own voices Literatur für Kinder und Jugendliche geben und einen Gesprächsraum dafür öffnen, wie im schulischen Kontext mit rassistischen Lehrmitteln umgegangen werden kann.

Diese Fragen werden uns unter anderem beschäftigen:

  • Wie kann Rassismus sich in Lehrmitteln und Büchern manifestieren?
  • Wie können wir (Schul-)Bücher auswählen, die aktiv antirassistisch sind?
  • Welche Werkzeuge helfen uns dabei, Rassismus mit Kindern zu thematisieren?
  • Wie können wir Kinder in Bezug auf Rassismuserfahrungen empowern?

Referentin: Cathrin Lüderitz (sie/ihr) ist 27 Jahre alt, Grundschullehrkraft und im Bereich antirassistische Bildung tätig. Sie hat in Würzburg ihren Bachelor of Arts in Anglistik/Amerikanistik und Philosophie abgeschlossen und forscht gerne an den Intersektionen von Literatur-, Kultur- und Bildungswissenschaft. In ihrer Freizeit ist sie gerne in der Sonne und ist begeisterungsfähig für gute Oliven und Granatäpfel.



Workshop 2: Framing im Fokus. Diskriminierungssensible Kommunikation im Schulalltag

Wie Informationen durch Worte, Bilder oder Kontexte präsentiert werden, wird hier als Framing bezeichnet. Die Art und Weise, wie Minderheiten in unserer Gesellschaft geframt werden, kann die öffentliche Meinung wesentlich beeinflussen. Wie können wir also im Schulalltag – zum Beispiel bei Aushängen, Lehrerbriefen, oder Öffentlichkeitsarbeit – bewusst auf ein sensibles und zugleich differenziertes Framing achten? Anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis analysieren wir gemeinsam die verwendeten Frames und reflektieren deren mögliche Auswirkungen. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf die Chancen und Herausforderungen eines sensiblen Bild- und Sprachgebrauchs in der Kommunikation.


Workshopinhalte

  • Einführung in das Konzept des Framings und dessen Bedeutung in der
  • Kommunikation
  • Reflektion über die Auswirkungen von Frames auf die öffentliche Meinungsbildung
  • Analyse von Framing-Strategien bei der Darstellung von Minderheiten
  • Praxisorientierte Tipps für ein sensibles und differenziertes Framing im Schulalltag


Hinweis: Gerne können die Teilnehmenden eigene Praxisbeispiele mitbringen. Bitte die Praxisbeispiele sowie Wünsche bis spätestens 20. Juni 2024 an die Referentin Mitra Shateri per E-Mail schicken: mitra.shateri@gmail.com


Referentin: Mitra Shateri, M.A. Deutsch als Fremdsprache, Freelancer bei Casa empower gGmbH: https://www.casa-empower.de



Workshop 3: Sprache nehmen, geben und verstehen - Was ist meine Rolle? 

In meinem Workshop beschäftigen wir uns damit, inwieweit Sprache in Bezug auf Diskriminierung zur Festigung von Marginalisierung führen kann. Wir lösen uns von bekannten und zugeschriebenen Rollen und erfahren gemeinsam, welche sprachlichen Hürden durch Rassismen und Diskriminierung für Schüler:innen und Jugendlichen entstehen können. Wir schaffen Sichtbarkeit für individuelle und gleichzeitig kollektive Einschränkungen sowie Betroffenheit.  Im Schulkontext analysieren und diskutieren wir darüber, welche Aufgaben dabei für Lehrkräfte entstehen. 


 Ziele des Workshops

  • Reflexion über konkrete Beispiele struktureller Diskriminierung über die Sprache
  • Nachdenken über Veränderungsmöglichkeiten der Kommunikationsmöglichkeiten 
  • Erkennen und Entwicklung von konkreten Handlungsmöglichkeiten 

Wir beschäftigen uns mit folgenden Fragen

  • Welche Sprachbarrieren kennen wir uns welche sind vorhanden? 
  • Was passiert wenn Schüler:innen die Sprache genommen wird? 
  • Wir können wir Safer Spaces aufbauen, um die Kommunikation offener und ehrlicher zu gestalten? 
  • Welche Rolle spiele ich als lehrende Person in Bezug auf Rassismus, Diskriminierung & Sprache

Referentin: Kharis Ikoko ist Bildungsreferentin in antirassistischen Themenpunkten, angehende Kommunikationsdesignerin, Musikerin, Kuratorin und Aktivistin. Der Fokus ihrer Arbeit als Bildungsreferentin und Aktivistin ist die Sichtbarmachung und Dekonstruktion internalisierter Machtstrukturen sowie die Gestaltung von BIPOC-Empowerment und -Safer Spaces. Ihr Ziel ist es, durch ihre Arbeit intersektionale Strukturen in allen möglichen Kontexten mehr zu definieren sowie fördern. Fragen können im Vorfeld an kharis.petronelle@gmail.com gestellt werden.



Workshop 4: Inklusive Sprache in der Schule

Ein berühmtes Zitat  besagt: "Sprache ist der Schlüssel zur Welt".  Dabei ist es wichtig, Sprache so zu verwenden, dass alle teilhaben können. Andererseits gestaltet Sprache Wirklichkeit und  eine sensible Nutzung von Sprache empfiehlt sich sehr. Wenn wir Inklusion im Kontext von Sprache betrachten, bewegen wir uns in genau diesem Spannungsfeld. Der Bildungsreferent und Ãœbersetzer für Leichte Sprache Nico Wunderle führt in seinem Workshop  „Inklusive Sprache in der Schule" in die Themen Leichte Sprache und Diversitätssensibilität ein und versucht, beide spannenden Themen miteinander zu verbinden. Die  Teilnehmenden sind eingeladen, mit Input, Diskussionen und anderen unterschiedlichen Methoden, sich mit dem Thema Inklusion und   Sprache auseinanderzusetzen und sie bekommen wertvolle Tipps für den Alltag in der Schule.


Referent: Nico Wunderle ist Ãœbersetzer für Leichte Sprache und Referent des bay. Jugendrings. Dort ist er als Projektkoordinator des Aktion Mensch-Projekts  „Bayerisches Inklusionslabel“ tätig ist, das sich unter dem Namen „Jugendarbeit wird inklusiv“ etablieren soll.



Sonstiges

Information zum Veranstaltungsort

Die Veranstaltung findet online statt.

Datenschutz

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