Info
Das Projekt "History in Black" ist an der Philipps-Universität Marburg angesiedelt und wird von der Stiftung EVZ gefördert. Ziel des Projektes ist es, anhand konkreter Biografien Schwarzer Menschen Verständnis für die komplexen Strukturen des Anti-Schwarzen-Rassismus zu erzeugen, indem Verbindungslinien von der kolonialen und nationalsozialistischen geprägten Vergangenheit bis in die heutige Gegenwart aufgezeigt und die Bedingungen sicht- und analysierbar gemacht werden, unter denen ASR bis heute besteht. Die historische Verknüpfung mit den rassismuskritischen Zielen gegenwärtiger erfolgreicher Akteur*innen im Bereich ASR ist dabei für die inklusive und partizipative Erinnerungsintervention unabdingbar, weil dadurch historische Themen für die breite Bevölkerung greifbar gemacht und mit den anti-rassistischen, auf historisch- politische Bildung ausgerichteten Zielsetzungen in der Gegenwart verbunden werden.
Im Sinne einer inklusiven und verflechtungsgeschichtlichen Erinnerungskultur stellte die Zeit des Nationalsozialismus den Ausgangspunkt der Recherche der Biografien dar, welche sich sowohl temporal als auch intersektional auf weitere Räume erstrecken. Das Projekt fand dabei in interdisziplinärer Kooperation mit diversen Erinnerungseinrichtungen, Expert*innen und Aktivist*innen im Bereich ASR statt. Eine bundesweite Streuung der Projektergebnisse wurde dabei durch kooperierende BIPoC-Content Creator*innen angestrebt, welche bereits im Feld von ASR Inhalte erstellen und über digitale Reichweite verfügen.
Im Projekt wurden anhand der Biografien Schwarzer Menschen auch wissenschaftliche und didaktische Materialien erarbeitet, welche auf einer eigens entwickelten externen Lernwebsite implementiert wurden, die sowohl für Multiplikator*innen als auch für Lernende niederschwellig zugänglich sein wird. Die Lernplattform dient dabei als Ausgangspunkt für den unterrichtlichen Einsatz, bei der sich die Multiplikator*innen bei der Implementierung von rassismuskritischen multidirektionalen Bezügen auf eine sichere didaktische Grundlage stützen können. Ergänzt wurde diese Unterstützung durch Workshops, welche Multiplikator*innen einen inklusiven Raum für eine individuelle und dialogische, thematische Auseinandersetzung boten.
Die Abschlusstagung dient sowohl dem Ziel der Verstetigung und Streuung der Projektergebnisse als auch dem interdisziplinären und multiperspektivischen Austausch über ASR und mögliche partizipative Handlungsfelder.