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Sozialstaatskongress des Saarlandes
„Sozialstaat im Wandel – Herausforderungen und Lösungen für die Zukunft“

Der Sozialstaat ist eine tragende Säule unserer Demokratie – und zugleich eines der umstrittensten Themen unserer Zeit. Während er Sicherheit und Teilhabe garantiert, wird er politisch zunehmend in Frage gestellt und von populistischen Narrativen verzerrt. Vor diesem Hintergrund bringt der Sozialstaatskongress des Saarlandes Politik, Wissenschaft, Sozialwirtschaft, Kultur und Bürgerschaft zusammen. Ziel ist es, die Grundlagen unseres Sozialstaates zu beleuchten, aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und Impulse für eine solidarische Zukunft zu entwickeln.

Vorläufiges Programm:

Tag 1 – Grundsätze und Herausforderungen des Sozialstaates

Unter der Leitfrage „Welche Problemstellungen sind erkennbar – und was muss verändert werden?“ stehen politische, philosophische, ökonomische und gesellschaftliche Perspektiven im Mittelpunkt der Beiträge der Referentinnen und Referenten. Darunter: Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, Sozialminister Dr. Magnus Jung, Prof. Dr. Stefan Gosepath (philosophische Einordnung), Prof. Dr. Felix Hörisch, Dr. Guido K. Raddatz, Dr. Friederike Römer (Migration) und der Wirtschaftsweise Prof. Dr. Achim Truger.

Am Nachmittag ermöglichen Fachforen zu den Themen Sozialstaatsradar für das Saarland, Abbau bürokratischer Hürden, Kinderarmut und der Sicherung des Sozialstaates durch differenzierte Analyse und effiziente Mittelsteuerung. vertiefte Diskussionen.

Den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion mit den Sozialministerinnen Dörte Schall (Rheinland-Pfalz), Heike Hofmann (Hessen) Oswald Bubel (VSU Saarland), Dr. Ulf Schmidt (Staatstheater Saarbrücken) und Herman Scharf (Vorsitzender des Sozialausschusses des saarländischen Landtages).

Tag 2 – Lösungen für den Sozialstaat der Zukunft

Der zweite Kongresstag richtet den Blick nach vorn: „Wie gestalten wir den Sozialstaat der Zukunft?“

Impulse geben u. a. Prof. Dr. Dr. h.c. Sabine Andresen (Vorsitzende des Kinderschutzbundes), die junge Debattensiegerin Emma Behrens, Prof. Dr. Constanze Janda (Sozialrecht), Nermin Fazlić (zuständiger Abteilungsleiter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales für die Sozialstaatsreform des Bundes) sowie Verena Bentele (Präsidentin des größten Sozialverbandes VdK).

Musik: Musikalisch begleitet wird der Kongress durch den saarländischen Pianisten und Komponisten Nino Deda.

Moderation: Die Moderation übernimmt Janina Klabes.

Partizipation: Alle Gäste sind gebeten, die für sie zentralen Impulse für einen Sozialstaat der Zukunft spiegelstrichartig digital einzuspeisen.

Rahmenprogramm: Der Kongress findet statt im Congress-Centrum und wird von kulturellen Beiträgen begleitet. Am Ende des ersten Tages lädt eine After-Work-Party im VHS-Zentrum mit Buffet und Musik zum kollegialen Austausch ein. Die Kosten betragen 30 € pro Person.

Partner: Der Kongress ist eine Veranstaltung der Reihe #RheinMainSaarSozial und wird gemeinsam durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, die Arbeitskammer des Saarlandes und die Arbeiterwohlfahrt Saarland e.V. durchgeführt. 

Teilnahmebeiträge: Ausschließlich die Abendveranstaltung ist kostenpflichtig.

Kontakt: sozialstaatskongress@soziales.saarland.de

Ausführliches Programm:

Tag 1 „Grundsätze und Herausforderungen des Sozialstaates“

Themenblock 1: Politische Einordnung

Anke Rehlinger: Grußwort

Anke Rehlinger, geboren 1976 in Wadern, studierte Rechtswissenschaften an der Universität des Saarlandes und legte 2003 das Zweite Staatsexamen ab. Nach Stationen als Ministerin für Umwelt sowie für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr wurde sie 2022 zur Ministerpräsidentin des Saarlandes gewählt. Innerhalb der SPD ist sie Landesvorsitzende des Saarlandes und stellvertretende Bundesvorsitzende.

Dr. Magnus Jung: „Demokratie und Sozialstaat gehören zusammen“

Dr. Magnus Jung ist seit 2022 Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes. Er promovierte an der Freien Universität Berlin zur kommunalen Sozialpolitik und ist seit 2009 Mitglied des saarländischen Landtages.

Themenblock 2: Philosophische Einordnung 

Prof. Dr. Stefan Gosepath: „Welche Gerechtigkeit braucht der Sozialstaat?“ 

Prof. Dr. Stefan Gosepath, lehrt nach verschiedenen Stationen davor seit 2012 Praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungen konzentrieren sich auf die Rolle der Gleichheit sowie (sozialer) Gerechtigkeit und Moral in politischen Kontexten.

Themenblock 3: Ökonomische Einordnung

Prof. Dr. Felix Hörisch: „Der Sozialstaat in der sozial-ökologischen Transformation - Eine Lebenslaufperspektive“ 

Prof. Dr. Felix Hörisch ist seit April 2025 Professor für Politikwissenschaft mit den Schwerpunkten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Arbeitsmarkttransformation an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit am Campus Mannheim.
 In der Forschung konzentriert sich die Arbeit von Felix Hörisch auf die international vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung und Policy-Forschung, insbesondere in den Bereichen Arbeitsmarktpolitik, Jugendarbeitslosigkeit, Sozialpolitik, Asylpolitik, Bildungspolitik, Fiskalpolitik und die Politik der Bundesländer.

Prof. Dr. Achim Truger: „Zur ökonomischen Verteidigung des Sozialstaats“ 

Prof. Dr. Achim Truger, 1969 in Köln geboren, studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln. Nach zwölf Jahren als Referatsleiter für Steuer- und Finanzpolitik in der Hans-Böckler-Stiftung hatte er von 2012 bis 2019 die Professur für Makroökonomie und Wirtschaftspolitik an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin inne. Seit 2019 ist er Professor für Sozioökonomie mit dem Schwerpunkt Staatsfinanzen an der Universität Duisburg-Essen. Im selben Jahr wurde er von der Bundesregierung in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen. Damit zählt er zu den fünf sogenannten „Wirtschaftsweisen“, die Bundesregierung und Öffentlichkeit in zentralen Fragen der Wirtschaftspolitik beraten.

Dr. Guido K. Raddatz: „Sozialstaat im Stresstest - Demografie, Reformbedarf und ökonomische Vernunft“

Dr. Guido K. Raddatz ist Diplom-Volkswirt. Er promovierte im Jahr 2002 mit einer Arbeit über das Eigenmittelsystem der Europäischen Union.
 Seit 2001 ist er bei der Stiftung Marktwirtschaft tätig und leitet dort die Themenfelder Arbeitsmarkt, Soziale Sicherung, Bildung und Föderalismus. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik, Chancengerechtigkeit, generationengerechte Sozialpolitik und fiskalische Nachhaltigkeit.
 Er publiziert regelmäßig zu aktuellen sozial- und wirtschaftspolitischen Fragestellungen, etwa zur Finanzierung von Sozialsystemen, zum Arbeitsmarkt oder zur Bildungspolitik.

Themenblock 4: Migration

Dr. Friederike Römer: „Sozialstaat im Wandel: die Rolle von Migration“ 

Dr. Friederike Römer ist Soziologin und Leitung der Abteilung Konsens und Konflikt am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) in Berlin. Sie studierte in Mannheim und Bloomington (USA) und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsstationen führten sie unter anderem ans WZB, nach Bremen, Hamburg und Harvard. Ihre Arbeit untersucht Migration, Teilhabe, soziale Ungleichheit und den Zugang von Migrantinnen und Migranten zu wohlfahrtsstaatlichen Leistungen im internationalen Vergleich.

Fachforen„Sozialstaat konkret“

„Sozialstaatsradar: Was für einen Sozialstaat die Menschen wollen - und was politisch daraus folgen sollte“ (Arbeitskammer des Saarlandes)

„Sozialstaat 4.0: Einfach. Sicher. Teilhaben! – Wie wir bürokratische Hürden abbauen und gemeinsam ein sozial gerechtes Morgen gestalten“ (DGB Saar)

„Kinderarmut: Fahrstuhl nach unten?“ (AWO Saarland e.V.)

 „Die Gießkanne als Auslaufmodell – Lösungsorientierte Sicherung des Sozialstaates durch differenzierte Analyse und effiziente Mittelsteuerung“ (Diakonie Saar)

Podiumsdiskussion mit Sozialministerin Dörte Schall (Rheinland-Pfalz), Sozialministerin Heike Hofmann (Hessen), Oswald Bubel (VSU Saarland), Ulf Schmidt (Staatstheater Saarbrücken) und Hermann Scharf (Vorsitzender des Sozialausschusses des saarländischen Landtages).

Dörte Schall ist seit Juli 2024 Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Rheinland-Pfalz. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Universität Trier und absolvierte ihr Referendariat am Oberlandesgericht Koblenz. Anschließend arbeitete sie bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie.

Heike Hofmann ist seit Januar 2024 Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und ist seit 2002 ist sie als Rechtsanwältin tätig.

Oswald Bubel ist Präsident der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) sowie Präsident des Verbands der Metall‑ und Elektroindustrie Saarland (ME Saar) und Vorstandsvorsitzender der Stiftung ME Saar.

Dr. Ulf Schmidt übernahm ab der Spielzeit 2025/26 am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken die Funktionen des Chefdramaturgen und Chefautors. Er studierte Theaterwissenschaft in München, Paris und Frankfurt am Main. 

Herman‑Josef Scharf ist seit 2009 Mitglied CDU-Landtagsfraktion im Landtag des Saarlandes (zuvor 2001-2005). In der aktuellen Wahlperiode fungiert er als Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit (ASFG) des Landtages und ist sozial­politischer Sprecher seiner Fraktion.

Tag 2 „Lösungen für den Sozialstaat der Zukunft“ 

Jörg Caspar: Grußwort

Jörg Caspar ist Industriekaufmann von Beruf und seit 25. August 2017 Vorsitzender des Vorstands der Arbeitskammer des Saarlandes. 

Themenblock 5: Impulse für den Sozialstaat der Zukunft aus Kinder- und Jugendsicht

Prof. Dr. Dr. h.c. Andresen: „Der Sozialstaat beginnt bei den Jüngsten – Perspektiven für Kinder und Familien“

Prof. Dr. Dr. h.c. Sabine Andresen ist seit 2023 Präsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes. Sie forscht als Kindheits- und Familienwissenschaftlerin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen unter anderem auf Kinderarmut, sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen sowie deren Aufarbeitung, auf Fragen der Generationengerechtigkeit und auf Bildungschancen für junge Menschen.

Emma Berens: „Jugend denkt Zukunft: Wohin soll sich der Sozialstaat entwickeln?“

Die 16jährige Emma Behrens ist Landessiegerin „Jugend debattiert“, Sekundarstufe 1, 2024. Sie ist Schülerin am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Dillingen, Stipendiatin des 41. Parlamentarischen Patenschafts-Programms und konnte Austauschjahr in den USA erleben.

Themenblock 6: Die Reformen im Bund

Prof. Dr. Constanze Janda: „Bürgerfreundlicher Sozialstaat? Einblicke in Bund-Länder-Prozesse und Zukunftsperspektiven“

Prof. Dr. Constanze Janda ist Inhaberin des Lehrstuhls für Sozialrecht und Verwaltungswissenschaften und Rektorin der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im deutschen und europäischen Sozialrecht sowie den Schnittstellen von Sozial- und Migrationsrecht. Sie ist seit 2020 Mitglied des Sozialbeirats der Bundesregierung.

Nermin Fazlic: „Der deutsche Sozialstaat im Umbruch: Wege und Ziele der Reform“

Nermin Fazlic ist seit März 2018 Leiter der Abteilung für Grundsatzfragen des Sozialstaats, der Arbeitswelt und der Transformation der sozialen Marktwirtschaft im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. In dieser Funktion verantwortet er die Entwicklung von Zukunftsperspektiven für zentrale sozialpolitische Fragestellungen. Zuletzt leitete er die Kommission zur Sozialstaatsreform.

Themenblock 7: Solidarität

Verena Bentele: „Gegen Entsolidarisierung: Der Sozialstaat als Errungenschaft der Vergangenheit und als Versprechen für die Zukunft“

Verena Bentele ist Präsidentin des Sozialverbands VdK und vertritt die Interessen von 2,3 Millionen Mitgliedern. Seit 2021 ist sie zudem Vize-Präsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes. Zuvor war sie Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Als frühere Spitzensportlerin im Biathlon und Langlauf gewann sie 12 Paralympics- und 4 WM-Goldmedaillen.

Abschluss:

Janina Klabes im Gespräch mit Dr. Magnus Jung: „Gedanken zur Vision des Sozialstaates der Zukunft“