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A: Vier in einer Reihe - Transgenerationale Weitergabe
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Neurobiologische und epigenetische Veränderungen als Folge von frühkindlichem Trauma: Eine transgenerationale Perspektive

Transgenerationale Weitergabe psychischer Belastungen 

Kinder psychisch erkrankter Eltern haben ein 3-4-fach erhöhtes Risiko selbst eine psychische Erkrankung auszubilden. Wenn Sie keine Unterstützung erhalten, starten sie selbst mit einer erheblichen Hypothek ins Leben, die ihre Chancen auf Teilhabe an der Gesellschaft, Entfaltung ihrer Persönlichkeit, erfolgreichem beruflichen Lebensweg, Partnerschaften und eigener Elternschaft belasten. Das vielfach in der Literatur beschriebene Risiko nicht gesund aufzuwachsen, ist eine unmittelbare Aufforderung, sich für Prävention einzusetzen und frühzeitig Unterstützung anzubieten.

Wir wissen außerdem, dass viele Eltern, die sich in Therapie begeben, mit der Zeit erkunden, dass auch ihre Eltern psychisch stark belastet waren. Manche Eltern der Vorgeneration waren auch in Behandlung oder eine Diagnose war bekannt, bei Anderen lassen zumindest die erinnerten Erzählungen, darauf schließen, dass die jetzigen Eltern auch Kinder psychisch erkrankter Eltern sind.

Psychische Erkrankungen müssen nicht linear von einer Generation in die nächste weitergegeben werden. Mit dem Wissen um die bio-psycho-sozialen Aspekte bestehen viele Ansatzpunkte, die Transgenerationale Weitergabe zu hemmen oder auch zu vermeiden.

Mit dem Jahresthema "Transgenerationale Weitergabe psychischer Erkrankungen" wollen wir mit vier Beiträgen deutlich machen, dass frühzeitige ganzheitliche Perspektiven auf Familien mit psychisch erkrankten Eltern erforderlich sind, damit der Staffelstab der Erkrankung nicht an die nächste Generation weitergeben wird. 


Neurobiologische und epigenetische Veränderungen als Folge von frühkindlichem Trauma: Eine transgenerationale Perspektive

Die funktionelle Reifung und Entwicklung des Gehirns beruht auf einer komplexen Interaktion zwischen genetischen Prädispositionen und Umwelteinflüssen. Stresserfahrungen bzw. Traumata in frühen Lebensphasen können diese Entwicklungsprozesse negativ beeinflussen und als Folge die Gehirnfunktion vor allem in präfronto-limbischen Arealen beeinträchtigen. Perinataler Stress ist daher ein kritischer Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Störungen wie Depression, Angsterkrankungen oder ADHS dar. Die erfolgreiche Bewältigung früher Negativerfahrungen kann andererseits aber auch zu angepassten Veränderungen der neuronalen Strukturen führen, die sich in späteren Lebensphasen durch verbesserte Stressbewältigungsoptionen oder Resilienz zeigen. Die Interaktion zwischen genetischen Prädispositionen und den programmierenden Einflüssen der Umwelt wird über sogenannte epigenetische Mechanismen vermittelt. Diese modulieren die Genexpression ohne Veränderung der DNA-Sequenz. Eine zunehmende Anzahl an Studien zeigt, dass die stressinduzierten, epigenetisch regulierten Veränderungen der Hirnfunktion und des Verhaltens auf Nachfolgegenerationen übertragen werden können (Inter- und Transgenerationale Transmission). Früher Stress beeinflusst also nicht nur das direkt dem Stress ausgesetzte Individuum, sondern stellt einen transgenerationalen Programmierungsfaktor dar, der eine epigenetische Prädisposition für die Stressbewältigung in den nachfolgenden Generationen definiert


Referent: Prof. Dr. rer. nat. Jörg Bock, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg - AG Epigenetik und Strukturelle Plastizität


Diese Veranstaltung wir aufgezeichnet. Dies betrifft im Wesentlichen die Referent*innen. Für die Aufbereitung des Materials werden wir Fragen aus dem Publikum einbeziehen, jedoch ohne Bezug zu den konkreten Teilnehmer*innen. Im Nachgang wird es ein öffentlich zugängliches Video geben, das über A: aufklaren und eine Video-Plattform einsehbar ist. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie der Aufzeichnung und ggf. inhaltlichen Verwendung Ihrer Beiträge zu.

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