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Tag 1: 16.05.2023

Gewaltprävention durch Kampfesspiele®

Peter Hebeisen, Kraftprotz Bildungsinstitut ICH-DU-WIR

Warum kämpfen Jungen und Männer so gerne? Warum sind sie trotz Verboten kaum davon abzuhalten? Jungen und Männer wollen sich sozialisieren und dafür benötigen sie körperlichen Kontakt. Darum suchen sie immer wieder den Wettkampf. Es ist ein Kampf, der dann gewalttätig werden kann, wenn einer der Beteiligten sein Gesicht zu verlieren droht. Um die Eskalation zu vermeiden, wird daher in pädagogischen Kontexten auch der für Jungen nötige krafvoll dynamische Körperkontakt oftmals unterbunden.


Kampfesspiele® stellen ein Tool dar, um Räume zu kreieren, in denen die Jungen und Männer ihrem Bedürfnis nach Kräftemessen nachkommen können und sie gleichzeitig in einem beschämungsfreien Raum lernen, wie sie dies ohne Gesichtsverlust tun können. In diesem Raum können Jungen und Männer ihrem Bedürfnis nach körperlichem Kontakt nachkommen ohne ein „Alpha“ sein zu müssen oder als „Opfer“ zu gelten. In diesem Raum erfahren sie, wie Respekt ohne Dominanzgebaren gelebt werden kann. Kampfesspiele® sind aus der sozialen Jugendarbeit entstanden. Sie bewähren sich seit 1984 und werden in Kindertageseinrichtungen bis hin zu forensischen Settings eingesetzt. Was macht Kampfesspiele® aus und wie sind sie aufgebaut? Auf was ist unbedingt zu achten und was zu vermeiden? Um diese Fragen geht es an diesem Tag.

Wissen: Die TeilnehmerInnen kennen

• Kampfesspiele® in ihren Grundzügen.

• die pädagogischen Grundhaltungen der Kampfesspiele®.

• den Unterschied zwischen Aggression und Gewalt.

• um die Qualität von geschlechterhomogenen Settings.

Fähigkeiten: Die TeilnehmerInnen sind in der Lage, erste Übertragungen in die eigene berufliche Praxis zu leisten.

Haltung: Die TeilnehmerInnen

• verbessern ihre Empathie im Bezug auf das Erleben und die Bedürfnisse von Jungen und jungen Männern.

• reflektieren die unterschiedlichen sozialen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen und deren Sozialisation.

• erachten geschlechterhomogene Arbeitsweisen als Ergänzung zu der koedukativen Arbeitsform.

Arbeitsformen:

• vormittags erleben eines Spannungsbogens und die Einführung des inneren Schiedsrichters.

• nachmittags pädagogische Hintergründe und Auswertung des Erlebten.


Tag 2: 17.05.2023

Gewalt hat viele Gesichter

Peter Hebeisen, Kraftprotz Bildungsinstitut ICH-DU-WIR

Nicht nur im öffentlichen Raum hören wir immer wieder von Gewalt, auch im (beruflichen) Alltag wird sie oft erlebt. Dabei hat sie viele Gesichter, von der „einfachen“ Beleidigung, über rassistische Bemerkungen bis hin zu körperlicher, seelischer und struktureller Gewalt, ist sie facettenreich und auch in unterschiedlichen Medien zu Hause. Welche Formen der Gewalt werden gelebt? Und was kann ihr entgegengestellt werden? Wie kommt es von einer zunächst harmlosen Situation zu einer Eskalation oder gar zu Mobbing? Stimmt der Satz, Gewalt ist keine Lösung? Welche Interventionsmöglichkeiten haben die Einzelnen auf dem Weg, auf der jeweiligen Deeskalationsstufe und was können pädagogische Interventionen sein, die die Eskalations- und Gewaltbereitschaft mindern? In praktischen Übungen wird hautnah erfahren, welche Wirkung Gewalt haben kann, welchen Sog sie zu entwickeln vermag und welche Handlungen gewalthaftigem Verhalten entgegengesetzt werden können.

Wissen: Die TeilnehmerInnen kennen:

• vertiefte Zusammenhänge, die zur Entstehung von Gewalt führen

• eine Definition von Gewalt

• die Eskalationsstufen nach Glas

Fähigkeiten: Die TeilnehmerInnen sind in der Lage:

• den Sog, den Gewalt ausüben kann, nachzuvollziehen.

• kennen Übungen zur Gewaltprävention.

• Stufen der Eskalation zu erkennen.

• In gewalthaltigen Situationen vielfältiger zu agieren.

• Die eskalative Bedeutung von struktureller Gewalt zu erkennen

Haltung: Die TeilnehmerInnen

• überdenken ihre Definition von Gewalt.

• akzeptieren Gewalt als nicht adäquate Lösungsstrategie und suchen nach alternativen, sozialverträglichen Konflikt-Lösungsstrategien.

• sensibilisieren sich mehr und mehr für entstehende Gewalt.

• fördern ihr demokratisches partizipatorisches Grundverständnis.

• reflektieren den Zusammenhang von Prävention und Freiheit.


Peter Hebeisen · Leiter Institut KRAFTPROTZ®, Dipl. Sozialpädagoge, Selbstbehauptungstrainer für Jungen, Gewalt- und Deeskalationstrainer (Gewaltakademie Villigst), Coach (DGfC), Erlebnispädagoge, Meditationsleiter, jahrelange Tätigkeit als Einrichtungsleiter und freiberuflicher Trainer.

Dienstag, 16.05.2023 9.00 – 16:00 Uhr (1h Pause) im SySTEP Loft

Mittwoch, 17.05.2023 9.00 – 16:00 Uhr (1h Pause) im SySTEP Loft

Kursgebühr: 160 €, bei Zweitagesbuchung 290


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